Bernd-Ulrich Meyburg rettet Adler-Küken; Quelle: rbb/Maren Schibilsky
Bild: rbb/Maren Schibilsky

Auf Rettungsmission - Deutsch-polnisches Schreiadlerprojekt

Der Berliner Bernd-Ulrich Meyburg ist eigentlich Chefarzt für Plastische Chirurgie. Seit mehr als 40 Jahren arbeitet er auch als Schreiadlerforscher. Bei der Rettung des Schreiadlers zählt jeder Vogel, davon ist er überzeugt.

Ende der 1960er Jahre beobachtete Meyburg den sogenannten "Kainismus". Das erstgeborene Tier im Horst tötet das jüngere Geschwister-Küken, um konkurrenzlos gefüttert zu werden. Meyburg kam auf die Idee, den jeweils zweiten Jungvogel zu retten und außerhalb des Horstes aufzuziehen. Damit wurde er zum Begründer des weltweit einmaligen Jungvogelmanagement-Programms beim Schreiadler.

Zwei Männer - Sylwester Aftyka und  Janusz Wojciak mit Kameraausrüstung stehen auf dem Feld; Quelle: rbb/Maren Schibilsky

Seit langem arbeitet er mit den polnischen Ornithologen Sylwester Aftyka und Janusz Wojciak  zusammen. Aftyka beschäftigt sich seit 15 Jahren mit dem Schreiadler, Wojciak seit 40 Jahren, u.a.  auch als Vorsitzender der Ornithologischen Gesellschaft in Lublin.

Polnische Ornithologen beim Aufstieg zum Schreiadlerhorst; Quelle: rbb/Maren Schibilsky

Da es in Ostpolen noch ca. 300 Schreiadlerhorste gibt, entstand die Idee, aus einigen Nestern jeweils ein Küken zu entnehmen und so vor dem "Zugriff" seines Geschwister-Vogels zu retten.

Mit der Cessna auf Schreiadlerbaby-Suche; Quelle: rbb/MarenSchibilsky

Zur Aufzucht werden die polnischen Tiere nach Brandenburg gebracht. Im Juni hat Bernd-Ulrich Meyburg wieder ein Klein-Flugzeug gemietet, um die entnommenen Küken von Ostpolen nach Deutschland zu fliegen.

Küken vor dem großen Flug von Lublin nach Potsdam; Quelle: rbb/Maren Schibilsky

Bei Ilka Simm-Schönholz auf dem Falkenhof Potsdam werden die Jungvögel bis zur Auswilderung in der Uckermark rund um die Uhr versorgt. Damit kann das Jungvogelmanagement in Brandenburg am Leben erhalten werden. Und ein Stück deutsch-polnischer Artenschutz fruchtet.

Beitrag von Maren Schibilsky

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