Eine Heizung mit einem Kaktus auf dem Thermostat. Quelle: imago images/ Christian Ohde
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Haushalt | Beitrag | Lesedauer etwa 5 Minuten - Energie sparen: die besten Tipps

Energie-Einsparpotential gibt es zuhauf! Wir zeigen, wie Sie sogar beim Kochen - und in vielen anderen Situationen - Strom sparen.

Ja, wir sind alle mittlerweile Profis im Energiesparen. Aber auslernen kann man nie! Deshalb stellen wir Ihnen hier noch einige Tipps zusammen, wie Sie mit einfachen Maßnahmen im Haushalt doch noch den ein oder anderen Energie-Euro einsparen. Stichwort "Umluft" zum Beispiel ...

Heizen: nicht zu viel, nicht zu wenig

Die Heizung richtig einstellen - hört sich nach Kinkerlitzchen an, kann aber richtig beim Einsparen helfen! Dabei gilt es, Maß zu halten: Bei zu wenig Wärme kann es zu Schimmel- und Frostschäden kommen, bei Hitze flattern Ihnen fiese Energierechnungen um den Kopf.
 
Versuchen Sie es anfangs mit 20 Grad in Ihren Wohnräumen. In der Küche und im Schlafzimmer kann es auch etwas kälter sein. Übertreiben Sie es an der Stelle nicht mit dem Sparen: Wird Ihre Wohnung zu kalt, steigt die Gefahr von Schimmelbildung. Das gilt für Werte von 17 Grad Celsius und drunter.
 
Hilfreich beim Heizen sind programmierbare Thermostate, dann muss man nicht im Blick behalten, dass man nachts oder bei Abwesenheit den Thermostat selbst herunterregelt. Jährlich lassen sich mit den smarten Thermostaten etwa 15 Prozent Heizkosten sparen. Durch eine zeitweise um 4 Grad niedrigere Temperatur spart eine dreiköpfige Familie rund 100 Euro, so Stiftung Warentest. Wer regelmäßig zu Hause ist, spart sich die Investition in die recht teuren elektronischen Thermostate, wechselt die guten alten manuellen Thermostatköpfe aber nach spätestens 15 Jahr alle mal aus.
 
Beim Aufheizen sollte der Heizkörper übrigens nie auf die höchste Stufe gestellt werden, sondern nur bis zu der Temperatur, die erreicht werden soll. Die Heizung arbeitet bis dahin ohnehin auf voller Power und regelt sich dann selbstständig. Die Reaktionszeit ist dabei kürzer als beim manuellen Einstellen.

Duschen: mit intelligenter Technik

Wasser kostet. Klar, Sie könnten jetzt zweimal im Monat duschen statt täglich. Ist für die Menschen in Ihrer Umgebung aber wahrscheinlich nicht so angenehm. Wir empfehlen daher intelligente Technik am Wasserschlauch. Denn: Im Haushalt entfällt rund ein Drittel des Wasserverbrauchs auf das Bad. Fünf Minuten Duschen füllen fast neun Wassereimer: 85 Liter.

Frau steht unter der Dusche. Quelle: COLOURBOX

Eine Menge, die sich reduzieren lässt! Zum Beispiel mit Sparduschköpfen, die es schon ab 20 Euro gibt. Die Montage ist einfach: Alten Duschkopf ab und neuen draufschrauben. Mit einer speziellen Technik, die weniger Wasser bei gleichem Druck durchlässt, senken solche Duschköpfe den Verbrauch spürbar. Hersteller versprechen einen Einspareffekt von rund 40 Prozent.

 
Aber es geht noch billiger mit Wasserspareinsätzen. In Baumärkten gibt es unterschiedlichste Modelle schon ab knapp fünf Euro. Ein Blättchen wird zwischen Schlauch und Duschkopf eingesetzt. Die so verengte Öffnung sorgt für einen geringeren Wasserdurchfluss. Das ist am Ende ähnlich effizient wie ein Spar-Duschkopf.
 
Und für die Statistiker beim Duschen gibt es noch die digitale Duschanzeige für rund 40 Euro. Die wird auch an den Schlauch angeschlossen. Die Idee dahinter: Wer sieht, wie pro Minute bis zu 15 Liter Wasser durch die Brause laufen, dreht den Hahn möglicherweise schneller wieder zu.

