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So 03.09.2023 | Beitrag | Lesedauer etwa 6 Minuten - Gartentipps für den September

Herbstzeit ist Pflanzzeit und daher gibt euch Horst im September zahlreiche Sortentipps. Doch auch geerntet und gedüngt wird fleißig. Hier geht's zu den Tipps.

Dauerblüher, die Dahlie ‘Just Married‘

Die Dahlie ‘Just Married‘ ist für frisch verheiratete Paare ein gutes Omen und somit der ideale Blumenschmuck zur Hochzeit. Denn: Von allen gehört sie zu den robustesten, langlebigsten und zuverlässig blühendsten Dahlien. Deshalb macht sie auch so viel Freude. Also alles, was man sich von einer Beziehung wünscht. Damit sie mit ihren imposanten Blüten nicht umkippt, muss sie regelmäßig gestützt und angebunden werden.

Schneckenfraß gefährdete Stauden erst einmal in Töpfe setzen

Wer sich eine bestimmte Staude im Garten wünscht, aber die Schnecken das einfach nicht zulassen, für den gibt es einen Trick. Mir ging das mit der Weidenblättrigen Sonnenblume (Helianthus salicifolius) so. Ich wollte sie unbedingt im Garten haben, weil sie eine der schönsten Staudensonnenblumen überhaupt ist, aber die Schnecken haben sie - ja fast schon während der Pflanzung – abgefressen. Solche gefährdeten Stauden setzt man erstmal in einen großen Topf und lässt sie für ein oder auch zwei Jahre richtig stark werden. Erst dann pflanzt man sie aus. Wer großen Schneckendruck hat, kann die Pflanze auch mit dem Topf versenken und den Rand rausgucken lassen. Die Schnecke hat es ein bisschen schwerer und vor allem: man kann seinen Liebling besser beobachten und schützen. Bei meiner Weidenblättrigen Sonnenblume hat das prima funktioniert. Jetzt steht sie groß und kräftig im Beet!

Clematis pflanzen

Clematis – Waldreben - sollte man spätestens im September pflanzen, damit sie gut einwachsen können und im nächsten Jahr dann schon so richtig loslegen. Meiner Erfahrung nach gedeihen die Italienischen Waldreben (Clematis viticella) in unseren sandigen Böden am besten. Auch im Kübel auf dem Balkon habe ich welche schon seit Jahren stehen. Für mich sind sie auch die Schönsten. Der Fuß der Clematis sollte im Schatten, der Kopf in der Sonne sein. Man pflanz tief, ruhig eine Hand breit unter das Niveau, dass sie im Topf hatte. Der Grund: Kommen starke Fröste, sind die untersten Knospen geschützt und die Pflanze kann aus diesen dann wieder neu austreiben.

Eine Dahlie für Balkon und Terrasse – Edge of Joy

Edge of Joy ist eine unkomplizierte, recht niedrig bleibende Dahlie, die sehr gut für Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse und für Beetränder geeignet ist. Wie es ihr Name schon sagt, verbreitet sie pure, grenzenlose Freude - nicht nur bei ihren Besitzern, sondern auch bei den Insekten. Auf den hübschen offenen Blüten müsste eigentlich immer das Besetzt-Schild aufleuchten, soviel ist da immer los. Wie alle Dahlien blüht auch sie am längsten und am üppigsten, wenn man das Verblühte laufend entfernt!

Mexikanische Minigurke

Die Mexikanische Minigurke (Melothria scabra) sieht aus wie eine Melone im Miniformat. Sie klettert schnell, bildet gelbe Blüten und hübsche Früchte. Man sät sie ab April im Warmen aus und pflanzt sie nach den Eisheiligen, Mitte Mai, in den Garten oder einen großen Kübel auf den Balkon! Genossen werden die Gürkchen, die auch Mausmelone heißen, am Stück. Natürlich ungeschält zum direkten Snacken, im Salat oder als Tüpfelchen auf dem I im Gin-Cocktail!

Immergrüne jetzt pflanzen

Alle immergrünen Pflanzen wie Rhododendren oder auch die besondere immergrüne Clematis (Clematis armandii) sollten möglichst früh, schon ab August/September in den Boden. Über das immergrüne Laub verdunsten sie auch im Winter Wasser. Ein kräftiges Wurzelsystem muss laufend für Nachschub in der kalten Jahreszeit sorgen, damit die Pflanzen nicht vertrocknen. Wenn sie schon ein paar Monate vor Wintereinbruch gepflanzt werden, haben sie genügend Zeit richtig einzuwachsen und sich selbst gut zu versorgen. Wichtig für das Anwachsen ist kräftiges Angießen und ein fester Gießrand, damit das Wasser nicht wegläuft.






Große Wachsblume - Cerinthe major ’Purpurascens’

Eine bisher in Deutschland noch nahezu unbekannte Pflanze. Sie ist auch selten als Pflanze zu bekommen, deshalb wird die eigene Aussaat empfohlen. Sie ist besonders gesund und wächst sehr üppig.
 
 
 
 

Feinblatt-Studentenblume - Tagetes tenuifolia ’Luna Orange’

Sie gilt als Gewürztagetes, die Salate verschönert und als essbare Blüte Verwendung findet. Diese Tagetes blüht unermüdlich und muss nicht zurückgeschnitten werden. Wer mag, kann im Herbst Samen ernten und diese im kommenden Jahr erneut aussäen.







