Quelle: Zwei E-Autos an einer Ladesäule in Spanien (imago images / Kolvenbach)
Bild: imago images / Kolvenbach

Mi 12.07.2023 | Beitrag | Lesedauer etwa 2 Minuten - E-Autos auf Reisen: volle Ladung Urlaub

Mit dem E-Auto ins europäische Ausland: Geht - will aber geplant sein! Wo gibt es ausreichend Ladesäulen und wie wird an denen gezahlt?

In Deutschland gibt es laut Bundesnetzagentur mittlerweile über 85.000 öffentliche Ladepunkte für E-Autos - 20.000 mehr als noch vor einem Jahr. Autobahn-Raststätten mit ausreichend E-Ladesäulen sind in Deutschland allerdings eher noch Mangelware, wie der ADAC Mitte Juli vermeldet hat.
 
Wie sieht es also mit der Ladeinfrastruktur im Ausland aus? Und wie kann an den Säulen gezahlt werden? Wir klären, worauf es beim Urlaub mit dem E-Auto ankommt.

Nord, West: ja - Süd, Ost: eher nein

Wie weit ein E-Auto ohne Ladestopp fahren kann, hängt vor allem am Alter des Wagens: Neuere Elektroautos schaffen deutlich mehr Kilometer als ältere. Die Reichweiten haben sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht: Mittlerweile sind Strecken bis zu 400 Kilometer nicht mehr ungewöhnlich.
 
Wer nach Norden oder in die Niederlande fährt, hat meistens keine Sorgen mit Ladesäulen: Dort ist das Netz deutlich besser ausgebaut als in Deutschland. Ein ähnlich ausgebautes Netz wie in Deutschland bieten Frankreich, Österreich und die Schweiz. Italien, Kroatien, Spanien hinken dagegen hinterher, hier müssen Sie Ihre Route besser planen. In Bulgarien, Griechenland, Polen oder Rumänien ist die Abdeckung schlecht, eine Reise mit dem E-Auto kann Sie hier vor echte Probleme stellen.

Und jetzt zur Reiseplanung

Wie also reisen und wie planen? Verbraucherexpert:innen raten, bei der Urlaubsreise mit dem E-Auto auf jeden Fall auf entsprechende Apps zu setzen: beispielsweise Goingelectric.de, A Better Routeplanner oder Chargemap. Neben den Ladestationen entlang der Strecke können Sie hier zum Beispiel oft auch sehen, ob eine Ladesäule belegt ist - oder defekt.
 
Ansonsten denken Sie daran:
 
Andere Anschlüsse oder Adapter sind nicht nötig. Einer entsprechenden EU-Verordnung sei Dank.
 
• Viele Ferienanlagen und Hotels bieten mittlerweile eigene Wallboxen an, eine Absprache vorab kann hier helfen.
 
• Machen Sie aus der Ladezeit eine Pause und planen Sie diese vorher in Ihre Fahrten ein. An vielen Schnellladestationen erreicht der Akku bereits nach einer halben Stunde, manchmal auch nach 20 Minuten, einen Ladestand von 80 Prozent.

Billiger, aber nicht unbedingt einfacher

Schauen Sie sich die Preise an der Ladesäule vor dem Laden genau an - sie können von Anbieter zu Anbieter stark variieren. "Hinzu kommt, dass Preise häufig intransparent sind, das heißt, es ist nicht ersichtlich, wie viel das Laden kostet", heißt es beim Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ). Vor großen Supermärkten oder Einkaufzentren gibt es häufig eine kostenlose Lademöglichkeit, so der Tipp der Verbraucherschützenden. Wenn Sie also penibel darauf achten, öffentliche Ladestationen zu benutzen, können Sie Ihre Reisekasse wirklich schonen.
 
Sollten Sie nicht an einer Kostenlos-Säule stehen, machen Sie sich darauf gefasst, an den Säulen die unterschiedlichsten Bezahlsysteme vorzufinden; es gibt leider noch kein einheitliches System. Wie in Deutschland müssen Ladesäulen auch im Ausland zunächst über eine Ladekarte, eine Smartphone-App oder einen QR-Code direkt an der Station freigeschaltet werden. Die Bezahlung funktioniert dann über eine App, per Bargeld, über die Ladekarte oder eine Debit- oder Kreditkarte. Manchmal werden mehrere Funktionen angeboten, manchmal nur eine. Auch hier gilt also: Flexibel bleiben und vorab alle Varianten einplanen.

Ein Beitrag von DEM mit Material von Afp.