Methodisch-didaktische Hinweise zu "Das geteilte Glück"

 

Unterrichtsmaterial "Das geteilte Glück"

 

Glück finden Menschen vor allem in der Gemeinschaft.  In diesem Themenbereich geht es um die gesellschaftliche und politische Dimension des Themas. Auch die Weltreligionen haben vieles zum Glück im Diesseits beizutragen.

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es: Vor allem im praktischen gemeinsamen Handeln erleben die Schülerinnen und Schüler, dass sich Glück vermehrt, wenn man es teilt.

 

Methodisch-didaktische Hinweise:


Aufgabentyp 1: Mach dich schlau!

Die Schülerinnen und Schüler machen sich über gesellschaftliche Aspekte des Themas schlau. Dabei gehen wir von der Lebenswirklichkeit der Kinder aus und beschäftigen uns mit Kinderrechten und der UN-Kinderrechtskonvention. Es empfiehlt sich, dass die Kinder zunächst selbst überlegen, welche Rechte sie wichtig finden, damit Kinder glücklich und zufrieden leben können, siehe "Was denkst du". Erst danach lesen sie den Text über die Kinderrechtskonvention. Zur Anwendung ihres neuen Wissens überlegen sie für drei ausgewählte Rechte Situationen, in denen sie von diesen Rechten Gebrauch machen könnten und wer ihnen dabei helfen könnte. Sie suchen auch einen Bezug zum Glück.

Als ein Beispiel, wie Staaten sich um das Glück ihrer Bürger kümmern, kann die USA dienen. Dort hat das Recht der Menschen, nach Glück zu streben, Verfassungsrang. Dass dort jeder sein Glück machen kann, gehört zum "amerikanischen Traum" und ist fest im Denken der meisten US-Bürger verankert. Über die politischen Konsequenzen, die daraus gezogen werden, lässt sich streiten – gerade aus europäischer Sicht. Ein Sachtext erklärt dieses differenzierte Thema aus der Geschichte der USA.

Ebenfalls anspruchsvoll ist der Text über die Weltreligionen und was sie über das Glück im Diesseits sagen. Sie eint das Gebot der Nächstenliebe und der Lehre, das Glück in der Gemeinschaft zu suchen. Die Schülerinnen und Schüler lesen den Text im "Think-Pair-Share"-Verfahren, einer Methode des kooperativen Lernens. Jeder Schüler ist für eine Religion zuständig und bearbeitet seine Textabschnitte mithilfe von Leitfragen. Das Arbeitsblatt "Glück in den Weltreligionen" beschreibt das Vorgehen Schritt für Schritt.

Sehr praktisch wird das Thema Empathie und Glück angegangen: Warum ist Lächeln ansteckend und welche biologischen Gründe gibt es dafür? Am besten begreift man das durch Ausprobieren, deshalb schlagen wir ein "Lächel-Experiment" vor.

Aufgabentyp 2: Was denkst du?

"Das Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt", diesen berühmten Satz von Albert Schweizer können die Schülerinnen und Schüler sicherlich schon aus eigener Erfahrung begründen. In einer Geschichte oder einem Bild beschreiben sie, wie sie selbst schon einmal jemandem geholfen haben und sich dadurch auch selbst gut gefühlt haben.

Schließlich begeben sie sich auf die Suche nach Menschen in ihrem Umfeld, die ihre Erfüllung in einem Beruf oder einer Tätigkeit gefunden haben, die etwas mit Gemeinschaft und Engagement zu tun haben. Sie stellen sie in einem kurzen Interview vor.

Tiere sind für Kinder wichtig. Sich um sie zu kümmern, eine Erfahrung, die sie auch glücklich macht. In einer Reportage aus Namibia wird im Magazin "Hallo Glück" ein Bushmen-Kind vorgestellt, das Wildtiere betreut. Die Schülerinnen und Schüler schreiben anschließend einen Aufsatz über ein eigenes Erlebnis mit Tieren, das sie glücklich gemacht hat. Der Film wird noch gedreht und zur ARD-Themenwoche eingestellt. Insgesamt wird das Angebot weiter wachsen. Freuen Sie sich auf weitere Impulse und Materialien.

Aufgabentyp 3: Macht was zusammen

"Bad news are good news" ist eine alte Journalistenregel. Stimmt das? Findet man in Zeitungen keine guten Nachrichten über Glück und positive Entwicklungen? Die Schülerinnen und Schüler machen zusammen eine Probe aufs Exempel und untersuchen in Gruppenarbeit eine Ausgabe einer Tageszeitung. Wie dies arbeitsteilig geschehen kann, wird auf Arbeitsblatt "Wann hören wir vom Glück" beschrieben. Die Kinder lernen dabei etwas über den gesellschaftlichen Umgang mit Glück. In der Auswertung können sie besprechen, welche guten Nachrichten ihnen in der Zeitung fehlen. Dabei diskutieren sie auch über ein paar grundlegende Nachrichtenfaktoren, nach denen Journalisten entscheiden, was in die Medien kommt: Ist das Ereignis neu, für viele Menschen wichtig und interessant?

Die Klasse begibt sich auch in die Rolle von Politikern: Was würden sie in einem Glücksministerium machen? Welche Aufgaben hätte das "Ministerium für Glück" und um was könnte sich ein Ministerium kümmern, damit es für viele Menschen die Chance auf Glück gibt? Nachdem sie sich bei "Mach dich schlau" mit Kinderrechten beschäftigt haben, geht es hier um grundlegende Rechte aller Menschen.

Glück kann man aber auch im Kleinen teilen: In der Klasse, indem man sich gegenseitig bestärkt statt heruntermacht. In der Aktion "Glücksbriefe" schreiben sich die Schüler gegenseitig Briefe, was sie an ihren Mitschülern besonders schätzen und toll finden. Diese Briefe erhält jeder Schüler und kann sie in einem "persönlichen Glücksdokument" oder in seinem Glücksbuch sammeln. Das macht bestimmt glücklich und stärkt den Klassenzusammenhalt.

Den Abschluss der gesamten Unterrichtseinheit bildet die große MitMach-Aktion "Glück verschenken". Zusammen denkt sich die Klasse kleine oder große Aktionen aus, wie sie anderen Menschen helfen können. Sei es ein Besuch in einem Altenheim oder ein Arbeitseinsatz, um den Park neben der Schule zu verschönern. Vielleicht ist es aber auch eine Idee, wie die ganze Schule nachhaltig von der Glückswoche profitieren kann und sich alle in der Schule wohler fühlen. Alle Aktionen werden in der Online-Galerie auf dieser Seite veröffentlicht. Unter allen Einsendungen werden tolle Preise für die ganze Klasse verlost: So kommt das Glück, das man geschenkt hat, mit etwas Glück gleich doppelt wieder zurück!