Eine Bettwanze in Nahaufnahme auf einer Matratze (Quelle: IMAGO / Nature Picture Library)
Bild: IMAGO / Nature Picture Library

Fr 21.07.23 | Beitrag | Lesedauer etwa 6 Minuten - Bettwanzen: vorbeugen und loswerden

Es ist ein Urlaubsmitbringsel, auf das man gerne verzichtet: Bettwanzen. So werden Sie die Schädlinge wieder los.

Urlaubsmitbringsel machen nicht immer Freude, Bettwanzen zum Beispiel. Man schleppt sie oft unwissentlich als blinde Passagiere im Koffer mit nach Hause. Und bemerkt sie erst Wochen oder Monate nach dem Urlaub. Tourismus, aber auch der Handel mit Gebrauchtwaren begünstigen ihre Ausbreitung. Werden die kleinen Tierchen einmal eingeschleppt, sind sie meistens schwer zu erkennen und noch schwerer wieder loszuwerden. Doch es gibt Tipps, wie man vorbeugen und wie man sie beseitigen kann.

Bettwanzen erkennen

Bettwanzen verbreiten sich hauptsächlich durch den Transport von befallenen Gegenständen, Reisegepäck oder aber auch Möbeln. Gerade in Hotels, wo viele Gäste ein- und auschecken, kann es zum Befall kommen. Das hat aber nichts mit der dortigen Hygiene zu tun. Bettwanzen können in den besten Hotels auftauchen.
 
Die Schädlinge sind etwa fünf bis acht Millimeter groß und haben einen rot-bräunlich gefärbten Chitinpanzer. Blut ist ihre Leibspeise und wenn sie in Matratzen wohnen, werden sie durch die Wärme und das ausgeatmete Kohlenmonoxid des dort drauf liegenden Menschen angelockt.
 
Ihre Bisse jucken sehr stark. Mancher verwechselt die Bisse mit anderen Insektenbissen. Allerdings kann man den Bettwanzenbesuch sehr gut an der Art und Weise der Bisse erkennen: Bettwanzen krabbeln an ihrem Opfer entlang, so dass die roten Quaddeln wie eine Straße erscheinen. Man nennt sie daher auch Wanzenstraße. Aber Achtung: Nicht alle Menschen reagieren auf die Bisse. Auf sie allein als Indikator eines Befalls sollte man sich also nicht verlassen.
 
Bei starkem Befall können Sie die Tiere selbst auch mit bloßem Auge erkennen. Manchmal wird auch ein unangenehmer Bittermandelgeruch, den die Tiere absondern, wahrgenommen.

So beugen Sie einem Befall vor

Um Bettwanzen nicht ins eigene Zuhause einzuschleppen, sollte man in Hotels und Pensionen einen genauen Blick auf Betten und Matratzen werfen. Finden sich an den Matratzenrändern, insbesondere in den Ecken an den Nähten, schwarze Punkte oder gar kleine Blutflecken, nächtigen hier auch Bettwanzen. Die schwarzen Punkte sind Kotspuren. Aber auch an Steckdosen und Schalten können die schwarzen Punkte auf einen Befall hindeuten.
 
Experten raten dazu, den Koffer nicht auf das Bett zu legen und auch nicht in der Nähe von Betten abzustellen, zum Beispiel auf dem Boden, da die Tiere sonst leicht ihren Weg dort hinein finden. Nutzen Sie stattdessen die Kofferablage, die in den meisten Zimmern zur Verfügung gestellt wird.

Eine Matratze mit deutlich sichtbarem Bettwanzenbefall und Kotspuren der Schädlinge (Quelle: IMAGO / Pond5)
Bettwanzen wieder loswerden

Sollten Sie mit den oben genannten Tipps einen Bettwanzenbefall zum Beispiel in einer Pension feststellen, verlassen Sie sofort das Zimmer. Den Koffer nach der Reise am besten in der Badewanne auspacken, damit die Schädlinge - falls vorhanden - besser erkannt und beseitigt werden können.
 
Wenn Sie einen Dampfreiniger oder Dampfglätter zur Hand haben, können Koffer auch damit gereinigt werden. Bettwanzen mögen nämlich weder Hitze noch Kälte. Daher müssen alle Textilien auch bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Kleinere, nicht waschbare Gegenstände, können bei Minus 18 Grad für drei Tage ins Tiefkühlfach. Sachen, die weggeworfen werden sollen, auf keinen Fall einfach so in den Müll schmeißen, sondern erst behandeln und dann in Plastiktüten dicht verpacken und entsorgen.
 
Bettwanzen sind leider sehr langlebig. Sie können drei bis sechs Monate ohne Nahrung auskommen. Und sie vermehren sich schnell, weshalb sie unbedingt mit ihren Eiern beseitigt werden müssen. Das Umweltbundesamt rät daher dazu, bei einem Befall einen Schädlingsbekämpfer zu beauftragen, auch weil die Schädlingsbekämpfungsmittel bei falscher Anwendung gesundheitsschädlich und ineffektiv sein können. Zudem haben die Tiere inzwischen Resistenzen gegen einige Insektizide entwickelt. Weitere Informationen finden Sie in einem ausführlichen Guide zu Bettwanzen des Umweltbundesamtes.

Was kostet die Beseitigung?

Die Kosten für den Schädlingsbekämpfer hängen von der Stärke des Bettwanzenbefalls ab. Bei der Beauftragung eines Fachbetriebs muss man mit 200 bis 300 Euro pro Einsatz rechnen. In der Regel finden zwei Einsätze innerhalb von mehreren Wochen statt.
 
Beim Deutschen Schädlingsbekämpfer Verband e.V. können Sie einen Fachbetrieb finden, ebenso bei der Interessensgemeinschaft Schädlingsbekämpfung.