Tag der Deutschen Einheit -
Ein mitreißender Agententhriller par excellence, der die spannende wie berührende Geschichte einer ostdeutschen Doppelagentin erzählt, eingebettet in die Ereignisse des Mauerfalls im Herbst 1989.
West-Berlin, Oktober 1989. Doppelagentin Saskia Starke gerät in einen emotionalen Ausnahmezustand, als sich im das Ende der DDR ankündigt. Ihre von der Stasi sorgsam arrangierte Scheinexistenz droht aufzufliegen.
Sie lebt in West-Berlin, ist mit dem Deutsch-Amerikaner Richard verheiratet, mit dem sie zwei Kinder hat, und arbeitet offiziell in der amerikanischen Botschaft. Inoffiziell ist sie eine Agentin der CIA. Der Stasi ist es also gelungen, eine Spionin direkt beim Klassenfeind zu positionieren.
Aber dann passiert etwas, womit niemand gerechnet hat: Die Mauer fällt am 09. November 1989. Dieser Umbruch lässt Saskias Leben, das von Anfang an auf einer Lüge gegründet war, implodieren. Mit dem Auftauchen der CIA-Legende Jeremy Redman scheint eine Katastrophe unabwendbar.
Unter der Regie von Sven Bohse („Ku'damm 56“, „Ku'damm 59“) entstand ein TV-Drama zum 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalls, welches in Berlin, Potsdam und Umgebung gedreht wurde. Der Film, welcher vom Verrat am eigenen Leben, dem Zerbrechen einer Utopie und dem bis heute ungelösten Rätsel um die verschwundenen Rosenholz-Dateien erzählt, ist eine mit großem Aufwand inszenierte Co-Produktion des rbb, in Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma Moovie GmbH und der ARD Degeto.
Der Kalte Krieg, der mit dem Fall der Mauer 1989 sein Ende fand, war auch ein Krieg der Agenten des kapitalistischen Westens und des kommunistischen Ostens. Mit schrankenlosem Ehrgeiz gingen die gut organisierten östlichen Geheimdienste vor. Bis heute gilt die HVA, die Hauptverwaltung Aufklärung, des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit unter der langjährigen Leitung des von Moskau protegierten Markus Wolf als einer der effizientesten Auslandsnachrichtendienste des letzten Jahrhunderts.
Ca. 10.000 Inoffizielle Mitarbeiter hatte die HVA im Inland, etwa 2000 „Quellen“ im Ausland; die Machtzentren der Bundesrepublik waren von ihnen durchsetzt. Eine von ihnen schrieb die Geschichte der Bundesrepublik um: Günter Guillaume. Seinetwegen trat Willy Brandt 1974 als Bundeskanzler zurück.
Mit dem Fall der Mauer drohten die HVA-Agenten in aller Welt aufzufliegen. Bereits im Oktober 1989 begannen die „Aufklärer“ daher, ihre eigenen Akten zu vernichten. Vor dem Hintergrund dieses Szenarios spannt Drehbuchautorin Silke Steiner ihre Geschichte auf: Die Geschichte der DDR-Agentin Tatjana Leschke, gespielt von Petra Schmidt-Schaller, die unter dem Namen Saskia Starke in West-Berlin in der amerikanischen Botschaft arbeitet – und die ebenso für die CIA spioniert.
Regisseur Sven Bohse lässt die unübersichtliche, aufgeregte Zeit des Herbstes 1989 in atmosphärisch dichten Bildern wiedererstehen.
Wendezeit
Fernsehfilm Deutschland 2019
Saskia Starke (Petra Schmidt-Schaller)
Richard Starke (Harald Schrott)
Jeremy Redman (Ulrich Thomsen)
Colin Sanders (Artjom Gilz)
Andrew Weiner (Carsten Hayes)
Kai Uwe Henning (Alexander Beyer)
Simon Starke (Niklas Schlenger)
Betsy Jordan (Nina Rausch)
Antony Graver (Mike Davies)
Markus Wolf (Robert Hunger Bühler)
Ralf Hummel (Marc Hosemann)
Erich Leschke (André Hennicke)
Heide Henning (Milena Dreissig)
Hans (Michael Ihnow)
Miss Kutcher (Kristi Hughes)
Hannah Starke (Lilly Barshy)
Jan König (Oskar Belton)
Marc (Michael Klammer)
Helen (Victoria Mayers Gray)
Ilse (Anna Schimrigk)
Annette Wirts (Magdalena Helmig)
Herman Berger (Robert Schupp) u. a.
Musik: Fabian Römer
Kamera: Michael Schreitel
Buch: Silke Steiner
Regie: Sven Bohse