Zum Tode von Herbert Köfer -
Konzertgeiger Martin Veltin flirtet mit der wesentlich jüngeren Sängerin Silke - doch der Abend endet tragisch.
Konzertgeiger Martin Veltin lässt sich in einer lauen Sommernacht dazu verleiten, mit der wesentlich jüngeren Popsängerin Silke auszugehen. Dem Abendessen schließt sich ein Bummel in die Höhen der Sächsischen Schweiz an, bei dem sich der Musiker mit einem Küsschen nicht begnügen will. Er wird handgreiflich. Silke versucht, sich zu wehren und stürzt dabei in eine tiefe Schlucht.
Völlig panisch und im Glauben, Silke sei tot, erfindet Martin Veltin die Geschichte eines Autounfalls mit Fahrerflucht, bei dem eine Unbekannte getötet wurde. Sein schlechtes Gewissen betäubt er mit Alkohol. Dann taucht Axel, der Freund von Silke und Chef der Popgruppe, auf und behauptet, Zeuge des Vorfalls gewesen zu sein. Er beginnt Martin Veltin zu erpressen. Doch plötzlich nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung.
Das rbb Fernsehen sendet diesen "Polizeiruf 110" zu Ehren von Herbert Köfer, der vergangenen Samstag, den 24. Juli 2021, im Alter von 100 Jahren in Berlin verstarb.
Herbert Köfer, am 17. Februar 1921 in Berlin geboren, war Theater- und Filmschauspieler, Moderator und Synchronsprecher und spielte in acht Jahrzehnten in mehr als 300 Theater-, Film- und Fernsehproduktionen. Bekannt war er besonders für seine Auftritte in Schwänken und Komödien. Vor allem mit seiner Paraderolle als Opa Paul Schmidt in der DDR-Fernsehserie "Rentner haben niemals Zeit" wurde er zum Publikumsliebling. Aber auch in Stücken über ernsthafte Themen war er auf Leinwand, Bühne oder im Fernsehen zu sehen. So spielte er in dem DEFA-Film "Nackt unter Wölfen" (1963) den SS-Hauptsturmführer Kluttig. Auch nach der Wende konnte Herbert Köfer an seine Erfolge anknüpfen, so war er in beliebten TV-Serien wie "In aller Freundschaft", "SOKO Leipzig" oder "Ein starkes Team" zu sehen. Seinen letzten Film-Auftritt hatte der dienstälteste Schauspieler der Welt in der rbb-Produktion „Krauses Zukunft“ (2021).
Polizeiruf 110: Ein Schritt zu weit
Fernsehfilm DDR 1985
Hauptmann Reichenbach (Friedhelm Eberle)
Oberleutnant Hübner (Jürgen Frohriep)
Martin Veltin (Herbert Köfer)
Luise Veltin (Susanne Düllmann)
Silke (Marlis Ludwig)
Axel Gebauer (Wolf-Dieter Lingk)
Carmen Veltin (Marie Gruber) u.a.
Musik: Peter Gotthardt
Kamera: Walter Laaß
Buch und Regie: Hans Joachim Hildebrandt