Nasennebenhöhlenentzündung: 3D-Grafik der Nasennebenhöhlen auf Gesicht einer Frau (Bild: Imago/Science Photo Library)
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Nase dicht, Schmerz im Gesicht - Nasennebenhöhlenentzündung: Symptome & Behandlung

Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) sind die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen entzündet. Infos zu Symptomen und Behandlung gibt's hier.

Millionen von Menschen erkranken jedes Jahr an Sinusitis, einer Entzündung der Schleimhäute der Nasennebenhöhlen. Oft spricht man von der Nasennebenhöhlenentzündung, auch wenn die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen gemeint sind.

Typische Symptome sind Druckgefühl und Schmerzen entlang der Nasennebenhöhlen, also im Bereich Kopf, Kiefer und Gesicht. Durch die verstopfte Nase kommen Atemprobleme und Geruchsverlust hinzu.
 
Wie man die Nasennebenhöhlenentzündung erkennt und wie lange sie in der Regel dauert, was Ursachen für die Sinusitis sind, welche Behandlungen helfen und was Hausmittel können, lesen Sie hier.

Was ist eine Nasennebenhöhlenentzündung?

Unsere Nasennebenhöhlen sind Hohlräume im Schädelknochen, die der Befeuchtung und Erwärmung der Atemluft dienen. Sie liegen entlang der Nasenwurzel (Siebbeinzellen; weiter Richtung Ohr: Keilbeinhöhlen), an der Stirn (Stirnhöhlen) und am Kiefer (Kieferhöhlen) auf Höhe der Wangenknochen. Sie sind Teil der oberen Atemwege, in der Regel mit Luft gefüllt und mit Schleimhäuten "ausgekleidet". Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung sind die Nasennebenhöhlen meist durch eine virale Infektion angeschwollen.

3D-Grafik der Nasennebenhöhlen auf Gesicht einer Frau (Bild: Imago/UiG/rbb)

Bei der Sinusitis können die Flimmerhärchen (Zilien) auf der Schleimhaut nicht mehr zur Selbstreinigung und somit dem Schutz gegen Keime oder Schadstoffe beitragen, denn die schubsen sie normalerweise mit ein bisschen Schleim gen Rachen und somit in den Magen, wo Erreger dann von der Magensäure zerstört werden. Das ist der Grund dafür, warum man bei einer eigentlich durch Viren verursachten Nasennebenhöhlenentzündung auch anfälliger für Bakterien wird, die sich dann "auf die Infektion" setzen.

Bei der Sinusitis sind die Nasennebenhöhlen durch die Schwellungen infolge einer Entzündung verstopft – und so auch die Verbindung zum Inneren der Nase. Folge: Der schützende Belüftungsmechanismus fehlt und im feucht warmen Klima verbreitet sich die Entzündung stark.
 
Basis ist meist ein Infekt mit Schnupfen, der schon den Naseninnenraum verstopft, weil auch dort die Schleimhäute anschwellen. Am häufigsten sind die Siebbeinzellen und Kieferhöhlen bei der Nasennebenhöhlenentzündung betroffen.

Behandlungstipps bei Sinusitis

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Ursachen für eine Nasennebenhöhlenentzündung

Für die akute Sinusitis sind in der Regel eine klassische Erkältung oder Grippe Ursache, in deren Folge die Schleimhäute in der Nase und an den feinen Verbindungen zu den Nasennebenhöhlen verstopfen.
 
Weil die Schleimhäute in den Nasennebenhöhlen bei der Sinusitis durch den Befall mit Erregern anschwellen und es aus frischer Luft durch die Nase fehlt, wird der schützende Belüftungsmechanismus der Nasennebenhöhlen gestört. So können sich beispielsweise Viren auch dort vermehren und eine Entzündung ist die Folge - die Sinusitis.
Die Funktionsstörung des natürlichen Selbstreinigungsmechanismus durch diese virale Entzündung macht grundsätzlich - sozusagen in zweiter Instanz - bei Nasennebenhöhlenentzündung auch anfälliger für Bakterien, die sich dann "auf die Infektion" setzen können. Das ist aber keine Bedingung für eine Sinusitis.
 
