Horst Mager hält eine Tulpenzwiebel in die Kamera und zwinkert mit dem rechten Auge. (Quelle: rbb/Stefanie Stoye)
Bild: rbb/Stefanie Stoye

So 01.10.2023 | Beitrag | Lesedauer etwa 5 Minuten - Gartentipps für den Oktober

Endlich kommen die Tulpen in den Boden und viele Samen können geerntet werden. Was noch zu tun ist, das könnt ihr in den Tipps von Horst nachlesen.

Laub aus Sandbeeten entfernen

Flächenkompostierung ist eine gute Methode um alles, was an organischem Material im Garten anfällt, wieder zu verwenden. Das heißt: Laub zum Beispiel bleibt liegen oder man streut es klein gemäht in die Beete. Bei Sand- und Präriebeeten allerdings, ist das anders. Pflanzen wie die Prärie-Aster oder das Diamant-Reitgras und die Gaura stehen im sandigen Boden und wollen keinen Humus, sie wollen es mager und karg. Deswegen muss aus diesen Beeten alles organische Material entfernt werden, damit der Boden nicht nährstoffreich wird und andere Pflanzen, die diese Bedingungen mögen einwandern können. Die würden dann nämlich die Präriepflanzen verdrängen.

Knospen bei Dahlien abknipsen

Die Dahliensaison ist bald zu ende und man muss sie demnächst ausbuddeln und die Knollen frostfrei überwintern. Bis dahin öffnen sich aber noch viele Blüten. Und damit die Dahlien ihre letzten großen Knospen auch gut entwickeln können, entfernt man die kleinen Knospen, die es eh nicht mehr schaffen würden. Dann geht die ganze Dahlienenergie in die größeren, fast geöffneten Knospen und die werden dann umso schöner! Also einfach die kleinen Grünen am Ansatz herauszwicken.

Quitten ernten

Quitten sollte man nicht zu spät ernten, denn sonst bekommen sie gern schwarze Flecken. Aber auch nicht zu früh, damit sie von der Herbstsonne verwöhnt schön aromatisch werden. Wenn ihr Pelz sich leicht entfernen lässt und sie sich einfach durch Anheben vom Baum lösen, dann ist es perfekt. Eine Empfehlung ist die Konstantinopeler Apfelquitte, eine Sorte die weitestgehend gesund und robust ist.

Clematis (Quelle: rbb)
Unschöne Zäune begrünen

Mit Efeu und einer Clematis geht das ganz einfach. Efeu neigt im Garten gerne dazu, einem über den Kopf zu wachsen. Dieses ungestüme Temperament nutze ich aus, um meinen Zaun schnell und schön zu begrünen. Da er den Hang hat nach oben zu klettern, flechte ich ihn quer durch meinen Jägerzaun. Der Grund: mein Zaun ist rot gestrichen. Ich hätte ihn aber lieber in grün. All das, was am Efeu sparrig heraussteht, schneide ich dicht über einem Blatt ab, dann verzweigt er sich besser. Und weil ich das Ganze noch etwas aufpeppen wollte, habe ich eine Clematis (Clematis x jouiniana Stanislaus) dazu gesetzt und auch diese dazwischen geflochten. So bildet der Efeu einen ruhigen dunkelgrünen Hintergrund für die leuchtend blühende Clematis!

Hagebutten (Quelle: rbb)
Die Hechtrose – Schöne Hagebutten im Herbst

Die Hechtrose Rosa glauca ist eine der schönsten wilden Strauchrosen mit ungewöhnlich bläulichem Laub und knalligen Hagebutten. Im Herbstgarten ist sie für mich ein Muss, aber eigentlich auch zu jeder Jahreszeit schön! Sie hat zarte Blüten in kräftigem Pink und wächst überhängend elegant. Als Hintergrund im Staudenbeet ist sie ebenso gut geeignet wie in Kombination mit hohen Stauden wie zum Beispiel dem Wasserdost!

