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Wie könnte es anders sein? - Sophie verliebt sich nach mehreren Rohrbrüchen in ihrem Haus in den Klempner.
Im Leben der hübschen, etwas introvertierten und schusseligen Sophie Dukakis gibt es viele Bücher, wenige Freunde und keinen Mann. Aber Sophie ist nicht unzufrieden. Sie hat von ihrer verstorbenen Tante ein Haus mit Schuppen geerbt und geht ganz in ihrem Plan auf, in dem Anbau ein exquisites kleines Lesecafé zu eröffnen - die literarische Kompetenz bringt sie als Buchhändlerin sowieso mit; das Kuchenbacken hat sie von ihrer Tante gelernt. Das Problem ist nur: Momentan sind andere Talente gefragt. Denn in dem alten Anwesen, das Sophie allein renoviert, tropft es an allen Ecken und Enden; gelegentlich kommt es zu Wasserrohrbrüchen.
Die junge Frau entschließt sich, den Klempnerbetrieb, der offensichtlich geschlampt hat, zu verklagen. Doch als sie wieder einmal den Notdienst anrufen muss, schickt die Firma einen Mann vorbei, den Sophie bereits kennt - als Kunden der kleinen Buchhandlung, in der sie arbeitet. Philipp Weiße hat Germanistik studiert, sich schließlich aber auf eine andere Art Dichtung verlegt, weil das Handwerk nun mal die krisenfestere Branche ist.
Vielleicht liegt es an dieser seltsamen Karriere, dass Philipp ein so gelungenes Exemplar der Gattung Mann zu sein scheint: der Typ, der in der einen Hand einen Band Liebesgedichte hält, während er mit der anderen den Wasserhahn repariert. Und Sophie erliegt sofort seinem Charme. Bis ihr aufgeht, dass Mr. Perfect erstens eine Vergangenheit hat - ausgerechnet mit Sophies schriller Kollegin Babsy - und zweitens nicht der schlichte Angestellte ist, für den er sich ausgibt.
In "Die Westentaschenvenus", der Adaption des erfolgreichen Romans von Verena C. Harksen, entfaltet die junge Regisseurin Kirsten Peters die Talente, für die sie zuvor den Nachwuchspreis "First Steps" bekam: ein besonderes Gespür für die Zwischentöne in Beziehungen und eine präzise Beobachtungsgabe. Die Hauptrollen in Peters charmanter, von hintergründigem Humor und einer gewissen Chaos-Sehnsucht getragenen Liebeskomödie spielen Jeanette Hain und Jochen Horst.
Die Westentaschenvenus
Fernsehfilm Deutschland 2001
Sophie Dukakis (Jeanette Hain)
Dr. Philip Weiße (Jochen Horst)
Gräfin Anna (Saskia Vester)
Wolfgang (Leon Boden)
Herr Schlüter (Andreas Mannkopf)
Frau Mayerkranz (Daniela Ziegler)
Babsy (Cecilia Kunz) u.a.
Musik: Jürgen Kramlofsky
Kamera: Michael Wiesweg
Buch: Daniel Maximilian, Thomas Pauli, nach einem Roman von Verena C. Harksen
Regie: Kirsten Peters