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So 13.07.2023 | Beitrag | Lesedauer etwa 8 Minuten - Horst sein Schrebergarten: Gartentipps für den Juli

Die Rosen und die Johannisbeeren brauchen einen Sommerschnitt und die Tomaten werden langsam rot. Was noch zu tun ist erklärt euch Horst.

Flächenkompostierung

Man kann seinem Garten ganz einfach etwas Gutes tun, indem man das, was man herausschneidet, nicht entsorgt, sondern kleinschnippelt und liegen lässt. Das schützt den Boden, hält die Feuchtigkeit, regt das Bodenleben an, bringt Humus in den Boden und erhöht letztendlich die Wasserhaltekraft. Flächenkompostierung nennt man das, weil das organische Material auf der Fläche zersetzt wird. Je kleiner ich es schneide, man kann es auch häckseln, umso schneller geht es mit der Zersetzung. Ich mache das mit allem, was so anfällt, außer mit Pflanzenteilen, die krank oder von Schädlingen befallen sind. Das ist eine prima Sache, so erhält man wertvollen Kompost – ganz umsonst!

Bienenpflanze Schuppenkopf

Der Große Schuppenkopf, Cephalaria gigantea, ist einer meiner Lieblingspflanzen im Garten. Ich schaue ihn immer an und denke mir, wie kann man so hübsch sein und dann Schuppenkopf heißen. Nun gut, er ist eine wirklich gute Bienenweide, sie sind begeistert und eigentlich sitzt immer eine drauf. Er wächst an sonnigen und halbschattigen Standorten, die gut wasserdurchlässig sein sollten. Und er versamt sich gut, ohne zu nerven. Die Blüten auf den langen Stielen tanzen regelrecht über dem Beet. Ich bin mehr als begeistert von dieser schönen Staude!

Gemüse düngen

Manchmal wird das Gemüse plötzlich etwas gelb und es wächst langsamer. Häufig liegt das am Nährstoffmangel. Dann macht es Sinn, dem Boden nochmal etwas zuzuführen. Schnell geht das mit einem organischen Volldünger, der bringt die Mikroorganismen so richtig in Schwung. Spezialdünger sind nicht notwendig. Geschickterweise macht man das kurz vor einem Regenguss, dann wird der Dünger in den Boden gespült.

Akeleisamen aussäen

Akelei gedeiht an den Plätzen am besten, die sie sich selbst aussucht. Also sät man sie an unterschiedlichen Stellen aus! Wenn die Samenstände trocken sind, etwas rascheln und die Samen schwarz glänzen, dann sind sie reif. Wie bei allen Samen ist wichtig: Sie müssen an der Pflanze reif werden. Nur dort kann sich der Embryo voll entwickeln. Wenn man zu früh erntet, ist dies nicht der Fall! Überall wo man Akelei gerne im Garten hätte, kann man jetzt die Samen verstreuen. Manchmal noch in diesem, aber zumeist im nächsten Jahr keimen sie. Blühen werden sie dann erst im übernächsten Jahr. Welche Farbe sie dann haben, bleibt eine Überraschung, das ist ja das Schöne!

Wein zurückschneiden

Der Wein muss jetzt zurückgeschnitten werden, damit Licht und Luft an die Fruchtansätze und dann an die Trauben kommen. Zwei Blätter etwa über diesen Fruchtansätzen lässt man stehen, den Rest der Ranke schneidet man ab. Diese Blätter beschatten die Trauben dann leicht, lassen aber genügend Licht durch! Was der Wein dann sofort macht, er treibt wie wild überall aus den Blattachseln, zumeist aus der obersten, wieder aus. Diese Triebe entfernt man dann auch.

