Unterhose liegt auf Boden (Quelle: IMAGO / Hans Lucas)
Bild: IMAGO / Hans Lucas

Di 13.04.2021 | Beitrag | Lesedauer etwa 3 Minuten - Shopping: Unterwäsche darf zurück

Widerrufsrecht gilt auch bei BH, Slips & Co.

Einen BH im Internet zu bestellen, ist in den meisten Fällen eh schon Glückssache - passt der Umfang, zwickt das Körbchen, bleibt alles da, wo es sein soll - ohne Anprobe geht hier nichts. Dabei wird genau das von einigen Shops ungern gesehen - und anprobierte Artikel dürfen nicht zurückgeschickt werden. Das ist aber unzulässig, betont die Verbraucherzentrale. Worauf sollte man aber dennoch achten?

Sauber zurück

Während Geschäfte geschlossen sind oder nur mit Termin und/oder Test besucht werden dürfen, ist das Online-Shopping noch attraktiver geworden. Bei einigen Artikeln ist das aber gar nicht so problemlos. Während Geräte, Deko oder auch normale Kleidung nach dem Auspacken und Aus- bzw. Anprobieren zurückgeschickt werden dürfen, wird das bei Unterwäsche oft ausgeschlossen.
 
Aber: "Eine Anprobe von Unterwäsche führt nicht dazu, dass das Widerrufsrecht erlischt", erklärt Juristin Stefanie Kahnert von der Verbraucherzentrale Brandenburg, denn auch im Geschäft hätten Kundinnen und Kunden die Möglichkeit der Anprobe.
 
Auch Bademode darf anprobiert werden, dabei sollte man aber vosichtig sein, die Ware nicht verschmutzen und etwaige Wäscheschutzfolien auf keinen Fall abziehen.

Hier darf die Rückgabe ausgeschlossen werden

Zulässig ist der Ausschluss allerdings bei Artikeln, die eine Versiegelung haben oder bei denen es insbesondere um Hygiene geht. Dazu gehören neben Make-up und Deorollern auch Zahnbürsten oder Erotikspielzeuge, die nur durch intensiven Kontakt getestet werden könnten. Wird die Versiegelung gebrochen, erlischt hier rechtmäßig das Widerrufsrecht.

Hinweis auf die Rechtslage

Gewährt ein Shop zu Unrecht den Widerruf nicht, so sollte man schriftlich auf die geltende Rechtslage hinweisen. Rücksendekosten können aber dennoch anfallen - hier sollte man in den Geschäftsbedingungen des jeweiligen Shops nachsehen.
 
Erste Anlaufstelle kann auch der Umtausch-Check der Verbraucherzentralen sein. Diese helfen auch bei Problemen weiter.