Kochen: Ab in die Mikrowelle?

Energieeffizienz ist das Schlagwort der Stunde, und tatsächlich kann da in der Küche einiges falsch gemacht werden. Laut Verbraucherzentrale macht der Stromverbrauch fürs Kochen und Backen in einem Zwei-Personen-Haushalt im Schnitt zehn Prozent des gesamten Verbrauchs im Jahr aus.
 
Dieser Wert schwankt natürlich und hängt neben der Häufigkeit der Kocherei auch von der Art und vom Alter der Geräte ab. Grundsätzlich gilt hier: Je älter die Geräte, desto mehr Strom brauchen sie. Aber auch unabhängig davon lässt sich bei der Zubereitung von Lebensmitteln einiges sparen. "Der Backofen braucht ungefähr das Doppelte an Energie wie die Herdplatte", rechnet Gerhild Loer vor, die im Bereich Energie bei der Verbraucherzentrale NRW arbeitet. Der Grund: "Das Aufheizen des großen Backraums braucht viel länger und ist nicht so effizient wie ein Topf auf einer Herdplatte", so Loer.

Eine Pizza in der Mikrowelle (Quelle: imago images/Panthermedia)

Dass der Topf auf dem Deckel Sinn macht, weiß mittlerweile vermutlich jede:r, aber dass jetzt die Mikrowelle ihr Comeback feiern könnte, das überrascht dann doch. Besonders für Singles oder auch Familien, in denen nicht alle Mitglieder immer zur gleichen Zeit essen, kann eine Mikrowelle nützlich sein. Vor allem zum Aufwärmen von Resten oder auch Erwärmen von Babynahrung ist sie gut geeignet. Auch kleinere Mengen an frischem Gemüse, Fisch oder Tiefkühlkost (maximal 500 g) können in ihr energiesparend zubereitet werden. Sogar Dämpfen ist möglich, mit einem speziellen Mikrowellen-Dampfgarer.
 
Wer keine Mikrowelle sein Eigen nennt, kann auch beim Backen sparen. Die Expert:innen der Verbraucherzentrale raten: Beim Backofen möglichst mit Heiß- oder Umluft backen und garen, das spart im Vergleich zur Ober- und Unterhitze, da 20 bis 30 Grad niedrigere Temperaturen eingestellt werden können. Zudem kann gleich auf mehreren Ebenen gebacken werden. Aufs Vorheizen kann in vielen Fällen verzichtet werden, das spart bereits 20 Prozent Energie. Restwärme kann zudem zum Fertiggaren genutzt werden. 15 Minuten nach Abschalten des Backofens ist das noch möglich.
 
Alternativ zum Backofen kann morgens auch mal der Toaster mit Aufsatz herhalten, wenn das Brötchen wieder ein bisschen kross werden soll. Der muss nicht aufgeheizt werden - und ist schneller.

Waschen: Eco und niedrige Temperaturen

Lieber mal einen Tag nicht waschen und die Waschmaschine richtig voll machen. Verbraucherschützer:innen raten zudem zu niedrigeren Temperaturen von 30 und 40 Grad, das spart zum Teil 50 Prozent an Energie. Wichtig: Wenn möglich, den Eco-Modus nutzen und auf Kurzprogramme verzichten, denn die sind richtige Stromfresser. Wer einen hohen Schleudergang wählt, braucht anschließend weniger Zeit im Trockner, weil die Wäsche nicht so nass ist. Noch besser: Wäscheleine oder Wäscheständer wieder raus und alles aufhängen, geht auch im Winter.

Weiterführende Links fürs Energiesparen

Spartipps für den Alltag gibt es bei der Verbraucherzentrale. Energiestrommessgeräte identifizieren Stromräuber und können kostenlos ausgeliehen werden bei der No-Energy-Stiftung für Klimaschutz oder beim Energieversorger EMB. Und wo man am besten Strom sparen kann, weiß der Stromspiegel. Haushalte mit niedrigem Einkommen können das Programm "Stromspar-Check" der Bundesregierung in Anspruch nehmen. Finanztip erklärt genau, was hier möglich ist.

Beitrag SP mit Material von dpa, VZ NRW, BZfE, 06.11.2023.