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Berliner Ensemble: Ich habe die Nacht geträumt © Ruth Walz
Ruth Walz

Berliner Ensemble - "Ich hab die Nacht geträumet"

Andrea Breth zählt zu den herausragendsten Regisseur:innen ihrer Generation. Nach "Drei Mal Leben" von Yasmina Reza inszeniert sie nun wieder am Berliner Ensemble. "Ich hab die Nacht geträumet", so heißt ihr musikalischer Theaterabend, der sich mit der widersinnigen Logik von Träumen beschäftigt. Gestern feierte das Stück Premiere.

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Radialsystem V: Beethoven 7 von Sasha Waltz & Guests; © Sebastian Bolesch
Sebastian Bolesch

Radialsystem - Sasha Waltz & Guests: "Beethoven 7"

Klassische Musik und Zeitgenössische Musik – beides hat Sasha Waltz schon immer fasziniert, beides hat sie für viele ihrer berühmt gewordenen Choreografien genutzt. Und so auch bei ihrem neuen Stück. "Beethoven 7". Diesmal zu Ludwig van Beethovens Siebter Sinfonie und zu Zeitgenössischer Musik von Diego Noguera. Am Wochenende war Uraufführung im Berliner Radialsystem.

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DT: Dogs of Europe © Linda Nylind
Linda Nylind

Theaterfestival "Radar Ost" - "Ha*l*t" und "Dogs of Europe"

Kann Kunst vom Krieg erzählen? Diese Frage, die über der aktuellen Radar-Ost-Ausgabe steht, nennt die Festival-Kuratorin Birgit Lengers zu Recht eine rhetorische. "Natürlich kann Kunst das. Das tut sie schon seit Beginn des Theaters. Schon Aischylos hat mit den Persern vom Krieg erzählt. Unsere Frage ist: Wie macht das Theater das? Mit welchen Formen, mit welchen Motiven, mit welchen Ästhetiken, mit welcher Haltung?

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in between chamäleon circus aereo
Gianluca Quaranta

Surreale Welten im Berliner Chamäleon-Theater - "in_between"

Der Finne Maksim Komaro ist ein Pionier des modernen Zirkus. Seine Kompanie "Circo Aereo" ist international bekannt für ihre sehr innovativen Stücke, voller Magie, Zauber und immer alle Genre-Grenzen sprengend. Zusammen mit dem Berliner Chamäleon-Theater hat Maksim Komaro jetzt sein neues Stück entwickelt: "in_between".

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Volksbühne: Monosau © Apollonia T. Bitzan
Apollonia T. Bitzan

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz - "Die Monosau" von Jonathan Meese

Jonathan Meese und die Volksbühne, das geht schon lange zusammen: mit Bühnenbildern und eigenen Performance-Stücken. Ein allumfassender Künstler, der die Grenzen von bildender und darstellender Kunst locker sprengt. So auch in seiner neuen Arbeit für die Volksbühne mit dem vielversprechenden Titel "Die Monosau". Dem liegt ein jahrelang verfolgtes Buchprojekt, ein Episodenroman, Jonathan Meeses zugrunde: "K.U.N.S.T.".

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Gorki Theater: Bühnenbeschimpfung © Ute Langkafel MAIFOTO
Ute Langkafel MAIFOTO

Maxim Gorki Theater - "Bühnenbeschimpfung"

In ihrem neuen Stück beschäftigt Autorin Sivan Ben Yishai sich auf radikale Weise mit dem Theater an sich und stellt Fragen über Macht, Gehorsam und Widerstand. Teil der Aufführung ist ein vielstimmiger Chor, der die die Ansichten von Masha Gessen oder Michel Foucault, sowie vielen weiteren Autor*innen darstellt.

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Deutsches Theater: Angabe zur Person © Arno Declair
Arno Declair

Deutsches Theater - "Angabe der Person" von Elfriede Jelinek

Am Deutschen Theater gab es gestern die Uraufführung von Elfriede Jellineks "Angabe der Person". Inszeniert von Jossi Wieler, der schon sehr lange eng mit Jellinek zusammenarbeitet. Inhaltlich geht es um "die Lebenslaufbahn" Jellineks, ihre wechselhafte Biografie. Sie erzählt von ihren Eltern und Großeltern, vom jüdischen Teil ihrer Familie, von Vetreibung, Flucht und Verfolgung, von der Entschädigung der Täter, von alten und neuen Nazis. Jellinek schreibt in dem Text als "beschuldigte Klägerin, als Opfer und als Anwältin".

