Frau reinigt sich die Hände mit Desinfektionsmittel (Quelle: IMAGO / imagebroker)
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Gesundheit | Dossier | Lesedauer etwa 7 Minuten - Grippe, Corona & Co: Eine Hand wäscht die zweite

Gefühlt überall wird geschnieft und gehustet, viele sind krank oder tun ihr bestes, das zu vermeiden. Wir geben Tipps, wie Sie sich am besten schützen.

Im öffentlichen Raum wimmelt es nur so von Bakterien und Viren. Es ist kein Geheimnis, dass vor allem Rolltreppen, Türklinken, Geräte in Fitnessstudios, Haltestangen in Bus und Bahn oder Geldmünzen belastet sind.
 
Und genau darin liegt das Problem: Denn 80 Prozent aller ansteckenden Krankheiten handeln wir uns über die Hände ein. Erkältungs- und Grippeviren finden so den Weg in unseren Körper. Und auch der Coronavirus, der diesen Winter wieder viele erwischt, wird durch Tröpfchen- oder eben Schmierinfektionen weitergegeben.
 
Doch wie kann man den Erregern entkommen? Und wie kann man die Ansteckungsgefahr wirklich verringern?

Infektionsrisiko an öffentlichen Orten

Schon im SUPER.MARKT-Experiment aus Vor-Corona-Zeiten fanden wir zahlreiche Keime an Dingen, die wir ständig anfassen. So lauerten im Ausgabe- und Rückgeldfach des Fahrkartenautomaten "Gram-positive Kokken". Das sind Erreger, die Lungenentzündungen auslösen können.
 
Auch an der Haltestange in der U-Bahn und auf dem Tastenfeld des Geldautomaten zeigten unsere Proben Bakterien, die krank machen und zum Beispiel zu Keuchhusten führen können.
 
Schnupfen, Grippe oder Erkältungen fangen wir uns vor allem in der kalten und nassen Jahreszeit ein. Das hat zwei Gründe. "Menschen sind in der Winterzeit etwas empfindlicher. Und die Viren halten sich länger, wenn es nicht so heiß ist", erklärt Dr. Christian Brandt, Leiter der Sektion für Krankenhaus- und Umwelthygiene am Universitätsklinikum Heidelberg.

Wie schütze ich mich?

Wann immer es vermeidbar ist, fassen Sie Haltestangen, Türklinken oder Tasten an öffentlichen Geräten nicht oder so wenig wie möglich an, etwa mit dem Fingerknöchel oder Handschuhen. Wird die Busfahrt mal wieder etwas wilder, desinfizieren Sie die Hände anschließend. Noch besser: Waschen Sie die Hände, auf jeden Fall bevor Sie etwas essen.
 
Bargeldlose Zahlung ist ebenfalls keimfreier als das Hantieren mit Münzen und Scheinen.
 
Gerade in der aktuellen Zeit sind Masken auch wieder sinnvoll. Sollten Sie noch Bestände auch Corona-Hochzeiten habe, achten Sie darauf, dass diese noch nicht abgelaufen sind. Masken schützen auch vor Erkältungen und Husten und sind in vollen Bahnen und Bussen ein guter Schutz.
 
Wenn Sie mit dem Carsharing-Auto unterwegs sind und auf Nummer sicher gehen wollen, desinfizieren Sie Lenkrad und Schaltung, sowie Griffe.

Im Test: Strategien gegen Erkältungskeime

  • Versuch 1: Virenkontakt vermeiden

  • Versuch 2: Desinfektionsmittel benutzen

Unser Fazit

Es ist quasi unmöglich, Krankheitserregern in der Öffentlichkeit aus dem Weg zu gehen. "Aber Sie können das Risiko reduzieren, indem Sie Abstand halten von Menschen, die husten und schnupfen", sagt Dr. Christian Brandt.
 
Und: Bleiben Sie auf jeden Fall zu Hause, wenn Sie sich krank fühlen. Inzwischen ist auch eine telefonische Krankmeldung beim Hausarzt wieder möglich, wenn Sie eine Infektion haben. Auch eine Grippeschutzimpfung oder die Auffrischung des Corona-Schutzes können sinnvoll sein.
 
"Fassen Sie sich in der Öffentlichkeit mit den Händen nicht ins Gesicht, nicht an Auge, Mund und Nase", sagt Dr. Brandt. Achten Sie außerdem darauf, die Nies-Etikette zu beachten: Wenn kein Taschentuch zur Hand ist, immer in die Armbeuge und nicht in die Handinnenfläche niesen.

Ein Beitrag von SUPER.MARKT, 02.01.2024.

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