Riesenstaude Bergknöterich

Eigentlich sind alle Staudenknöteriche im Garten empfehlenswert - unkompliziert, gesund. Ein Favorit, wenn es um imposante Solitärstauden geht, die einem Beet Struktur oder sogar Sichtschutz bieten sollen, ist der Bergknöterich (Aconogonon spec.) Johanniswolke. Er treibt recht spät aus, wird dann aber in Windeseile zum Riesen und blüht über viele Wochen. So groß und doch so zart. Einen kleinen Wehrmutstropfen allerdings gibt es. Wenn die Sonne draufknallt, dann riecht er etwas streng. Man sagt nach Schweinestall. Wer also empfindlich ist, sollte die Prachtstaude nicht direkt an den sonnigen Sitzplatz setzen.

Johannisbeeren schneiden

Johannisbeeren schneidet man am besten bei der Ernte zurück. Da kann man gleich zwei Dinge auf einmal erledigen. Weiße und rote Johannisbeeren bilden die meisten Früchte an den 2- bis 3-jährigen Trieben. Die älteren schneidet man bodennah raus, damit die Neuen Luft und Licht haben. Die abgeschnittenen Äste lassen sich dann bequem am Tisch sitzend beernten!
 
 
 
 
 
 

Lilie Chocolate Event

Die Zwiebeln der Lilie Chocolate Event setzt man Anfang März entweder in den Garten oder in Töpfe. Sandige Erde, also keine Staunässe ist wichtig! Wie mit Kakao überpudert, sehen dies Blüten dieser Liliensorte aus. Wenn sie verblüht ist, werden nur die Samenstände rausgeknipst, damit die Pflanze mit der Samenbildung keine Kraft verschwendet. Im nächsten Jahr wird sie dann, wenn alles funktioniert, wieder und noch üppiger blühen!

Mehrmals blühende Rosen schneiden

Mehrmals blühende Rosen – auch remontierende Rosen genannt - schneidet man nach der ersten Blüte zurück, damit sie viele neue Knospen bilden. Einmal blühende Rosen nicht, damit man die Hagebutten im Herbst genießen kann. Der Sommerschnitt der Rosen funktioniert recht einfach! Ob nach dem 3. oder 5. Auge oder über dem ersten fünffiedrigen oder dreifiedrigen Blatt – das spielt keine Rolle. Man schaut, wo der verblühte Trieb ansetzt bzw. abzweigt, dann geht man von der Ansatzstelle bis zum ersten nach außen stehendem Auge in Richtung verblühtes Triebende und schneidet darüber ab. Damit erreiche man, dass die Rose buschig und in form bleibt.

Maden vom Himbeerkäfer bekämpfen

Wenn man sehr reife Himbeeren erntet und genau hineinschaut, dann kann es sein, dass man weiße Maden entdeckt. Das sind die Larven des Himbeerkäfers. Die Maden seilen sich an langen Gespinstfäden ab und gelangen so in den Boden, wo sie sich zu Käfern entwickeln, die dann wieder an der Pflanze hochklettern und ihre Eier ablegen – und dann geht das Spiel von vorne los.

Um den Befall einzudämmen, werden die abgetragenen und befallenen Ruten der Sommerhimbeeren komplett herausgeschnitten und im Hausmüll – nicht auf dem Kompost – entsorgt.

Blühlücken mit Zwiebelblühern schließen

Blühlücken im Staudenbeet kann man gut mit Zwiebelblühern schließen, die im Sommer blühen. Das sind zum Beispiel Lilien, Montbretien oder Gladiolen. Die Lilien pflanzt man am besten Ende Februar / Anfang März, Montbretien Ende April.

Die Zwiebeln kann man ruhig dicht an die Stauden setzen. Wenn Katzenminze oder Steppensalbei im Sommer zurückgeschnitten werden, damit sie noch einmal blühen, übernehmen erst einmal die Zwiebelblüher.

Tomaten pflegen

Regelmäßig ausgeizen, also die Seitentriebe in den Blattachseln zu entfernen, gehört zum Pflegeprogramm von Stabtomaten. Damit sie nach einem Regenguss immer möglichst schnell trocknen und sich Pilzinfektionen – wie die Braunfäule – nicht so stark ausbreiten können, muss Luft an die Pflanze. Deswegen werden bodennahe und zu dicht stehende Blätter herausgeschnitten.

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