Es gibt Faktoren, die eine (chronische) Sinusitis begünstigen können, dazu gehören vor allem:

• anatomische Besonderheiten, wie Engstellen an den Verbindungen zwischen Nebenhöhlen und dem Naseninnenraum oder in den Nebenhöhlen selbst und

• Allergien.

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Symptome: Wie erkennt man eine Nasennebenhöhlenentzündung?

Klassische Symptome bei einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) sind:

• eine verstopfte Nase bzw. ein lang anhaltender Schnupfen

• Kopfschmerzen

• Druckgefühl hinter der Nase, an den Wangenknochen, dem Kiefer und / oder der Stirn - je nachdem, welche Nasennebenhöhlen betroffen sind

• Müdigkeit bzw. Abgeschlagenheit

• Störung des Geruchs- und Geschmackssinnes

• Atemprobleme (wobei es für Betroffene oft schwer ist zu unterscheiden, ob diese vom Schnupfen oder der Nasennebenhöhlenentzündung herrühren

• 
Schmerz oder starker Druck beim Vorbeugen des Kopfes

• gelblicher oder grünlicher, zäher Nasenschleim

• Sekretfluss im Hals und Rachenraum (Abfluss für die Nasennebenhöhlen), der auch Halsschmerzen befördern kann

• Fieber.
 
Wichtig ist, rechtzeitig einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO) aufzusuchen, wenn Beschwerden:

• länger als ein paar Tage andauern und/oder immer wiederkehren,

• Fieber über 39°C ansteigt

• Schwellungen an den Augen auftreten oder gar Sehstörungen

• die Sinusitis von extrem starken Kopfschmerzen oder von Nackenschmerzen begleitet wird.
 
Grundsätzlich sollte man auch medizinische Hilfe suchen, wenn die Sinusitis von starken Schmerzen begleitet wird, die sich nicht oder schwer lindern lassen und sie länger als rund zwei Wochen andauert.

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Unterschied: Nasennebenhöhlenentzündung und Stirnhöhlenentzündung

Auch wenn der Laie oft zwischen den beiden Entzündungen unterscheidet, ist die Stirnhöhlenentzündung eigentlich eine Form der Nasennebenhöhlenentzündung, denn auch die Stirnhöhlen gehören zu den Nasennebenhöhlen. Experten nennen die Stirnhöhlenentzündung darum auch Sinusitis frontalis.
 
Betroffen können dabei eine oder auch beide Stirnhöhlen sein. Kennzeichnend sind hier besonders der Kopfschmerz hinter der Stirn und am Auge, oft auch ein starkes Druckgefühl hinter der Stirn, außerdem Schwindel, gerade wenn man sich nach vorn lehnt.

Diagnose: Woher weiß ich, ob ich eine Nasennebenhöhlenentzündung habe?

Grundsätzlich lässt sich eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) auf Basis der gängigen Symptome schon bei einem Gespräch mit Ärztin oder Arzt relativ einfach diagnostizieren. Dazu ist ein genaues Patientengespräch nötig, indem beispielsweise auch Fragen nach Schmerzen, Schleimkonsistenz und Auswurf, Fieber und Dauer der Beschwerden und dem Krankheitsverlauf gestellt werden.
 
Sind Ursachen weiter unklar oder stehen verstärkende Faktoren in Frage, kann auch ein Endoskop verwendet werden, um über die Nase einen Blick in deren Inneres zu werfen.
Besteht der Verdacht einer besonders hartnäckigen viralen Infektion oder dafür, dass es hier vielleicht schon um mehrere Erreger (vielleicht auch eine zusätzliche bakterielle Infektion) geht, kann auch ein Abstrich mit Laboruntersuchung helfen, die "Verursacher" klar zu erkennen. Das wird jedoch in der Regel nur bei längeren Beschwerden bzw. der chronischen Sinusitis der Fall sein.
 
Für die Gruppe der länger oder gar dauerhaft Betroffenen, oder wenn es Verdacht auf Komplikationen durch Besonderheiten der Anatomie gibt, kommen beispielsweise auch eine Untersuchung per Ultraschall oder Computertomografie (CT) in Frage.

Krank - und nun?

Wie lange dauert eine akute Nasennebenhöhlenentzündung?

