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Es sei reine "Fanfaronnade", sagte Friedrich der Große über seinen Schlossneubau, und gemeinhin ist er so verstanden worden: als nicht besonders gelungene Attrappe, mit der Friedrich, nach dem mit Mühe überstandenen Siebenjährigen Krieg, der Welt zeigen wollte, dass Preußen noch da war.
Ein Blick auf die Entwürfe zeigt jedoch, dass der Bau schon vor dem Krieg bis ins Detail feststand. Begonnen wurde er in rotem Klinker und fertiggestellt in bemaltem Putz, der von weitem wie roter Klinker aussieht. Friedrich hat, anders als andere Potentaten, nicht für die Ewigkeit gebaut.
Die Nachfahren und Denkmalpfleger hatten ihre Mühe mit dem Palast. Victoria von Preußen, Tochter der Königin von England und Gattin des Deutschen Kaisers Friedrich III., ließ die sanitären Anlagen, so gut es ging, auf den Stand der Zeit bringen und den angrenzenden Park, soweit möglich, auf englisches Niveau heben.
Als ihr Mann starb, ließ ihr Sohn das Schloss von Truppen umstellen. Der letzte deutsche Kaiser traute niemandem. Vor allem nicht seiner Mutter.