Ein Mann schaut ungläubig auf den Bildschirm seines Laptops (Quelle: imago images/AFLO)
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Fr 22.09.2023 | Beitrag | Lesedauer etwa 3 Minuten - Virenschutz: Abwehrkräfte für den Computer

Mehr als 300.000 neue Schadprogramm-Varianten gibt es in Deutschland - pro Tag. Gut, dass Virenschutzprogramme immer besser werden.

Oftmals merkt man selbst gar nicht, wenn sich Viren auf den Computer geschlichen haben. Läuft doch alles noch. Und ein Erpresser, der Ihren Computer erst freigibt, wenn er von Ihnen Lösegeld bekommen hat, hat sich auch noch nicht gemeldet.
 
Es gibt allerdings ein paar Indizien, auf die man achten kann. Wenn die Eingabegeräte wie Tastatur und Maus zum Beispiel verzögert reagieren - Sie tippen und erst einen Tick später erscheinen die Buchstaben - oder die Festplatte am Tower schnell und dauerhaft blinkt, sind das häufig Zeichen dafür, dass der Computer überlastet ist. Jemand oder etwas macht sich also im Hintergrund zu schaffen. Ganz sicherlich ist Gefahr in Verzug, wenn der Computer plötzlich runter- und wieder hochfährt.
 
Deshalb: Dem Computer vorab die richtige "Immunabwehr" verpassen. Der beste Schutz gegen Hackerangriffe und Phishing ist bekanntlich eine gute Antivirensoftware. Und davon gibt es viele auf dem Markt. Für Windows und für Mac-Betriebssysteme, wobei sich Apple-Nutzer traditionell weniger Sorgen machen müssen, da der Großteil der Cyber-Attacken auf Windows zielt.

Der Check von Stiftung Warentest

Stiftung Warentest hat auch dieses Jahr geprüft, welche Virenschutzsoftware ihren Job am besten macht.
 
Die Testsieger sind 2023 für Windows-Rechner Avast One Individual, Bitdefender oder F-Se- cure. Für MacOS-Geräte liegen Bitdefender und F-Secure vorn. Die Preise liegen zwischen 20 und gut 50 Euro für diese Programme. Die diesjährigen Testsieger belegen - zusammen mit den Produkten von Kaspersky - bei Stiftung Warentest seit Jahren die vorderen Plätze.
 
Auch kostenlose Software überzeugt, vor allem die Umsonst-Versionen von Avast, AVG, Avira und Bitdefender, die im Test alle ein "gut" vorweisen können. Die Gratisfunktionen bieten denselben Schutz wie die Bezahlversionen, sie haben meist allerdings weniger Zusatzfunktionen - etwa die automatische Aktualisierung von Programmen und Treibern. Hier müssen Sie also selbst aktualisieren.
 
Die Anbieter profitieren von ihren Gratisversionen dennoch. Denn je mehr Kund:innen ein Anbieter hat, desto mehr Informationen über neue Schadprogramm-Varianten erhält er, so Stiftung Warentest. Die Antivirenprogramme gäben solche Funde an die Server ihres Anbieters weiter, das Unternehmen könne dadurch schnell reagieren.

Mehr zu Anti-Virenprogrammen

Auch Sie schützen mit!

Neben den Virenschutzprogrammen ist aber auch immer die Achtsamkeit der Nutzer:innen gefragt. Deshalb sind drei Dinge besonders wichtig:
 
• Halten Sie Ihr Betriebssystem aktuell, Updates sollten regelmäßig durchgeführt werden, schieben sie das nicht auf die lange Bank.
 
• Ebnen Sie der Schadsoftware nicht noch selbst den Weg, indem Sie auf Anhänge in Mails klicken, deren Absender Sie nicht wirklich oder gar nicht kennen. Ebenso nie auf Links in Mails klicken, wenn Ihnen der Absender unbekannt ist.
 
• Und wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Rechner infiziert ist, installieren Sie spätestens dann eine Virenschutz-Software und lassen Sie diese Ihren Computer nach Schadprogrammen scannen. Damit können Sie auch einen Dienstleister beauftragen.