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Schaubühne: Nachtland © Gianmarco Bresadola
Gianmarco Bresadola

Schaubühne am Lehniner Platz - "Nachtland" von Marius von Mayenburg

Ein Aquarell in Sepia und Braun, unterzeichnet mit A. Hiller – oder steht die schwer zu entziffernde Signatur eigentlich für Adolf Hitler? Das Kunstwerk, gefunden auf dem Dachboden von Nicolas und Philipps verstorbenem Vater, entfacht eine moralische Debatte über den Umgang mit einer nicht geahnten Nazivergangenheit der Familie. Die Nachforschungen lassen einen Streit hochkochen, der den Graben zwischen den Geschwistern immer tiefer werden lässt. Eine Provenienzforschung, die zur bitterbösen Komödie über das schwere Erbe der deutschen Geschichte wird.

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Volksbühne: "Und jetzt?" von René Pollesch © Apollonia T. Bitzan
Apollonia T. Bitzan

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz - "Und jetzt?" von René Pollesch

Der Dramaturg und Regisseur René Pollesch war ein Garant für Erfolg für die Berliner Volksbühne - an der kleinen Spielstätte Prater, die Pollesch leitete, aber auch an der großen Bühne. Seit dem vergangenen Jahr ist Pollesch Intendant der Volksbühne und meldet sich in der neuen Spielzeit mit dem Stück "Und jetzt?" über das Petrolchemische Kombinat Schwedt zurück.

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Heimathafen Neukölln_"DIE KLIMA-MONOLOGE"_2022_Foto: Michael Held, Luisa Le va
Michael Held/Luisa Le va

Heimathafen Neukölln - "Die Klima-Monologe"

Man könnte den Eindruck gewinnen, dass die Klimakrise gerade von anderen, drängenderen Themen verdrängt wird: der Krieg in der Ukraine, der Inflation und jetzt auch noch durch die umstrittene WM in Katar. Aber nicht im Heimathafen Neukölln! Gestern wurden dort die "Klima-Monologe" uraufgeführt. Ein weiterer Dokumentar-Theaterabend von Michael Ruf, der sich nach den Themen Asyl, NSU und Flucht übers Meer nun dem Klima widmet.

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HAU: Nature Theater of Oklahoma - Burt Turrido: An Opera © Jessica Schäfer
Jessica Schäfer

HAU - Hebbel am Ufer - Nature Theater of Oklahoma: "Burt Turrido: An Opera"

Banales, fast schon Peinliches, das dann aber doch einem strikten Konzept folgt und am Ende vor allem unterhaltsam ist - dafür steht die Theatertruppe "Nature Theater of Oklahoma". Seit vielen Jahren haben die New Yorker am HAU - Hebbel am Ufer ihre Berliner Basis. Jetzt sind sie dort mit ihrer spektakulären Wildwest-Performance "Burt Turrido: An Opera" zu erleben.

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Deutsches Theater: Die Kronprätendenten © Arno Declair
Arno Declair

Deutsches Theater - "Die Kronprätendenten"

Auch wenn es bei seiner Uraufführung 1864 ein großer Erfolg war, ist das Historiendrama "Die Kronprätendenten" von Henrik Ibsen heute nur noch Wenigen bekannt. Es geht darin um Königskämpfe im mittelalterlichen Norwegen mit zahlreichen Figuren und vielen Nebenhandlungen. Das Deutsche Theater in Berlin hat nun versucht, den Stoff zu straffen und daraus ein gradliniges und vergnügliches Stück zu machen.

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Theatermacher BE Matthias Horn
Matthias Horn

Berliner Ensemble - "Der Theatermacher" von Thomas Bernhard

Lange war Thomas Bernhards "Der Theatermacher" eher selten zu sehen, doch jetzt erlebt das Stück eine Renaissance. Herbert Fritsch hat es in Frankfurt am Main inszeniert, Kai Voges in Dortmund und Wien, und nun gibt es den "Theatermacher" auch am Berliner Ensemble - mit einer Frau in der Titelrolle ...

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Hans Otto Theater: Die schmutzigen Hände – hier: Mascha Schneider, Paul Sies; © Thomas M. Jauk
Thomas M. Jauk

Hans Otto Theater - "Die schmutzigen Hände" von Jean-Paul Sartre

1943, im fiktiven Illyrien, zur Zeit der deutschen Besatzung: Der junge Hugo schließt sich der Kommunistischen Partei an, um mit seiner bürgerlichen Herkunft zu brechen. Im kommunistischen Kollektiv versucht er seinem Leben durch eine Tat einen Sinn zu verleihen. Er stimmt zu, den Parteiführer Hoederer zu ermorden .Sartres Drama, uraufgeführt 1948, ist eine Auseinandersetzung mit dem Kommunismus und eine Abrechnung mit den Irrtümern jedweder Ideologie. Der berühmte Klassiker wurde am Freitag im Hans Otto Theater in Potsdam in der Inszenierung von Christoph Mehler aufgeführt.

