- Ins MRT mit Defi?

Herr Z. hat einen implantierten Defibrillator. Wegen seiner Schmerzen im Knie soll ein MRT Aufklärung schaffen. Aber geht das überhaupt mit einem ICD?

Guten Abend,

ich hatte heute eine für mich schlechte Erfahrung beim Orthopäden und möchte mich dazu bei Ihnen informieren.

Meine Daten in Kurzform: 53 Jahre, seit 2008 habe ich einen Defibrillator (ICD) implantiert. Seit vier Wochen habe ich starke Knieschmerzen. Das Röntgenbild ergab keinen Aufschluss über die Erkrankung und der Orthopäde möchte jetzt ein MRT für Extremitäten durchführen. Leider ist es jetzt so, dass der Orthopäde dies nicht ohne Zustimmung eines Kardiologen durchführen will. Wie sind Ihre Erfahrungen bezüglich dieser Diagnose-Methode bei ICD-Patienten? Kann man bedenkenlos ein MRT bei so geringer und partiell angewandter Methode durchführen lassen, ohne dass das Gerät bzw. Sonde dabei kaputt geht?

Sehr geehrter Herr Z.,

ein ICD oder auch ein Schrittmacher gelten zunächst als Kontraindikation für eine Kernspintomographie. In begründeten Ausnahmefällen kann jedoch unter kardiologischer Vorbereitung und Überwachung trotzdem die Untersuchung durchgeführt werden. Dies können aber nur spezialisierte Kliniken gewährleisten. Inzwischen gibt es jedoch auch moderne Geräte die "Kernspin-tauglich" sind. Dazu müssten Sie sich bei Ihrem Kardiologen erkundigen, ob ihr ICD bereits dazu gehört.

Im Internet finden Sie einen wissenschaftlichen Artikel aus dem "Deutschen Ärzteblatt" zu diesem Thema.

Wir wünschen Ihnen alles Gute,
freundliche Grüße

Susanne Faß
Fachärztin für Innere Medizin
Redaktion rbb Praxis

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