Düngen mit Hornspänen

Gehölze und Stauden dünge ich im Herbst mit Hornspänen - ein organischer Dünger, bei dem man eigentlich kaum etwas falsch machen kann. Die Späne brauchen sehr lange, um von den Mikroorganismen in für die Pflanzen verwertbare Stoffe umgesetzt zu werden. Daher sollte man sie nicht zu tief einarbeiten. Man nimmt etwa 60-120 g pro Quadratmeter, das sind 2 Hände voll. Wenn man sie jetzt im Herbst ausbringt, stehen sie den Pflanzen zum Saisonstart zur Verfügung und sie können sofort richtig loslegen

Tulpen, die immer wieder kommen

Ärgerlich - da kauft man für viel Geld Tulpenzwiebeln, im ersten Jahr ist alles schick und im Jahr darauf ist alles kahl. Da kommen ein paar Blätter, das war es. Deshalb sollte man beim Kauf von Tulpen darauf achten, dass genügend dabei sind, die immer wieder kommen. Zu diesen Tulpen gehören im Schrebergarten von Horst folgende Sorten: Spring Green, die Wildtulpe Tulipa tukestanica, Queen of Night und Paul Scherer.

Beste Pflanzzeit Herbst

Der Herbst ist die beste Pflanzzeit – man pflanzt in die feuchte Jahreszeit hinein, muss nicht dauernd gießen. Wurzelnackte Pflanzen kann man jetzt gut setzen, also Pflanzen, die keinen Wurzelballen mit Erde, sondern nur die nackten Wurzeln haben und Pflanzen, die viel Feuchtigkeit brauchen, wie zum Beispiel Hortensien. Wie immer beim Pflanzen, das Loch etwa 1,5-mal so breit wie der Topfballen im Durchmesser ist ausheben und die Pflanze genauso hoch, wie sie im Topf stand in das Pflanzloch stellen. Anschütten, kleinen Gießrand anhäufeln und gründlich einschlämmen!

Samen von Cosmeen sammeln

Die Cosmeen beginnen im Herbst zu vergehen. Ein paar blühen zwar noch, das Laub jedoch wird welk, bekommt auch Mehltau. Das macht aber nichts, denn jetzt reifen die Samen und dafür benötigt die Pflanze ihre Kraft. Einen Teil lässt man sich ganz von allein aussäen, diese keimen dann im nächsten Frühjahr. Einen anderen Teil der Samen sammelt man bei trockenem Wetter und bewahrt sie in Tütchen auf, damit man sie dann im April in Töpfe säen kann. Diese Cosmeen blühen dann etwa 3 Wochen früher, als die, die sich selbst ausgesät haben.



Tomaten nachreifen lassen

Das Erstaunliche bei Tomaten ist, dass sie zum Reifen nicht unbedingt Sonne, sondern Wärme brauchen. Das kann man zum Nachreifen der grünen Tomaten ausnutzen und sie bei Zimmertemperatur reifen lassen. Bei 18 bis 20 Grad dauert es etwa 3 Wochen, bis die Tomaten rot sind. Es gibt viele Tipps zu lesen, von in Zeitungspapier wickeln, bis Äpfel danebenlegen – notwendig ist das nicht! Man legt die grünen Tomaten einfach aus und achtet darauf, dass sie sich wenig berühren, falls doch mal eine fault und wartet einfach ab!

Geranien einwintern

Es lohnt sich Geranien (Pelargonium) nicht wegzuwerfen, sondern sie zu überwintern. Die Pflanzen werden von Jahr zu Jahr schöner und ihr müsst nicht ständig neue kaufen. Außerdem gibt es nicht in jedem Jahr dieselben Sorten und da wäre es doch ein Jammer, wenn ihr auf Eure Lieblingssorte verzichten müsstet. Wichtig beim Einwintern ist Sauberkeit. Alles was welk oder faul ist, muss entfernt werden – auch im Wurzelbereich. Die Pflanzen werden kräftig zurückgeschnitten und in lockere sandige Erde eingeschlagen. Das kann ein Topf oder eine Kiste sein. Den Winter verbringen sie kühl, dunkel und frostfrei im Keller. Wenn man den Platz hat, kann man natürlich die Geranie einfach nur säubern und sie mit samt dem Topf kühl im Hausflur überwintern. In beiden Fällen die Pflanzen bitte kaum gießen, aber nicht komplett ausdörren lassen. In Frühjahr – so Mitte März - stellt man sie heller, gibt ihnen frische Erde und beginnt dann ab Mitte April zu düngen. Die ersten Blütenknospen entfernt man, denn die Pflanze soll erst einmal schöne kräftige Stängel und Blätter bilden!

