Horst Mager steht zwischen blühenden Stauden und lächelt in die Kamera. (Quelle: rbb)
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So 20.08.2023 | Beitrag | Lesedauer etwa 5 Minuten - Gartentipps für den August

Wie man Sämlinge der Gaura erkennt oder warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist, Petersilie auszusähen und Samenstände von Lilien zu entfernen – das, und was noch zu tun ist, erklärt euch Horst.

Mohnsamen ernten

Mohnkapseln sind natürliche Streuer. Keine Salz- oder Pfeffer-, sondern Mohn-Streuer eben – designed by nature. Wenn die Samen reif sind, fallen sie durch kleine Öffnungen in den Garten. Am besten, man nimmt dann ein paar Kapseln und streut die Samen überall dorthin, wo noch kein Mohn ist, man aber gerne welchen hätte. Das macht man direkt, wenn sie reif sind, wie in der Natur auch. Der Mohn kommt dann nicht überall dort, wo man das möchte, aber ein paar Treffer sind immer dabei!

Tomaten pflegen

Die Tomatensaison neigt sich langsam dem Ende und die Pflanze braucht jetzt Kraft um die vielen grünen Früchte, die sie schon gebildet hat, erröten zu lassen. Die, die sie jetzt erst neu bildet, werden bis zum Herbst kaum reif und müssen dann im Warmen nachreifen. Die schmecken dann meistens nur Okay! Also kann man die Pflanze auch gleich daran hindern, jetzt weiterhin Früchte zu bilden, sondern man lässt sie ihre Energie lieber dazu zu nutzen, um die schon vorhandenen Tomaten lecker reifen zu lassen. Und das macht man am besten, indem man die sich jetzt neu bildenden Blüten entfernt! Dann hat sie oben an der Pflanzenspitze nichts mehr zu tun und kann sich wieder um die grünen Tomaten weiter unten kümmern.

Sichtschutz mit Staudenaralien

Die Staudenaralie - Aralia californica - ist eine sanfte Riesin. Sie wuchert nicht, bleibt brav an ihrem Standort, wird aber unglaublich – 2m sind keine Seltenheit - groß. Im Winter zieht sie – wie Stauden das so tun – komplett ein, um dann im Frühjahr wieder auszutreiben und erneut so groß zu werden. Sie ist als sommerlicher Sichtschutz geeignet, bekommt aparte Blüten, die von den Insekten zu
 
Hunderten umschwärmt werden und sie bildet brombeerfarbene Früchte. Sie ist anspruchslos, verträgt aber keine anhaltende Trockenheit!

Sämlinge der Gaura erkennen

Die Gaura oder Prachtkerze ist eine zarte Staude. Ihre Blüten flattern wie eine Gruppe von Schmetterlingen durch den Garten und über die Balkone. Sie braucht kaum Wasser, wenn sie eingewachsen ist, und wenn sie keine Staunässe am sonnigen Standort hat, dann kommt sie auch gut durch den Winter.

Wenn ihr der Platz gefällt, samt sie sich auch von ganz allein munter aus. Selbst im puren Sand. Man erkennt die Sämlinge an ihrer schlanken unscheinbaren Gestalt mit den versetzt angeordneten Blättern. Wenn es möglich ist, sollte man die Jungpflanzen einfach an der Stelle, die sich ausgesucht haben, sitzen lassen. Ist dies nicht möglich, ist es empfehlenswert sie erst einmal in einen Topf zu setzen, bis sie kräftig sind.

Petersilie aussäen

Petersilie keimt bei wärmeren Temperaturen viel besser. Deswegen ist man mit der Aussaat erfolgreicher, wenn man sie nicht im Frühjahr, sondern erst im Juli und August aussät. Man kann sie in Reihen ins Beet säen oder erstmal in Töpfe und dann die fertigen Pflanzen in Lücken im Gemüsebeet setzen. Im Gegensatz zu vielen mediterranen Kräutern mag es die Petersilie eher halbschattig. Wichtig auch: immer gleichmäßig feucht halten.

Samenstände von Lilien entfernen

Lilien sind zauberhafte Glanzlichter im Staudenbeet. Besonders robust, wenn man die Lilienhähnchen rechtzeitig absammelt, sind die Tigerlilien. Wenn die Lilien verblüht sind, lässt man sie einfach stehen, bis sie völlig eingetrocknet sind.

Einzig die Samenstände werden abgeknipst, damit die Lilien durch die Samenbildung keine Kraft verlieren. Genauso wie bei den Tulpen. Übrigens für viele erstaunlich: Der beste Zeitpunkt, um sie zu setzen, ist bei vielen Lilien Februar/März.

Ewiger Kohl

Ewigen Kohl kann man das ganze Jahr hindurch ernten. Er ist winterhart und wächst einfach immer nach. Natürlich braucht er – wie alle anderen Kohlarten auch – viel Dünger! Er blüht nicht, bildet also auch keine Samen und wächst ähnlich wie eine Blattschmuckstaude.

Es gibt ihn grün und panaschiert – also gemustert. Die Blätter schmecken gut im Wok-Gemüse.

"Dahlie 'Lindas Baby' in Horsts Dahliengarten"; © rbb
Angeknabberte Blütenblätter bei Dahlien

Wenn Dahlien angeknabberte Blütenblätter haben, dann ist zumeist der Ohrwurm oder Ohrenzwicker daran schuld.

Die Tiere sind zwar Nützlinge, weil sie verschiedene Blattlausarten fressen, sie knabbern jedoch auch an Blütenblättern. Am besten hängt man einen mit Stroh oder Holzwolle gefüllten Tontopf umgekehrt in die Dahlienpflanzen. Die nachtaktiven Tiere verkriechen sich dann tagsüber in dem Topf und können einfach umgesiedelt werden.

Besonders schön blühen zurzeit im Schrebergarten folgende Dahlien: Linda's Baby, Verrone's Obsidian, Sweet Nathalie, Crème de Cassis und Dark Butterfly.

Karden als natürliches Insektenhotel

Karden sind wie ein kleines natürliches Insektenhotel. Ihre Blüten liefern Nahrung, in den Blattachseln sammelt sich Wasser zum Trinken und in den Blütenköpfen können Insekten prima überwintern, wenn die Samen ausgefallen sind.

"Eine Karde in Horsts Schrebergarten"; © rbb

Karden sind typische Zweijährige: Im ersten Jahr keimen die Samen, und erst im zweiten Jahr blühen sie.

Manchmal werden sie auch zu viel, dann kann man sie dort, wo man sie nicht möchte, einfach herausziehen.

Beitrag von Horst Mager




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