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So 11.06.2023 | Beitrag | Lesedauer etwa 7 Minuten - Horst sein Schrebergarten: Gartentipps für den Juni

Allium verblüht, Salat sprießt und es gibt besondere Blühtipps für den Garten. Was noch zu tun ist erklärt euch Horst.

Zuviel Akelei nach der Blüte entfernen

Eine der selbstbewusstesten Pflanzen im Garten ist die Akelei. Sie ist überaus erfinderisch, denn man weiß oft nicht, wo sie im nächsten Jahr erscheinen wird und vor allem nicht mit welcher Blütenform und Blütenfarbe. Man lässt sie sich am besten von selbst versamen. Dann wandert sie munter durch den Garten. Manchmal kann es allerdings auch zu viel werden. Dann sollte man die Samenstände nach der Blüte herausschneiden, damit sie sich nicht versamt. Oder man zieht die Pflanze mit den Farben, von denen man zu viele hat, einfach heraus. Allerdings: Wenn man Pflanzen entfernt, bevor sie geblüht haben, wird man nie erfahren, welch hübsche Blüte erschienen wäre.

Kohl aussäen, vereinzeln, auspflanzen

Im Juni kann man gut Kohl vorziehen. Er wird in Töpfe oder Aussaatschalen gesät. Wenn die Keimlinge etwa 3 cm hoch sind, kann man sie in torffreier Erde vereinzeln. Tipp: Die Erde vorher gut anfeuchten. Man pflanzt die Setzlinge erst, wenn sie 10 bis 15 cm hoch sind in den Garten, dann sind die Kohlpflanzen stark und können sich besser gegen die Schnecken behaupten.

Dahlien entspitzen und auspflanzen

Wer ein Problem mit Schnecken im Garten hat oder in einer Gegend lebt, in der es oft Spätfröste gibt, sollte seine Dahlien in Töpfen vorziehen. Wenn sie etwa eine Handbreit hoch sind, knipst man die Triebspitzen über einem Blattpaar heraus, um die Pflanze anzuregen, sich zu verzweigen. Man nennt diese Technik auch Pinzieren. Die Dahlie wird dann buschiger und treibt mehr Knospen. Wenn man sie in den Garten pflanzt, sollte man sie nicht zu tief setzen und gut angießen. Wichtig auch: Das Düngen nicht vergessen. Dahlien wachsen enorm schnell, haben also auch viel Hunger!

Korallenlilie sollte man im Garten haben!

Lilium pumilum heißt sie botanisch, der Name sagt es schon, sie ist sehr klein. Allerdings ihre Miniblüten knallen, sie leuchten durch den ganzen Garten, das ist unglaublich. Deshalb ist ihr deutscher Name auch Korallenlilie. Man pflanzt die Zwiebeln im Herbst. Die Stängel werden dann etwa 60 cm hoch! Wie die meisten Lilien kommt sie mit den sandigen Böden in unserer Region super zurecht.

Den Flieder jetzt zurückschneiden

Eine der häufigsten Gartenfragen ist, wann schneidet man den Flieder. Ganz einfach! Nach der Blüte. Zum einen verhindert man so, dass der Flieder Samen ausbildet, was gerade kleine Flieder schwächen könnte. Und: Er macht in diesem Jahr die Knospen für das nächste Jahr. Man sollte also nicht im Herbst schneiden, dann wird es nichts mit der Blüte. Damit der Flieder immer schön buschig bleibt schneidet man immer die Hälfte der Triebe stärker zurück und den Rest kaum.

Buschbohnen legen

Im Gegensatz zu Stangenbohnen, die bis Ende Mai im Boden sein sollten, kann man sich mit Buschbohnen Zeit lassen. Man kann sie gut im Juni/Juli ausbringen. Es gibt zwei Möglichleiten, entweder die Reihensaat, dabei legt man etwa alle 2 bi 3 cm eine Bohne oder die Horstsaat, dabei kommen etwa 4 bis 5 Bohnen alle 5 cm an eine Stelle. Diese bilden dann einen Bohnen Busch!

Laub vom Allium entfernen

Zierlauch gehört zu den bienenfreundlichsten und ausdruckstärksten Zwiebelblühern. Sein Laub jedoch sieht nach kurzer Zeit schon unschön, gelb und verwelkt aus. Sorgen muss man sich keine machen. Das ist normal, der Pflanze geht es gut. Man lässt das Laub an der Pflanze eintrocknen, damit die Kraft zurück in die Zwiebel kann. Wenn es dörre ist, entfernt man es, zieht es heraus, damit die Pflanzen drumherum wieder Luft und Licht bekommen. Die verblühten Blütenstiele lässt man stehen, sie sind auch eingetrocknet noch attraktiv. Man pflanzt die Zwiebeln im September am besten in die Nähe von Stauden, so dass diese beim Austrieb das hässliche Laub verdecken.

