Horst und sein Hund Fritz, im Hintergrund Kaiserkronen und Narzissen. (Quelle: IMAGO / Shotshop)
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So 05.05.2023 | Beitrag | Lesedauer etwa 7 Minuten - Horst sein Schrebergarten: Gartentipps für den Mai

Alles spießt im Mai, auch das Unkraut. Giersch sollte so schnell wie möglich entfernt werden. Was noch zu tun ist erklärt euch Horst.

Rhabarber pflanzen

Eine oft gestellte Frage beim Rhabarber lautet: Obst oder Gemüse? Rhabarber ist ein Gemüse, denn man isst die Blattstiele und keine Früchte! Es gibt viele verschiedene Sorten. Red Campagner, der ist besonders mild und blüht sehr schön, Vierländer Blut ist gut für Kuchen und Kompott und Himbeer-Rhabarber duftet nach Himbeeren und Erdbeeren. In verwendet man am besten in Marmeladen aus Rhabarber und Erdbeeren. Rhabarber darf beim Pflanzen sogar in den Halbschatten, was für Gemüse ungewöhnlich ist. Weil er stark wächst, bekommt er schon ins Pflanzloch Hornspäne oder Kleegraspellets, er muss also immer gut gedüngt werden.

Salat pflanzen

Salat möchte seine Blätter im Wind flattern spüren. Deswegen darf man ihn nicht zu tief setzen. Etwa 2 Drittel des kleinen Ballens kommen in den Boden. Ein Drittel steht oben raus. Wird das Herz mit Erde zugeschüttet, fault es. Zur Sicherheit nach dem Pflanzen die Pusteprobe machen, ob er auch wirklich schön flattert!

Magnolien düngen

Magnolien bilden zumeist ihre Blätter erst nach der Blüte. Das ist der richtige Zeitpunkt, um sie mit organischem Dünger zu versorgen, damit sie gut wachsen und viele Knospen für das kommende Jahr bilden. Den Dünger im Ballenbereich einfach ausbringen und etwas einwässern, also in die Erde zu den Wurzeln spülen. Nicht mit der Hacke einarbeiten. Magnolien sind Flachwurzler, die mögen es nicht, wenn man ständig an ihren Füßen kratzt!

Giersch rechtzeitig entfernen

Giersch kann man nur dauerhaft eindämmen, wenn man ihn rechtzeitig und konsequent entfernt. Wichtige Utensilien dabei sind Eimer und Jätfinger. Kein Stückchen Wurzel darf im Beet verbleiben. Giersch in den Müll entsorgen, nicht auf dem Kompost, da wächst er

sofort weiter! Bei großen Gierschflächen hilft es, eine lichtundurchlässige Folie auf die Fläche zu legen. Mindestens ein halbes Jahr, eher länger!

Ein Traumpaar: Persische Kaiserkronen und Mittelmeerwolfsmilch

In der Form ähnlich und in der Farbgebung gegensätzlich – diese Kombination im Beet sieht unglaublich schön aus. Als wären sie füreinander gemacht. Beide Pflanzen mögen es im Sommer warm, trocken, sonnig, keinesfalls Staunässe. Ideal für Berliner und Brandenburger Sandböden! Im Austrieb düngt man die Kaiserkronen mit organischem Volldünger und lässt sie komplett vergehen, bis sie gelb und trocken sind.

Narzissen so pflegen, damit sie auch im nächsten Jahr wieder blühen!

Narzissen gehören zu den schönsten und auch besten Zwiebelblühern im Garten. Sie sind sehr vielfältig und werden nicht von Wühlmäusen gefressen.
 
Empfehlenswerte Sorten sind:
 
Love You More mit schneeweißen riesigen Blüten
 
Sailboat mit kleinen Blüten. Sie blüht gelblich auf und wird dann immer heller
 
Actaea, die Dichternarzisse. Sie vermehrt sich gut und blüht recht lange
 
Thalia, eine Engelstränennarzisse. Sie duftet wunderbar.
 
Damit sie alle im nächsten Jahr wieder blühen, sollte man 3 Maßnahmen ergreifen:
 
1. Düngen mit organischem Volldünger, wenn sie austreiben.
 
2. Die Blütenstände entfernen, damit die Kraft nicht in die Samenbildung geht.
 
3. Das Laub komplett vergehen lassen, bevor es entfernt wird, damit die Kraft zurück in die Zwiebel gehen kann.

Stauden rechtzeitig stützen

Damit Stauden wie Pfingstrosen zum Beispiel nicht so schnell umkippen, sollte man sie rechtzeitig stützen - so können sie quasi in das Gerüst hineinwachsen. Für die Stützen kann man Zweige nutzen, die man im Garten übrig hat - zum Beispiel trockene Halme vom Bambus. Die Zweige steckt man rings um die Pflanze in den Boden und flechtet dann quer dazu ein paar Halme um den ganzen Kreis. Die Kontaktstellen werden mit Schnur oder Bast verbunden, mit Kabelbinder geht es auch und fertig ist das Gerüst!

