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Do 08.06.2023 | Beitrag | Lesedauer etwa 5 Minuten - Beratungsstellen: Hier wird professionell geholfen

Da hilft auch keine Vogel-Strauß-Taktik: Ist die Lage mies, muss was getan werden. Das geht im Falle von Schulden mit den Schuldnerberatungsstellen der Länder!

Die Zahl der Anfragen bei Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen ist seit Mitte 2022 bundesweit um 65 Prozent gestiegen, so ergab eine Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV). Hauptursache: die steigenden Verbraucherpreise für Lebensmittel und Energie. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes informierten sich etwa 600.000 Ratsuchende im vergangenen Jahr in Schuldnerberatungsstellen.
 
Vor Ort in den Beratungsstellen zeigen sich nach Angaben der AG SBV zunehmend komplexe Problemlagen mit mehrfacher Belastung, etwa auch durch psychische Erkrankungen und familiäre Probleme. Etwa die Hälfte der Ratsuchenden seien Erwerbstätige.
 
Die 21 gemeinnützigen Berliner Beratungsstellen sehen sich ebenfalls mit diesem erhöhten Beratungsbedarf konfrontiert. Marco Rauter, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Schuldner- und Insolvenzberatung Berlin (LAG SIB), sieht hier in dem Zuge eine krasse Veränderung: "Nicht nur die Anzahl der Ratsuchenden insgesamt geht nach oben, es kommen auch mehr und mehr Menschen mit mittlerem Einkommen in die Schuldnerberatungsstellen."

Lockruf in die Verschuldung

Die Verbindlichkeiten rührten oft aus früherer Selbstständigkeit her. Die Pandemie und die Energiepreisexplosion aufgrund des Ukraine-Krieges hätte viele Selbstständige zur Geschäftsaufgabe gezwungen. "Unter dem Stichwort 'Buy now, pay later' lassen sich zudem viele Menschen in die Verschuldung locken. Es fehlt an Finanzkompetenz", so der Schuldnerberater. Aber auch bei der Altersgruppe der über 55-Jährigen wachse die Überschuldung und es drohe Altersarmut.

Konkrete Hilfe finden

Für einen ersten Überblick, wer welche Beratungen anbietet, haben wir hier eine Auflistung der größten Anbieter. Die Arbeitsgebiete der verschiedenen Beratungsstellen überschneiden sich dabei teilweise. Schauen Sie also am besten auch noch einmal auf den Webseiten der Anbieter nach, was genau angeboten wird.

Die wichtigsten Beratungsstellen

  • Verbraucherzentralen

  • Schuldnerberatungen

  • Mietervereine

  • Wohlfahrtsverbände

Ein Beitrag von dem mit Material von Epd und Kna.