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Die verwaiste Halbindianerin Pearl wird von Bekannten ihres Vaters in Texas aufgenommen. Als sich die beiden Söhne des Hausherrn gleichzeitig in die junge Frau verlieben, ist dies der Auslöser für eine Familientragödie epischen Ausmaßes. Imposanter Western und großes Melodrama von King Vidor.
Pearl Chavez lebt zwischen zwei Welten: der indigenen Welt ihrer Mutter und der des weißen Vaters. Nach dem Tod der Eltern in einer Eifersuchtstragödie wird sie zur angesehenen Familie von Senator McCanles gebracht. Pearls Ankunft entzweit die Familie: Laura McCanles ist dem Mädchen wohlgesonnen, weil sie vor langer Zeit mit Pearls Vater befreundet war; der Senator lehnt sie als "Indianerin" ab.
Die McCanles haben zwei erwachsene Söhne; den Frauenhelden Lewt und den ehrbaren Jesse. Beide verlieben sich in Pearl, doch Lewt ist mit seinem Draufgängertum und seiner Unverschämtheit erfolgreicher. Pearl wird seine Geliebte. Doch als sie feststellen muss, dass sie für ihn nur ein bedeutungsloses Abenteuer ist, willigt sie ein, Sam Pierce, den Futtermeister der Ranch, zu heiraten. Das kann Lewt nicht ertragen. Er erschießt Pierce und flüchtet mithilfe seines Vaters.
So kommt es, dass der unverantwortliche Sohn Lewt von seinem Vater unterstützt wird, während Jesse sich offen gegen den Senator stellt, weil der den Bau der Eisenbahn sabotiert und Lewt dabei sogar zu einem Sprengstoffattentat angestiftet hat. Die Fronten in der Familie prallen aufeinander und zermalmen alles, was ihnen im Weg steht.
Ein leidenschaftlicher Western, der mit imposanten Landschaftsbildern, rauchenden Colts und großen Gefühlen alle Register des Genres zieht. "Duell in der Sonne" gilt heute als eines der einflussreichsten Melodramen der Filmgeschichte, obwohl die Produktion schwierig bis chaotisch war. Der Produzent David O. Selznick stand nach "Gone with the Wind" unter immensem Druck, den riesigen Erfolg mit einer weiteren Technicolor-Hochglanzproduktion zu wiederholen.
Sechs Regisseure wurden neben King Vidor verschlissen, darunter Selznick selbst, aber ebenso Regiegrößen wie Wilhelm Dieterle oder Josef von Sternberg. Ein Starensemble wurde engagiert. Letztlich half alles nichts und der kommerzielle Erfolg blieb weit hinter den Erwartungen zurück - was keineswegs den herausragenden künstlerischen Wert des Werkes schmälert.
Der Film greift den genretypischen Mythos des reichen, starrköpfigen Ranchers auf, der sich der Eisenbahn und somit dem Fortschritt in den Weg stellt – um dann doch ein genrefremdes hitziges Melodrama voll sexueller Anspielungen zu inszenieren. Das zentrale Thema der Geschichte ist das Aufeinanderprallen von Vernunft und Leidenschaft, hier dargestellt anhand des Beispiels einer Familie, beziehungsweise einer Figur – Pearl, deren Mutter zu einem indigenen Stamm gehört und deren Vater Weißer ist.
Duell in der Sonne
(DUEL IN THE SUN)
Spielfilm USA 1946
Pearl Chavez (Jennifer Jones)
Jesse McCanles (Joseph Cotton)
Lewton 'Lewt' McCanles (Gregory Peck)
Sen. Jackson McCanles (Lionel Barrymore)
Scott Chavez (Herbert Marshall)
Laura Belle McCanles (Lillian Gish)
Sam Pierce (Charles Bickford) u. a.
Musik: Dimitri Tiomkin
Kamera: Lee Garmes, Ray Rennahan und Harold Rosson
Buch: David O. Selznick, Oliver H.P. Garrett und Ben Hecht
Regie: King Vidor