Wer kalte Hände hat, sollte sich am ganzen Körper dick einpacken. Warme Socken, dicker Mantel, Mütze und lange Unterhose – nur wenn die Kleidung die Wärme konserviert und so der restliche Körper warm ist, durchblutet der Organismus auch die Hände gut.

Einige Lebensmittel heizen kräftig ein. Grund dafür sind die Scharfstoffe, die sie enthalten. Der wichtigste ist Capsaicin aus dem Cayennepfeffer. Aber auch Ingwer, Pfeffer und Senf enthalten Scharfstoffe. Beim Kauen reizen sie die Wärme- und/oder Schmerzrezeptoren in der Mundschleimhaut. Daraufhin schüttet der Organismus Endorphine aus. Die Botenstoffe erweitern die Gefäße und fördern die Durchblutung, sodass man wieder warme Hände bekommt.

Beim Ankleiden der Hände kommt es auf die richtige Wahl an. Wollhandschuhe nützen wenig, da der Wind durchpfeift. Effektiver wärmen winddichte Handschuhe mit Klimafasern oder mit Lammfell gefütterte Handschuhe. Bei Fäustlingen wärmen sich die Finger gegenseitig; sie schützen deshalb besser vor Kälte als Fingerhandschuhe.

Taschenwärmer sind entweder batteriebetrieben. Oder sie geben Wärme ab, die entsteht, weil Salze kristallisieren. Ein Metallplättchen, das man knickt, dient als Kristallisationskeim.

Wer sich bewegt, hat keine kalten Hände. Statt rumzustehen und zu bibbern, bringt man deshalb besser Kreislauf und Durchblutung durch Bewegung in Schwung. Im Büro wärmt das Kneten eines Igelballs die Hände auf. Wer draußen ist, klatscht in die Hände und kreist oder schwingt die Arme.

Das Massieren mit ätherischen Ölen hat eine doppelt wärmende Wirkung. Zum einem regen bestimmte Inhaltsstoffe, die in Rosmarin, Zimt oder Mandel enthalten sind, die Durchblutung an. Andererseits belebt die Massage Finger und Hände, sodass die Gliedmaßen schneller wieder warm werden.

Nikotin wirkt auf das vegetative Nervensystem und sorgt dafür, dass sich die Gefäße – auch an den Händen – zusammenziehen. Wer friert, lässt das Rauchen also besser.

Tee, heißer Holundersaft und Brühe halten bei Kälte Leib und Seele zusammen, indem sie angenehm von innen wärmen. Der einheizende Effekt lässt sich steigern, indem man die Getränke mit scharfen Gewürzen verfeinert. Prima Nebeneffekt von Flüssigkeiten: Wer viel trinkt, regt den Kreislauf und damit die Durchblutung an.

Herrlich: Glühwein, Grog und Jagerltee erzeugen ein wärmendes Gefühl. Doch Achtung: Der Alkohol erweitert die Gefäße, sodass er die Wärmeabgabe fördert. Man kühlt schneller aus und friert eher. Besser also, man genießt alkoholfreie Heißgetränke.

Zu wenig B-Vitamine, Kalzium, Kalium und Magnesium können ein Grund für blutarme, kalte Hände sein. Umso mehr sollte man in den kalten Monaten auf eine gesunde Ernährung achten. Sie besteht vor allem aus reichlich Obst und Gemüse sowie Vollwertprodukten.

Wer kalte Hände hat, kann sich auch mit einem Fußbad aufwärmen. Es fördert die Durchblutung der kompletten Hautoberfläche und erzeugt so ein wohliges Wärmegefühl von den Zehenspitzen bis zur Kopfhaut.

Durch die Sitzerei im Büro friert man besonders schnell. Auch die Hände kühlen aus. Wie es dazu kommt? Zum einen behindert eine verkrampfte Haltung den Blutfluss. Deshalb sollte man darauf achten, dass Ober- und Unterarm etwa im rechten Winkel zueinander stehen und dass die Muskulatur des Schultergürtels nicht verkrampft. Pulswärmer verhindern, dass die aufliegenden Hand- und Armflächen auskühlen. Am besten, man nutzt jetzt jede Gelegenheit zum Umherlaufen: beim Telefonieren oder beim Gespräch mit den Kollegen. Für Dauerfrierer gibt es auch beheizbare Tastaturen und Mäuse.

Stress und Anspannung führen dazu, dass der Körper Hormone wie Adrenalin und Noradrenalin ausschüttet. Sie verengen unter anderem die Muskulatur der feinen Gefäße in den Händen. Entspannungsmethoden helfen dagegen. Bei der Muskelrelaxation nach Jacobsen beispielsweise spannt und entspannt man verschiedene Muskelgruppen. Das regt zum Einen die Durchblutung an und führt andererseits dazu, dass der Stress einem weniger anhaben kann.

Wer nicht ausreichend schläft, friert schneller. Denn Schlafmangel stört die Regulationsmechanismen der Körpertemperatur im Gehirn und führt dazu, dass man schneller und stärker friert. Schlafforscher empfehlen mindestens sieben Stunden.

Für Kneippsche Arm-Wechselbäder bei kalten Händen werden die Unterarme erst fünf bis zehn Minuten in warmes Wasser und anschließend sofort für 15 Sekunden in kaltes Wasser getaucht. Empfehlenswert sind zwei bis drei Wiederholungen; die Anwendung ist mit kaltem Wasser abzuschließen. Die Wechselbäder regen die Durchblutung an.

Wenn es schnell gehen muss und einem keine Zeit für wärmende Übungen oder heiße Getränke bleibt, kann man seine kalten Hände unter die Achseln halten und so aufwärmen.

Wer ständig friert, kalte Hände oder Füße hat, die blau oder weiß werden, hat möglicherweise auch ein gesundheitliches Problem. Ob das Frieren Anzeichen einer behandlungsbedürftigen Krankheit ist, entscheidet am besten ein Arzt.