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Kindheitsarchive Schaubühne Gianmarco Bresadola
Gianmarco Bresadola

Schaubühne am Lehniner Platz - "Kindheitsarchive"

Die französisch-vietnamesische Theatermacherin Caroline Nguyen ist dem Berliner Publikum vom FIND-Festival an der Schaubühne bekannt. Jetzt hat sie zum ersten Mal direkt an der Schaubühne inszeniert – ein Stück, das sie selbst geschrieben hat: "Kindheitsarchive". Es geht um Auslandsadoptionen, die – wie die Autorin findet – vor allem Schmerz verursachen – für alle Beteiligten.

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Volksbühne: Ophelia's got Talent © Nicole Marianna Wytyczak
Nicole Marianna Wytyczak

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz - "Ophelia's got Talent"

Als die österreichischen Choreografin Florentina Holzinger 2020 zum Theatertreffen eingeladen war, standen in ihrer Produktion "Tanz" ausschließlich Frauen splitternackt auf der Bühne und ließen sich unter anderem an Fleischerhaken im Rücken in die Luft heben. Auch ihr neuer Abend "Ophelia's got Talten" wird mit Trigger-Warnungen angekündigt und für Menschen über 18 Jahren empfohlen – zu Recht.

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Der Einzige und sein Eigentum am DT
Arno Declair

Deutsches Theater - "Der Einzige und sein Eigentum"

Es ist schon rebellisch, was der eher unbekannte Philosoph Max Stirner 1844 in seinem Hauptwerk "Der Einzige und sein Eigentum" formuliert: ein Plädoyer für einen radikalen Egoismus und dafür, dass allein der Einzelne Verantwortung für sein Handeln übernehmen könne. Stirners Thesen sind nun auch Gegenstand eines opulenten Stück Musiktheaters, das der Regisseur Sebastian Hartmann zusammen mit dem Komponisten und Musiker PC Nackt und seinem Ensemble am Deutschen Theater präsentiert.

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Deutsches Theater: Der Sturm © Bregenzer Festspiele / Karl Forster
Bregenzer Festspiele / Karl Forster

Deutsches Theater - "Der Sturm"

Das Deutsche Theater hat seine erste Premiere der Saison gefeiert – mit einem uralten klassischen Zauberstück: Shakespeares "Der Sturm". Noch immer streiten sich Theater- und Literaturwissenschaftler darüber, wie Shakespeares wundersames Spätwerk mit dem Zauberer Prospero, dem Luftgeist Ariel und dem Hexensohn Caliban interpretiert werden kann. Am Deutschen Theater kommt Jan Bosses Inszenierung (in Kooperation mit den Bregenzer Festspielen) im Gewand einer neuen Übersetzung daher, die Herzstück und Fundament des Abends ist.

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Çiğdem Teke, David Bennent, Yanina Cerón, Falilou Seck, Tina Keserovic, Maxim Loginovskih, Lea Draeger in "Geschwister" am Gorki Theater
Birgit Hupfeld

Maxim Gorki Theater - "Geschwister"

2. Juni 1967: Ein Tag im Leben einer bürgerlichen Familie in Westdeutschland: Mutter, Vater und drei Kinder. Und dann der Zeitsprung. Die Kinder sind erwachsen geworden und obwohl in derselben Familie aufgewachsen, sind die Lebenswege der drei "Geschwister" sehr unterschiedlich. Das neue Stück von Ersan Mondtag stellt Fragen nach dem Weiterwirken des Nationalsozialismus in den Familien - bis zum Beginn der Nullerjahre und den ersten Morden des NSU.

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Schaubühne: Der Krieg mit den Molchen © Gianmarco Bresadola
Gianmarco Bresadola

Schaubühne am Lehniner Platz - "Der Krieg mit den Molchen"

Karel Čapek gehört zu den wichtigsten tschechischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. 1936 erschien sein satirischer Science-Fiction-Roman "Der Krieg mit den Molchen". Soeren Voima hat diese irre Parabel auf den Faschismus nun für die Schaubühne neu bearbeitet. Am Samstag war die Premiere der Inszenierung von Clara Weyde.

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Deutsches Theater: Auslöschung. Ein Zerfall © Monika Rittershaus
Monika Rittershaus

Deutsches Theater - "Auslöschung. Ein Zerfall" nach Thomas Bernhard

Der Österreicher Thomas Bernhard hat bekanntlich viele Theaterstücke geschrieben. Auf die Bühne des Deutschen Theaters hat die Regisseurin Karin Henkel jetzt aber seinen letzten Roman gebracht: "Auslöschung. Ein Zerfall" heißt das Mammut-Werk mit 650 Seiten, das Bernhard 1986 geschrieben hat, drei Jahre vor seinem Tod.

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