3D-Modell von Tumorzellen auf gewöhnlichen Zellen (Bild: imago images/StockTrek Images)
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Leben mit der Diagnose Krebs - Krebs: Zellen ohne Stoptaste

Diagnose Krebs - das heißt, dass ein Feind im eigenen Körper wächst. Was passiert genau, wenn sich die eigenen Zellen gegen Dich wenden - und was hilft?

Krebs - was ist das eigentlich?

Dein gesamter Körper besteht aus lauter einzelnen Zellen. Viele dieser Körperzellen sind ständig in Bewegung: Es sterben Zellen ab und es bilden sich neue. In manchen Teilen des Körpers passiert das häufig und schnell, wie zum Beispiel an der Haut und in den Schleimhäuten. In anderen Bereichen des Körpers ist ein "Zellumsatz" fast nicht mehr vorhanden, wie an den Nervenzellen. Man spricht dann auch von "Ruhegewebe". In jedem Fall sind die neuen Zellen die gleichen wie die bisherigen und fügen sich ins Gewebe ein.

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Krebszellen machen was sie wollen
 
Bei einer Krebserkrankung ist der Zellumsatz aus dem Gleichgewicht geraten: Krebszellen haben durch irgendeinen Grund ihre "Stopptaste" verloren. Das kann genetisch bedingt sein oder durch Radioaktivität. Oft kennt man aber keinen genauen Grund.
Klar ist nur: Die Krebszellen teilen sich immer weiter, oft schnell und unkontrolliert. Sie bilden Geschwulste, die in gesundes Gewebe hineinwachsen und es zerstören können.
 
Krebszellen können auch wandern und Absiedelungen bilden. Es gibt also einen "Hauptkrebs", zum Beispiel im Darm, und so genannte Metastasen an anderen Stellen im Körper, zum Beispiel in der Lunge. Beim Blutkrebs bilden sich gar keine festen Geschwulste, sondern die Krebszellen werden im Knochenmark gebildet und verteilen sich im Blut.

Was macht die Zellwucherungen so gemein?

Die verschiedenen Krebsarten machen krank, weil sie Körperfunktionen stören können und vieles dann nicht mehr gut funktioniert. Beim Blutkrebs (Leukämie) werden viele krankhaft veränderte weiße Blutkörperchen gebildet: Daher kommt auch der Name. Leukämie heißt in etwa "weißes Blut".
 
Diese übermäßig produzierten weißen Blutkörperchen funktionieren nicht richtig und verdrängen die gesunden Blutkörperchen. Deshalb haben die Betroffenen meist eine schlechte Immunabwehr, weil die gesunden Abwehrzellen fehlen und das Immunsystem geschwächt ist. Und Betroffene sind meist blass: Sie entwickeln eine Blutarmut, da auch rote Blutkörperchen fehlen. Und auch Nasenbluten und blaue Flecken sind ein häufiges Zeichen, da die Blutgerinnung gestört wird.

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Krebs ist so - und ganz anders

Sicher ist: Krebs ist nicht gleich Krebs. Es gibt Krebsarten, die sich schnell ausbreiten und schnell sehr krank machen. Und es gibt Krebsarten, die ganz langsam wachsen und bei denen die Betroffenen deshalb noch lange damit leben können. Mediziner sprechen dann sogar von "Haustierkrebs". Dies ist aber eher bei älteren Krebspatient*innen der Fall.
 
Generell treten viele Krebserkrankung typischerweise erst bei Älteren auf. Leukämien betreffen jedoch auch oft wirklich junge Menschen. Glücklicherweise gibt es inzwischen jedoch viele gut wirksame Medikamente gegen viele Krebarten, so dass Krebs sogar gar nicht so selten komplett zum Verschwinden gebracht werden kann. Krebs kann also heilbar sein.

Trau dich: Was kann ich tun, wen jemand an Krebs erkrankt?

Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten: Manche möchten über ihre Erkrankung sprechen und freuen sich, wenn du Fragen stellst. Andere möchten lieber abgelenkt werden und sich nicht mit der Erkrankung beschäftigen.
Jedenfalls sagen Betroffene insgesamt oft, dass es guttut, wenn man "normal" behandelt wird und nicht nur bemitleidet.
 
Auch wenn das viel Mut kostet: Frag am besten offen nach, wie du helfen kannst.

Text von Susanne Faß

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