Blumenzwiebeln für Kästen und Töpfe

Mit Blumenzwiebeln kann man den Frühling auf Balkon und Terrasse holen. Auch wenn man ein Wühlmausproblem hat, haben es Tulpen im Topf besser! Man nimmt eher kleine Zwiebeln von Zwiebelblühern, die nicht so hoch werden, diese stehen einfach kompakter da, wenn auf dem Balkon der Wind pfeift. Krokusse, Puschkinien, kleine Tulpen und Narzissen sind zu empfehlen. Man sollte die Erde mit Sand mischen, denn Staunässe wollen Blumenzwiebeln nicht. Dann stellt man die unterschiedlich bepflanzten Töpfe, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen auf den Balkon und holt immer die nach vorne, die gerade hübsch aussehen. Nach der Blüte pflanzt man sie dann in den Garten.

Tomaten ernten (Quelle: rbb)
Tomatensamen selber ernten

Grundvoraussetzung: Es muss sich um samenfeste Sorten handeln, das sind zumeist alte Sorten. Nur diese geben ihre Eigenschaften unverändert an ihre Nachkommen weiter. Bei den F1 Hybriden – das steht auf der Samenpackung – durchmischen sich die Gene in der nächsten Generation. Man weiß also nicht, wie die Tomatenkinderschar, die dann keimt, aussehen wird. Zumeist haben die Züchter es so angelegt, dass die Folgegeneration einfach schlechter ist als ihre Eltern. Wichtig ist, dass zur Samengewinnung reife Tomaten verwendet werden, denn nur die enthalten auch reife Samen.
 
Die Früchte werden halbiert und die Samen mitsamt ihrem gallertigen Mantel in ein Glas mit Wasser gegeben. Das Glas wird verschlossen. Nun beginnt ein Gärprozess, der das Fruchtfleisch um die Samen ablöst. Nach 24 Stunden etwa werden die Samen in einem Sieb mit einem harten Wasserstrahl abgespült.
 
Wichtig ist, dass das Fruchtfleisch komplett entfernt wird. Es bildet in der Frucht einen Keimschutz, der auch erhalten bleibt, wenn die Samen aus der Frucht gelöst wurden. Die Samen werden dann auf einem Küchenpapier oder einem sauberen Baumwollhandtuch ausgebreitet damit sie komplett abtrocknen können. Erst wenn sie richtig trocken sind, kommen sie in ein dunkles Behältnis, werden beschriftet und kühl bis zum Frühjahr aufbewahrt.

Ramblerrose Guirlande d’Amour

Sie ist ein remontierender Rambler. Sie blüht also mehrfach im Jahr und bildet zudem hübsche kleine Hagebutten. Die erste Runde Verblühtes schneidet man ab. Aus der zweiten Blüte lässt man Hagebutten bilden. Die Rose ist sehr robust und bekommt selten Pilzkrankheiten wie Sternrußtau oder Rosenrost. Sie hat frisches grünes Laub und wird etwa 3 Meter hoch. Wie alle remontierenden Rambler bleibt sie kleiner als die, die nur einmal blühen.

Beitrag von Horst Mager

Mehr Tipps von Horst

Tipps und Tricks

Wie dünge ich meine Obstbäume? Wie kann ich meinen Boden verbessern? Hier sind die wichtigsten Gartentipps für Sie zusammengestellt - passend zur Saison.

 

 

 

Logo: Horst sein Schrebergarten (Quelle: rbb)
rbb

instagram.com - horst_sein_schrebergarten

youtube.com - Horst sein Schrebergarten