In knapp zwei Dritteln der Fälle ist eine akute Sinusitis binnen etwa 14 Tagen überstanden. Dauert die Nasennebenhöhlenentzündung länger als 12 Wochen, sprechen Experten von einer chronischen Sinusitis.
 
Man kann sein Immunsystem beim Kampf gegen die Viren in jedem Fall mit frischer Luft, viel Flüssigkeit (Trinken) und gesunder Ernährung unterstützen. Mehr Tipps gibt's auch im Abschnitt zu Hausmitteln bei Sinusitis.

Wie lange ist eine Nasennebenhöhlenentzündung ansteckend?

Wie lange man bei einer Sinusitis ansteckend ist, kommt zum einen auf die Phase an und zum anderen darauf, was der aktuelle Auslöser für eine Nasennebenhöhlenentzündung ist:
 

• Wird die Nasennebenhöhlenentzündung gerade akut durch einen viralen Infekt ausgelöst, bei dem man auch Niesen und Husten muss, ist man durch dieses Rauspusten der Viren auch ansteckend für andere (Tröpfcheninfektion). In der Regel dauert diese Phase eine gute Woche.

• Außerdem ist auch eine Übertragung per Schmierinfektion möglich und die Handhygiene darum wichtig. Wer in Kontakt mit Taschentüchern der Betroffenen kommt, sollte die Hände waschen.

• Hat sich eine Infektion mit Bakterien auf die virale Sinusitis "draufgesetzt", ist das in der Regel nur unangenehm für die Betroffenen, aber nicht ansteckend - diese bakterielle Sinusitis spielt sich sozusagen nur in seinen/ihren Nebenhöhlen ab.

• Bei chronischer Sinusitis, die vor allem durch die Anatomie der Nasennebenhöhlen befördert wird (Engstellen) und/oder durch Allergie, ist man in der Regel nicht ansteckend, solange man keinen akuten Schnupfen hat, mit dem man Viren in der Luft verteilt.

Wann ist eine Nasennebenhöhlenentzündung chronisch?

Dauert eine Entzündungsepisode, also eine Sinusitis ohne Unterbrechung, länger als 12 Wochen an oder tritt die Nasennebenhöhlenentzündung öfter als viermal pro Jahr auf, sprechen Experten vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte von einer chronischen Sinusitis bzw. von einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung.

 
Bei der chronisch wiederkehrenden (rezidivierenden) Sinusitis gleichen die Symptome denen der akuten Sinusitis - allerdings können sie sogar etwas schwächer ausfallen. Das macht sie laut Expertinnen und Experten leichter verwechselbar mit einem hartnäckigen Schnupfen und Betroffene ordnen sie dann weniger oft der Sinusitis zu.
 
Die chronische Sinusitis kann von Nasenpolypen begleitet werden, das sind Ausstülpungen bzw. gutartige Gewebewucherungen in der Schleimhaut der Nebenhöhlen. Aber: Diese Polypen sind bei der chronischen Nasennebenhöhlenentzündung kein Muss.
 
Neben den klassischen Behandlungsmethoden zum Abschwellen der Schleimhaut - also abschwellende Nasensprays oder Nasensprays mit Kortison - können bei chronischer Nasennebenhöhlenentzündung auch ursachenverstärkende Faktoren in den Blick genommen werden: zum Beispiel begleitende Allergien behandelt (Hyposensibilisierung) oder Engstellen operativ beseitigt werden.
 
Inzwischen sind bei der Diagnose "schwere chronische Nasennebenhöhlenentzündung mit Nasenpolypen" auch mehrere Biologika (biotechnisch gewonnene Antikörper, die Entzündungsketten unterbrechen) für Erwachsene zugelassen. Das erste war im Jahr 2019 Dupilumab, inzwischen folgten auch Omalizumab und Mepolizumab. Die Biologika, also monoklonalen Antikörper, ähneln körpereigenen Immunzellen und wirken daher sehr gezielt.

Behandlung: Was tun bei einer Nasennebenhöhlenentzündung?

Klassischerweise werden gegen eine akute Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) erst einmal Nasensprays eingesetzt, um ein Abschwellen der Schleimhäute zu unterstützen. In der Regel können diese Sprays mehrfach am Tag eingesetzt werden (Packungsbeilage beachten) und über eine Woche hinweg auch bedenkenlos.
 