Späte Dichternarzissen planen

Narzissenblüten bis in den Juni hinein! Das ist mit späten Dichternarzissen möglich. Kleinblütig und märchenhaft ist Narcissus poeticus var. recurvus – die Pfauenaugen-Narzisse. Sie sieht sehr schön in naturnahen Wiesenpflanzungen aus. Nach der Blüte entfernt man nur den Samenstand und lässt sie in Ruhe, bis sie dann im kommenden Jahr noch üppiger erscheinen. Dass das mit dem Wiederkommen so gut funktioniert, liegt auch daran, dass Narzissen von den Wühlmäusen nicht gefressen werden.

Mispeln

Obstbäume, um die man sich keine Sorgen machen muss – die gibt es. Ich kann nur die Mispel, auch Gemeine oder Deutsche Mispel empfehlen – Mespilus germanica. Sie wächst sogar im schattigen Wurzelbereich hoher Bäume. Verträgt Trockenheit, kennt keine Krankheiten und blüht nach den meisten anderen Obstbäumen. Ihre Blüten sind eine Augenweide und ihre Früchte lassen sich gut zu Marmelade verarbeiten, allerdings muss man sie bis nach dem ersten Frost hängen lassen, erst dann werden sie weich und genießbar.

Sommerschnitt bei Ramblerrosen

Rambler sind stark wachsende Kletterrosen, die einmal oder mehrmals blühen können – je nach Sorte! Die Sorte Veilchenblau zum Beispiel ist einmalblühend, sie wird in diesem Jahr kein zweites Mal blühen. Aber sie wird hübsche kleine Hagebutten bilden, die sie im Herbst schmücken und den Vögeln Nahrung liefern. Würde man das Verblühte abschneiden, würde man damit auch die Ansätze für die Hagebutten entfernen und es könnten sich keine Früchte bilden.
 
Ganz anders ist es bei mehrfach blühenden – also remontierenden Sorten – wie Guirlande d’Amour. Sie wird noch einmal Blüten bilden - und zwar üppiger, wenn man das Verblühte entfernt. Dazu schneidet man die abgeblühten Triebe fast bis zum Ansatz heraus, immer über einem Auge - dem Blattansatz. Dort treibt sie dann wieder aus und bildet neue Knospen. Wenn diese ebenfalls verblüht sind, wird die Rose nicht mehr geschnitten, denn dann sollen sich die Hagebutten bilden.

Wintergemüse setzen

Mitten im Sommer darf man nicht vergessen an das Wintergemüse zu denken - das muss jetzt gepflanzt werden. Kohl zum Beispiel. Es wird oft beschrieben, dass man auch im Juli Kohl noch säen kann, zumeist ist das aber zu spät. Es ist also zu empfehlen so spät in der Saison lieber Setzlinge zu kaufen. Diese werden an eine Stelle gesetzt, an der im vergangenen Jahr möglichst kein Kohl stand. Man pflanzt ihn ein bisschen tiefer, als er im Topf stand - und zwar bis zu den Keimblättern.

Monilia Spitzendürre an Kirschen bekämpfen

Es ist ein Jammer, Jahr für Jahr das traurige Bild - ein Pilz namens Monilia dringt über die Blüten in die Sauerkirsche ein und lässt die Triebe absterben. Was tun? Befallen Äste sollte man sofort 30 cm tief in das gesunde Holz hinein zurückschneiden – auch wenn Kirschbäume eigentlich erst kurz nach der Ernte geschnitten werden sollen. Wichtig ist es den Baum regelmäßig auszulichten, dann kommen Licht und Luft hinein und nach einem Regen trocknet die Pflanze schneller wieder ab. Gerade in feuchten, kalten Jahren ist das wichtig! Ab dem Austrieb kann man den Baum mit Pflanzenstärkungsmitteln behandeln. Diese gibt es fertig zu kaufen. Man muss sie während der Blüte auch direkt in die Blüten spritzen. Bei Neupflanzungen sollte man Sorten verwenden, die gegen Monilia resistenter sind. Es gibt auch Fungizide, also Mittel, die gegen Pilze angewendet werden. Diese müssen aber vor und während der Blüte und im Verblühen gespritzt werden. Auch wenn man sich für diese Methode entscheidet, sollte man vorher alle befallenen Triebe entfernen und in den Hausmüll entsorgen damit sich der Pilz nicht ausbreiten kann. Die Schnittmaßnahmen an regenfreien Tagen durchführen!

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