Mann und Frau wandern an Gipfel vorbei (Quelle: imago/imagebroker)
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Wandern trotz Herzerkrankungen - Hoch hinaus

Wer herzkrank ist, muss nicht generell auf die Berge verzichten. Wenn Betroffene ein paar Dinge beachten, kann die Wandertour in die Höhe getrost losgehen - solange es nicht gleich der Himalaya ist...

Auch Herzkranke können wandern. Bei der Koronaren Herzkrankheit wird Bewegung sogar unbedingt empfohlen, um ein Voranschreiten dieser Herzerkrankung zu verhindern. Auf einen Urlaub in den Bergen muss man also nicht generell verzichten. Statt dessen sollte man ein paar Vorsichtsmaßnahmen beachten, um eine Überbelastung des Herzmuskels zu vermeiden. Denn der Aufenthalt und die Bewegung in großer Höhe können für manchen Herzkranken durchaus gefährlich werden. Der verminderte Sauerstoffgehalt in dünner Höhenluft kann dazu führen, dass einzelne Herzmuskelbereiche, die durch die Herzerkrankung ohnehin weniger durchblutet werden, nicht mehr ausreichend Sauerstoff erhalten. Im schlimmsten Fall können dann Angina Pectoris-Anfälle oder auch Herzinfarkte ausgelöst werden.

Check beim Hausarzt

Vor dem Höhenaufenthalt unbedingt zu empfehlen ist ein Check beim Hausarzt oder beim Herzspezialisten. Dort sollte auch ein Belastungs-EKG durchgeführt wird. Denn nur wenn dabei problemlos 120 bis 150 Watt erreicht werden, steht der Bewegung in luftiger Höhe nichts mehr im Wege und der Arzt kann seine Zustimmung geben. 

Puls-Uhr schützt vor Überlastung

Empfehlenswert ist ein Belastungs-EKG auch, weil man damit ziemlich genau die individuelle Pulsobergrenze ermitteln kann, bis zu der eine körperliche Belastungen ohne Schaden möglich ist. Beim Wandern oder Skifahren wird dann eine kleine Puls-Uhr am Handgelenk getragen, die mit akustischen Signalen vor zu hohen Herzfrequenzen warnt. Preiswerte, völlig ausreichende Pulsuhren gibt es schon für zehn bis 15 Euro.

Wahl des Urlaubsortes

Herzpatienten sollten bei der Wahl des Urlaubsortes auch auf seine Höhenlage achten. Mittelgebirgslagen bis 1.500 Meter gelten im Allgemeinen als unproblematisch. Allerdings sollte man eine Anpassungszeit von zwei bis drei Tagen einplanen. Bei leichten Spaziergängen kann man die Belastung dann allmählich steigern. Als maximale Höhe, die man nicht überschreiten sollte, gelten in der Regel 2.500 Meter. Zudem sollte bei besonders gefährdeten Patienten die Außentemperatur nicht unter minus fünf Grad Celsius betragen. Denn extreme Kälte kann sich ebenfalls negativ auf das Herz auswirken. Wer seinen Urlaub also sorgfältig vorbereitet und Überbelastung vermeidet, der kann die schönsten Tage des Jahres auch als Herzkranker genießen.