Bei einer hartnäckigeren Sinusitis kann auch Spray mit Kortison kurzfristig zum Einsatz kommen (wer Sorge hat: Dosis und Nebenwirkungen bei gezielt lokal eingesetzten Sprays sind deutlich geringer als bei "gobal" auf den Körper wirkenden Tabletten). Die Anwendung sollte aber mit dem betreuenden Arzt bzw. der Ärztin besprochen werden.
 
Wichtig: Da Antibiotika nur gegen Bakterien helfen, nicht aber gegen Viren, bringt deren Einsatz nur etwas, wenn es zu einer "bakteriellen Superinfektion" gekommen ist, sich also auf die virale Sinusitis eine Bakterieninfektion "draufgesetzt" hat.
 
Unterstützend kann man Symptome wie Schmerzen oder Fieber medikamentös behandeln und das Immunsystem durch einen Mix von gesunder Ernährung, ausreichend viel Flüssigkeit, viel Schlaf und Erholung und auch frischer Luft bei einem Spaziergang stärken.
 
Einigen Betroffenen hilft zur Schleimlösung auch das Inhalieren von Dampf, angereichert beispielsweise mit Eukalyptus oder schlichte Meersalzlösung oder das Spülen der Nase mit Meersalzlösung.
 
Bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung können neben kortisonhaltigen Medikamenten zur Therapie auch ursachenverstärkende Faktoren in den Blick genommen werden: zum Beispiel begleitende Allergien behandelt (Hyposensibilisierung) oder Engstellen operativ beseitigt werden.
 
Außerdem sind bei schwerer chronischer Sinusitis mit Polypen inzwischen auch mehrere Biologika (biotechnisch gewonnene Antikörper, die Entzündungsketten unterbrechen) für Erwachsene in Deutschland zugelassen.

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Welche Hausmittel können bei einer Nasennebenhöhlenentzündung helfen?

Sehr beliebt sind Salz-Wasser-Lösungen, die z.B. zum Spülen der Nase (Nasenduschen) oder inhaliert als Dampf angewendet werden. Ziel ist die Schleimhäute zu befeuchten und dabei zu unterstützen Krankheitserreger "rauszuschwemmen" - eigentlich also den natürlichen Reinigungsprozess wieder zu mobilisieren. Grundsätzlich wirken Salzlösungen aber nicht direkt abschwellend.
 
Viel zu trinken - ob nun Tee, Wasser oder Brühe - unterstützt auf ähnliche Weise die Schleimhäute, im Kampf gegen die Infektion - eben von innen.
 
In Studien besserte auch die Primelmischung aus fünf pflanzlichen Wirkstoffen (Sinupret) die Entzündung der Nasennebenhöhlen. Die guten Ergebnisse mit den verschiedenen genannten pflanzlichen Wirkstoffen stammen allerdings häufig aus Studien, welche die Hersteller selber finanziert haben. Außerdem gibt Stiftung Warentest zu bedenken, dass nicht für jeden einzelnen Inhaltsstoff eine therapeutische Wirkung erwiesen ist. Insofern sind die Resultate mit Vorsicht zu genießen und auch ein Placeboeffekt kann nicht ausgeschlossen werden - aber auch der wäre ja erstmal hilfreich.
 
Eukalyptus kann helfen - zum Beispiel in Form von ätherischen Ölen wie Myrtol (Mix aus Eukalyptusöl, Süßorangenöl, Zitronenöl und Myrtenöl) und Cineol (ein Hauptbestandteil von Eukalyptusöl). Wirkprinzip: Das Sekret in den Nebenhöhlen soll verflüssigt werden, ablaufen können und dadurch wieder der natürliche Selbstreinigungsmechanismus von Nase und Nasennebenhöhlen gestärkt werden. Cineol und Myrtol gibt's z.B. als pflanzliche Arzneimittel zum Einnehmen oder man kann mit ihnen inhalieren.
 
Übrigens: "Nase hochziehen" gilt zwar als wenig elegant, ist aber gerade bei einer Sinusitis deutlich gesünder, als die Nase zu schnäuzen. Hintergrund: Mit heftigem Schnäuzen drücken Sie noch mehr Sekret in die Nasennebenhöhlen.
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Beitrag von Lucia Hennerici

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