Dokumentarfilm 2019 von Annekatrin Hendel -
Dieser Film zeigt die milde Seite eines Mannes, den man als härtesten Türsteher Europas kennt. Sven Marquardt bewacht nicht nur die Tür des Technoclub Berghain, er ist auch ein Künstler von Weltrang.
Schon vor dem Mauerfall porträtiert der gelernte Fotograf die subkulturelle Ostberliner Szene: erotisch, lässig, schmutzig und existenziell, in ausdrucksstarkem Schwarz-Weiß. Nacht, Rausch, Exzess und Dunkelheit strahlen seine Werke aus, obwohl sie bei Tageslicht entstehen.
Nach "Fassbinder" und "Familie Brasch" trifft Regisseurin Annekatrin Hendel in ihrem neuen Dokumentarfilm den Fotografen und zwei seiner Freunde aus der gemeinsamen Punkzeit: Robert Paris und Dominique Hollenstein (Dome).
Dieses Trio leuchtete noch heller als der Rest der vibrierenden Ostberliner Bohème der 80er Jahre. "Schönheit & Vergänglichkeit" erzählt von drei Freunden mit einem gemeinsamen Start, deren Leben geprägt ist von ihrem künstlerischen Blick auf die Welt, von Radikalität und Offenheit. Aber es ist auch ein Film über die unbedingte Sehnsucht nach Individualismus und Unangepasstheit, Rebellion, Mode, Älterwerden, Liebe und Freundschaft in zwei unterschiedlichen Werte-Systemen. Und es ist ein Berlin-Film.
Robert Paris' großartige Stadt-Ansichten von Ostberlin der 80er erzählen von der Attraktivität menschenleerer Straßen, vernagelter Türen und zerschossener Hausfassaden und von der Einzigartigkeit untergegangener Orte. Aber Sven Marquardt, Dome und Robert Paris sind noch da. Und jetzt gibt es diesen Film. Zum 30. Jahrestag des Mauerfalls.
Eine Produktion von IT WORKS! Medien GmbH in Koproduktion mit Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) gefördert von Medienboard Berlin-Brandenburg, Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, Kulturelle Filmförderung MecklenburgVorpommern, Filmförderung Hamburg Schleswig Holstein - Filmwerkstatt Kiel.