Doktorand am Hasso-Plattner-Institut Potsdam - Sebastian Pasewaldt - Der IT-Experte

Sebastian Pasewaldt. Steckbrief. Quelle: Filmbüro/rbb — Bild: Quelle: Filmbüro/rbb

Doktorand am Hasso-Plattner-Institut Potsdam - Sebastian Pasewaldt - Der IT-Experte

Er haucht digitalen Städtekarten Leben ein. Aus 2 D macht er 3 D. Sebastian Pasewaldt entwickelt eine Software, mit der man Datensätze multidimensional visualisieren kann. Die Wissenschaftliche Arbeit sieht er als Hobby. Ein Hobby, in das er oft mehr als 50 Stunden Arbeit pro Woche investiert.

Seit dem Jahr 2008 beschäftigt sich Sebastian Pasewaldt mit der Visualisierung von Geodaten. Auch seine Masterarbeit hat er bereits zu diesem Thema verfasst. Das Navigationssystem, das Sebastian in seiner Promotionsarbeit entwickelt, soll die Vorteile von zweidimensionalen und dreidimensionalen Städte-Modellen kombinieren. So wollen die Forscher erreichen, dass der Fahrer im Vordergrund durch die dreidimensionale Darstellung einen möglicht realistischen Eindruck der Umgebung bekommt, um sich zu orientieren. Die zweidimensionale Darstellung im Hintergrund biete eine gute Übersicht über den gesamten Streckenverlauf. Bis September 2016 möchte Sebastian seine Promotion am Hasso-Plattner- Institut abschließen. Und sich dann eigenen Projekten widmen.

Sein Ziel für die Zukunft: Erfolg als Unternehmer

Sebastian hat ein Start-up-Unternehmen gegründet, in dem er Apps entwickelt, mit denen die User Bilder verfremden können. An der Arbeit als Unternehmer schätzt er, dass er seine Forschungsergebnisse viel schneller in die Praxis übertragen kann.

Sebastian erklärt die von ihm entwickelten Apps

Quelle: rbb/Filmbüro

Los ging's mit der App Click2Comic. Die Idee: Jeder kann aus ganz normalen Fotos lustige Comics zaubern. Sebastian macht vor, wie das geht.
1. Schritt: Ein Selfie machen. Am besten mit einem schrägen Gesichtsausdruck.
2. Schritt: Mit Berührungen auf dem Bildschirm kann man das Bild verändern und einzelne Gesichtspartien überzeichnen.
3. Schritt: Das fertige Comicbild kann man abspeichern oder über die üblichen Social-Media-Kanäle teilen. Auch bewegte Bilder lassen sich mit der App verfremden.
Das Prinzip von Click2Comic hat der Jungunternehmer auch auf die Verfremdung von gemalten Bildern übertragen. Durch Streichbewegungen auf dem Bildschirm kann der Nutzer deren Farbverläufe ändern. Die App "Digital Artist" ist für Menschen gedacht, die künstlerisch nur mäßig begabt sind, aber trotzdem kreativ tätig sein wollen. Die Idee basiert auf Sebastians eigenen Erfahrungen: "Ich war im Kunstunterricht nicht die hellste Lampe im Lampenladen", sagt er über sich selbst.
Im Jahr 2013 hat Sebastian die Firma Digital Masterpieces gegründet. Seitdem hat er die Rolle des Geschäftsführers "geübt". Für seine Firma hat er große Ziele: Er möchte der weltweite Marktführer für halbautomatisierte nicht-futuristische Effekte werden.
Ob das klappt, muss sich erst noch zeigen. Mit einem Start-up Geld zu verdienen, sei "wie Lotto spielen, nur mit besseren Chancen" sagt Sebastian. Bisher haben Freunde und die Familie in sein Unternehmen investiert. In Zukunft soll sich die App finanzieren, indem die Nutzer für die Zusatzfeatures der kostenlosen App bezahlen müssen.
Besondere Hoffnung setzt Sebastian in seine jüngste Entwicklung: Die App "BeSafe" ermöglicht es, Bilder von Kindern im Netz zu verpixeln. Die App soll Familien helfen, die Privatsphäre ihrer Kinder im Netz besser zu schützen. Durch die Verpixelung können Bilder von Kindern nicht mehr so einfach zweckentfremdet werden. Doch die App ist nicht nur für Familien gedacht. Auch Autokennzeichen oder Gäste einer Party, die anonym bleiben möchten, können mit der App unkenntlich gemacht werden.