Frau nutzt Inhalator (Bild: Colourbox)
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Hilfe gegen die Luftnot - Effektive Hilfe gegen Asthma

Rund sechs Millionen Menschen leiden in Deutschland unter Asthma bronchiale, kurz Asthma. Dabei verengen sich die Bronchien in der Lunge, die Folgen sind Husten und Atemnot. Die gute Nachricht: Asthma-Therapien sind in den vergangenen Jahren immer effektiver geworden und ersparen viele schwere Anfälle, Krankenhausaufenthalte und tödliche Verläufe. Ein Überblick.

Millionen hierzulande leiden unter Asthma bronchiale, kurz Asthma. Dabei verengen sich die Bronchien in der Lunge, die Folgen sind Husten und Atemnot, die sogar lebensbedrohlich werden kann.
 
Aber: Asthma lässt sich heute viel besser behandeln als noch vor 20 Jahren. Die Sprays und Tabletten sind einfacher einzunehmen und die Nebenwirkungen gering; Infusionen mit modernen Wirkstoffen lindern selbst schlimmste Beschwerden. Für die Betroffenen bedeutet das: seltener schwere Asthmaanfälle, weniger Klinikaufenthalte und Anfälle, die tödlich verlaufen.

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Pollen, Hausstaubmilben oder Schimmel häufigste Auslöser

In vier von fünf Fällen ist eine Allergie die Ursache für das Asthma. Die häufigsten Auslöser: Pollen, Hausstaubmilben oder Schimmelsporen. Bei Allergikern rebelliert das Immunsystem gegen zahlreiche Stoffe, die für andere Menschen völlig harmlos sind. Die Allergene reizen das Immunsystem und lassen so die Schleimhäute in den Atemwegen anschwellen. Beim akuten Asthmaanfall verkrampft die Muskulatur in den Bronchien und die Atemwege verengen sich. Die Folgen: erschwerte Atmung, Husten und Erstickungsanfälle.

Verschiedene Faktoren befeuern Asthma

Doch längst nicht jeder, der Blütenstaub, Mehl oder Schimmel einatmet, erkrankt an Asthma. Erbanlagen spielen eine Rolle. Kinder, deren Eltern oder Geschwister unter Asthma oder Allergien wie Neurodermitis oder Heuschnupfen leiden, erkranken doppelt so oft an Asthma.
 
Zusätzlich befeuern Klimawandel und Luftverschmutzung die Krankheit. Interessanterweise scheint zugleich das moderne Leben mit seinem hohen Standard für Sauberkeit und Reinheit das Risiko für Asthma zu erhöhen - also eigentlich weniger Kontakt mit Allergenen. Forscher*innen gehen davon aus, dass das kindliche Immunsystem vor allem im ersten Lebensjahr sich zu wenig mit Parasiten und Mikroben "auseinandersetzt".

Kombination aus Bedarfs- und Basismedikation

Oberstes Ziel der Therapie es, die Patient*innen mit ihren Medikamenten so gut einzustellen, dass sie von ihrer Erkrankung nichts mehr spüren. Bei vier von fünf Asthmatiker*innen gelingt das mit einer Kombination aus Bedarfs- und Basismedikation.
 
Die Basis bilden Kortison-Medikamente zum Inhalieren. Dank der speziellen Zubereitung wirken sie ausschließlich in den Atemwegen, wo sie die Entzündung lindern und andere Organe kaum oder gar nicht beeinflussen.
 
Die Bedarfsmedikation, ebenfalls zum Inhalieren, kommt bei plötzlicher Luftnot zum Einsatz. Diese Medikamente stellen die Bronchien innerhalb weniger Minuten weit - man bekommt wieder besser Luft. Je schwerer das Asthma, desto häufiger und regelmäßiger sollen die Mittel genommen werden. Zunehmend geht der Trend dahin, zwei bis drei Wirkstoffe in einen Inhalator zu packen, so dass man mit einem Sprühstoß alle wichtigen Medikamente inhaliert.

Biologika statt systemischem Kortison

Kortison in hohen Dosen hilft zumindest vorübergehend bei Asthma. Lange Zeit standen Ärzt*innen Kortison-Tabletten und -Spritzen - auch als systemische, also in den ganzen Körper eingreifende Therapie - als einziges Mittel für besonders schwere Fälle zur Verfügung. Doch die systemische Kortison-Therapie kann auf Dauer erhebliche gesundheitliche Probleme auslösen.
 
Seit einigen Jahren verwenden Behandelnde nun Biologika. Die verschiedenen Biologika greifen gezielt in das fehlgesteuerte Immunsystem und hemmen entzündliche Botenstoffe. Sie müssen, je nach Präparat, im Abstand von zwei bis acht Wochen unter die Haut oder in die Vene gespritzt werden. Neue Mittel kombinieren verschiedene Antikörper. Einziger Wermutstropfen: Die Behandlung ist mit mindestens 1.000 Euro pro Injektion teuer.
 
Gemäß der aktuellen europäischen Leitlinie zur Behandlung von Asthma ersetzen Biologika in der modernen Asthma-Therapie dennoch systemisches Kortison; es soll wegen seiner Nebenwirkungen nur noch in Ausnahmefällen gegeben werden.

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