-
Berlin-Bashing ist zurzeit schwer angesagt: Jeder will mal, jeder darf mal: Wolfgang Thierse, Peter Ramsauer, jetzt auch noch Helmut Schmidt. Und auch wir haben zu diesem Thema durchaus etwas zu sagen.
Was ist das beliebteste Gesellschaftsspiel dieser Tage in Deutschland? – Na klar: Auf Berlin einzudreschen! Nach dem Motto: Wer will noch mal, wer hat noch nicht, hauen Politiker, Journalisten und alle anderen selbsternannten Experten munter auf die Hauptstadt drauf. Und auch wir haben zu diesem Thema was zu sagen. Joachim Rüetschi.
Berlin-Bashing. Ein neuer Zeitvertreib für frustrierte Landsleute. Lass das Volk Berlin beleidigen. Und die Menschen in der Provinz sind glücklich.
Markus Söder
CSU, Finanzminister Bayern
„Berlin macht Schulden ohne Ende, spart nichts ein. Und wir sparen umgekehrt und haben dann noch den Nachteil. Das kann nicht sein.“
Mann
„Für mich ist das Barbarikum Berlin. Alles nördlich der Mainlinie sind für mich fremde Wesen.“
Tyll Schönemann
Journalist
„Diese Stadt kommt mir manchmal vor, ja, wie einer der dreimal wegen des gleichen Deliktes vor Gericht steht und von dem man dann auch nicht mehr wissen will, dass er eine schwere Jugend hatte.“
Die Hauptstadt hat Bierbikes und Bubble-Tea. Aber im Rest der Landes ist was anderes angesagt: volles Rohr auf Berlin feuern.
Frau
„Das ist ja der Trend der Zeit. Das kann man nicht ändern.“
Hauptstadt-Bashing. Toller Trend! Und olle Schmidt schafft das noch blöder als der Söder. Das Schloss mag er Berlin nicht gönnen. Hier werde Geld verbrannt. Und König Helmut hat auch schon vor Jahren abgedankt.
Zitat
Helmut Schmidt, Alt-Bundeskanzler
Die Zeit, 7. Februar 2013
„Die Großartigkeit, mit der in Berlin das Geld anderer ausgegeben wird, ist phänomenal. Ich prophezeie, dass das nicht mehr lange so weitergehen wird. Irgendwann haben die anderen die Schnauze voll, dass sie Berlin finanzieren müssen.“
Vom Ex-König – äh Ex-Kanzler – lässt Berlin sich doch nicht prophezeien. Ist doch bekannt, dass Hamburger nicht so intelligent sind wie Berliner. Sonst würden sie ja nicht in Hamburg leben. Und sonst würden sie auch keine Berliner Weiße trinken.
Helmut Schmidt
Alt-Bundeskanzler
„Und das sagen sie mir jetzt erst.“
Dem kann man es echt nicht recht machen. Berlin hat so streng gespart. An Gepäckbändern und Brandschutztoren beispielsweise. An S-Bahnzügen. Und auch die FDP im Parlament wurde schon eingespart. Wenn schon Berlin-Bashing. Dann bitte mit Niveau.
Thommy Heuss
Buchautor
„Das letzte Mal war ich vor zwei Wochen in Berlin. Was ist passiert? Ich habe prompt Durchfall bekommen.“
Arm ist doch nicht der, der auf Kosten anderer lebt. Arm ist es, sich auf Kosten anderer zu profilieren. Nur Neider trampeln so auf anderen herum.
Peter Thiel
Familientherapeut
„Der Neid muss sich einfach seine Bahnen brechen. Das ist ja sogar gesund. Wenn man den Neid immer nur anhält, wird man langsam Grün im Gesicht. Und das ist ja auch nicht gesund.“
Und damit ist auch endlich klar, weshalb der Schmidt so munter ist. Berlin-Bashing ist zwar ziemlich krank. Hält offensichtlich aber jung.
Beitrag von Joachim Ruetschi