Borlotti Bohnen

Borlotti Bohnen sind ein echter Hingucker. Sie sind als Busch- und Stangenbohnen attraktiv. Von diesen Bohnen werden allerdings nur die Kerne gegessen. Man kann sie sofort verarbeiten oder trocknen lassen und sie im Winter als Trockenbohnen im Eintopf genießen. Man kann sie auch ein paar Monate aufheben, kühl und dunkel lagern und sie im nächsten Mai wieder aussäen.

Tomaten zum richtigen Zeitpunkt ernten

Wann hat eine Tomate eigentlich die richtige Erntereife? Tomaten haben eine Art Sollbruchstelle am Stiel oberhalb der Frucht, die aussieht wie ein kleiner Knick. Wenn man die Tomate leicht anhebt und der Knick am Stängel bricht, dann ist die Tomate optimal reif. Und: So bleibt auch immer etwas Grünes an der Frucht, die Tomate wird nicht verletzt, es dringen keine Schädlinge ein, sie bleibt länger haltbar und schmeckt köstlich!

Oktober-Sonnenhut Rudbeckia triloba

Rudbeckia triloba ein ganz besonders schöner Sonnenhut. Denn er ist genügsam, braucht kaum Pflege und er bringt die Sonne in den Garten. Mein Tipp: ihn aussamen lassen. Falls man ihn dort nicht haben möchte, wo er Nachwuchs gebildet hat, kann man ihn problemlos versetzen oder in einen Topf gepflanzt an Freunde verschenken.




Tipps zum Nachschauen




Bohnen und Tomaten – ein Traumpaar im Gemüsebeet.

Bohnen brauchen wenig Dünger – sie sind Schwachzehrer und Tomaten benötigen viel, sie sind also Starkzehrer. Das ist ideal, denn sie nehmen sich gegenseitig nichts weg. Beide mögen sonnige Standorte. Das Gute an Bohnen und allen anderen Leguminosen wie Erbsen oder Lupinen ist: Sie können Stickstoff aus der Luft binden und mit Hilfe der Knöllchenbakterien in ihren Wurzeln in den Boden bringen. Das ist ideal für Starkzehrer wie die Tomate.

Ein genügsames Mauerblümchen – das Spanische Gänseblümchen

Spanische Gänseblümchen (Erigeron karvinskianus) brauchen so gut wie nichts. Fugen und Ritzen in praller Sonne werden von ihnen problemlos besiedelt. Man muss sie aber in Ruhe lassen. Sie versamen sich gut an freien und trockenen Standorten und sehen dann aus wie eine einzige Blütenwolke. Wichtig: Man sollte sie nicht jetzt im Herbst, sondern erst im Frühjahr pflanzen, da sie Staunässe überhaupt nicht vertragen!

Rosen düngen

Damit das Holz der Rosen gut ausreift und fest und stark in den Winter geht, kann man sie von August bis Mitte September noch einmal kaliumbetont düngen. Am besten mit Patentkali (30% Kali), das lässt das Holz gut ausreifen. Etwa 30 bis 40 Gramm pro Quadratmeter ausbringen, danach gut gießen.




Tipps zum Nachschauen




Astern – für jeden Standort die Richtige!

Astern sind durch ihre Vielfalt die Herbstpflanzen. Wer sagt, dass er Astern nicht mag, hat einfach die Richtige noch nicht gefunden. Und als späte Bienenweide sind sie sogar richtig wichtig im Garten. Kaum bekannt ist die Gruppe der Schönastern - botanisch Kalimeris. Der Herbst ist die beste Pflanzzeit. Zum einen kann man schauen, welche besonders schön blühen und zum anderen pflanzt man jetzt in die feuchte Jahreszeit hinein, so können die Stauden richtig gut anwachsen.

Birnen - ernten und lagern!

Das geht sehr gut mit einem Obstpflücker, da kommt man auch an Früchte ran, die weit entfernt sind. Wenn die Birnen fast von allein in den Beutel fallen, sind sie reif. Um sie zu Lagern, muss man sie vorsichtig in eine Kiste oder einen Korb legen und bei etwa 2 bis 5 Grad, möglichst dunkel, im Keller oder der Garage aufbewahren. Die Birnen nicht mit Äpfeln mischen, diese senden Stoffe aus, die das Reifen der Früchte beschleunigen. Birnen, die auf den Boden gefallen sind, muss man sofort verarbeiten, als Saft, Gelee oder Kompott, denn diese haben durch den Aufprall Druckstellen und fangen ganz schnell an zu faulen.

Dahlien – stützen, aber ganz natürlich!

Dahlien haben oft riesige Blüten, die bei Regen und Wind sofort abknicken. Um das zu verhindern einfach lange Äste vom Strauch-Rückschnitt kreuz und quer zwischen die Pflanzen stecken und zickzackförmig Schnüre spannen. Das sieht sehr natürlich aus und wenn die Pflanzen zwischen den Schnüren hochgewachsen sind, ist es kaum zu sehen, dass sie beim aufrechten Stehen Unterstützung haben.

Beitrag von Horst Mager

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