Raupen des Buchsbaumzünslers auf den Blättern eines Buchsbaums (Quelle: dpa/Weißbrod)
Buchsbaum gegen Zünsler schützen

Der Schmetterling namens Buchsbaumzünsler ist ein nachtaktiver Schmetterling, dessen Raupen immensen Schaden anrichten. Um festzustellen, wie stark der Befall mit dem Buchsbaumzünsler ist, eignen sich Pheromonfallen. Der Lockstoff zieht die Männchen des Schmetterlings an, die in die Falle geraten und nicht mehr herauskönnen. Bei großen Sträuchern hängt man die Falle direkt in den Busch. Bei Befall sollte man den Buchs mit Bacillus thurengiensis von allen Seiten einnebeln und die Prozedur regelmäßig – je nach Packungsangabe - wiederholen. Nicht vorbeugend anwenden, denn das Mittel wirkt nur, wenn die Raupen auch da sind! Wichtig: Man sollte den Buchs regelmäßig beobachten, Fraßstellen und Gespinste rausschneiden und im Hausmüll entsorgen.

Sommerblumen direkt in das Beet säen

Sommerblumen wie Kapuzinerkresse oder Ringelblumen kann man Mitte Mai direkt in das Beet säen. Die starken Fröste sind vorbei und die Saat geht sicher auf. Sie blühen dann zwar später als vorgezogene Pflanzen, dafür spart man sich aber auch das Vorziehen auf der Fensterbank. Ein guter Nebeneffekt: Wenn man sie später aussät, blühen sie auch länger - Ringelblumen zum Beispiel blühen dann 3-4 Monate bis in den Herbst.

Zwiebelblüher nach der Blüte pflegen

Besonders schön blühen spät in der Saison unter anderen folgende Zwiebelblüher:
 
Tulipa ‘Green Wave‘
 
Tulipa ‘Victorias Secret‘
 
Tulipa ‘Blushing Lady‘
 
Tulipa ‘Black Parrot‘
 
Narcissus triandrus ‘Petrel‘
 
Andere sind schon längst verblüht. Daran sieht man wie wichtig es ist Zwiebelblüher mit unterschiedlichen Blütezeiten zu kombinieren - so hat man Blüten vom Winter bis in den Frühsommer. Damit die Verblühten im kommenden Jahr auch wieder kommen wollen sie jetzt ihre Ruhe.
 
1. Man entfernt die Samenansätze, damit sie keine Kraft mit der Samenbildung verschwenden.
 
2. Man lässt das Laub komplett eintrocknen, bevor man es entfernt damit der Saft wieder gänzlich in die Zwiebel gelangt.
 
Jetzt wird auch nicht mehr gedüngt, das macht man in der Zeit in der die Zwiebelblüher austreiben - also erst wieder im nächsten Jahr! Jetzt sollte man entscheiden, womit man die Blumenzwiebelsammlung ergänzen möchte!

Brennesseljauche (Quelle: rbb)
Brennnesselsud gegen Blattläuse spritzen

Brennnesselsud kann man gegen Blattläuse, Spinnmilben und weiße Fliege anwenden, außerdem stärkt er die Pflanzen. Brennnesseln sind Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen und sie sind als Jauche – für Tomaten zum Beispiel - ein guter Dünger. Man kann sie an wilden Stellen im Garten – an Totholzhecken etwa - einfach wachsen lassen. Einen Teil lässt man für die Raupen stehen, der Rest wird verarbeitet.
 
Für den Sud gegen Blattläuse und Co, nimmt man:
 
1 l Regenwasser
 
100g Brennnesseln
 
Brennnesseln klein schneiden
 
Ein paar Stunden welken lassen
 
Mit kochendem Regenwasser übergießen
 
24 Stunden ziehen lassen
 
Absieben und ausdrücken
 
1:10 verdünnen (1 Teil Brennnesselsud, 9 Teile Wasser)
 
3 Tage hintereinander täglich einsprühen
 
Das Geheimnis der Bekämpfung der Läuse hängt auch damit zusammen, dass man bei der Häufigkeit der Behandlung die Pflanzen aufmerksam beobachtet und so sofort mitbekommt, wenn etwas nicht stimmt. Kleine Mengen an Blattläusen mit dem Finger abstreifen oder den harten Wasserstrahl auf die Ansammlung von Läusen richten. Bei großen starken Pflanzen kann man auch warten – die Marienkäfer kommen.

Gartenstühle im Garten Frühling, Quelle: Imago
Beim Mähen Inseln stehen lassen

Damit eine Rasenfläche schön dicht wird und auch betretbar ist, sollte man sie mindestens einmal in der Woche mähen. Wer einen Spindelmäher einsetzt, der sollte sogar häufiger mähen, denn die Grasabschnitte dienen als Mulch weil sie liegen bleiben. Damit sie aber die nachwachsenden Halme nicht beschatten, dürfen sie nicht zu lang sein. Man sollte aber auch für die Insekten ungemähte Inseln als Rückzugsorte stehen lassen. Dort können sich Wildblumen ansiedeln, um den Insekten Nahrung zu bieten. An denen Stellen entfernt man dann auch mal das Gras ganz gezielt, damit die Wildkräuter wieder Platz haben!

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Gärtnerarbeit (Bild: dpa)

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