Boxerin trainiert Sportbaall (Bild: imago images/Westend61)
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- HPV: Impfung gegen Krebsviren

Manche Viren infizieren nur bestimmte Bereiche des Körpers: bei Humanen Papillomviren (kurz HPV) sind es besonders Schleimhäute im Genitalbereich. In ca. zehn Prozent der Fälle bleibt die Infektion und kann schlimmstenfalls zu Gebärmutterhalskrebs oder Anal- und Peniskrebs führen.

Über Viren wird gerade sehr viel gesprochen: Jeder kennt inzwischen das Corona-Virus und weiß, dass Viren Krankheiten auslösen können. Es gibt Tausende unterschiedliche Sorten: Viele sind harmlos und verursachen beispielsweise banale Erkältungen oder Magen-Darm-Probleme. Andere Viren sind etwas unangenehmer, wie die gerade sehr präsenten saRS-CoV-2-Viren. Die Corona-Infektion betrifft meist die Atemwege, macht aber auch oft Kopf- und Gliederschmerzen oder kann den Geruchssinn stören. Und es wurden auch Auswirkungen auf die Blutgefäße beobachtet. Somit kann dieses spezielle Corona-Virus (auch SARS-CoV-2 genannt) mehr oder weniger den ganzen Körper krank machen.

Wenn HP-Viren Krebs auslösen

Andere Viren infizieren eher nur bestimmte Bereiche des Körpers. So betreffen die Humanen Papillomviren (kurz HPV) vor allem Schleimhäute im Genitalbereich. Diese HP-Viren können durch Sex übertragen werden, aber auch bei Hautkontakt, beim Küssen oder einfach beim Händeschütteln. Die Infektion bleibt meist unbemerkt und erfordert auch keine Behandlung. Aber in etwa zehn Prozent der Fälle bleibt die Infektion bestehen. Dann kann es im Laufe der Zeit zu Veränderungen an den Zellen kommen.
 
Mittlerweile kennt die Wissenschaft über 100 HPV-Typen: Die harmlosen Viren verursachen kleine Warzen im Genital- und Mundbereich. Die gefährlicheren Typen können jedoch schwer krank machen. Dann kann es im schlimmsten Fall zu Gebärmutterhalskrebs kommen oder zu Anal- und Peniskrebs. Und auch im Mund und Hals können Krebszellen entstehen.
 
Diese sehr bösartigen Veränderungen sind selten, aber immerhin fast 5.000 Personen erkranken jedes Jahr am Gebärmutterhalskrebs. Und fast immer geht dem eine HPV-Infektion voraus.

Infos im Netz

Impfen gegen Krebs

Seit einigen Jahren gibt es nun eine Impfung gegen diese Viren. Der Virologe Prof. Dr. Harald zur Hausen hat jahrzehntelang zu diesen Viren geforscht und hat den Zusammenhang mit den Krebserkrankungen erkannt. Dafür hat er 2008 zusammen mit Kolleg*innen den Nobelpreis bekommen. Und mit diesen Erkenntnissen wurde der Weg für die Impfung geebnet.
 
Für den Impfstoff wird im Labor ein Teil des krankmachenden Virus nachgebaut. Dieser harmlose Virusteil wird dann geimpft und vom Körper für das Virus gehalten. Das Immunsystem legt los und produziert Abwehrstoffe. Taucht dann das echte, krankmachende Virus auf, wird es sofort bekämpft und unschädlich gemacht und kann sich nicht mehr in den Zellen ansiedeln.

Schutz gegen Viren

Es gibt jedoch eine Einschränkung: Die Impfung wirkt nicht zu 100%. Sie wirkt zwar gegen die häufigsten und gefährlichsten HP-Viren, jedoch nicht gegen alle. Aber diese Viren kommen nur sehr selten vor. Und es kann sein, dass die Impfung trotzdem auch gegen diese seltenen, nicht im Impfstoff enthaltenen Viren wirkt - dann kommt es auf ein smartes Immunsystem an, denn die Viren ähneln sich sehr.
 
Insgesamt ist die Wirksamkeit also sehr gut. 100 Prozent der Geimpften bilden Antikörper und zwischen 95 und 99 Prozent der Geimpften sind tatsächlich geschützt vor der Infektion.

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Für wen ist die HPV-Impfung gedacht?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für alle im Alter zwischen 9 – 14 Jahren. Wer noch nicht geimpft ist, kann die Impfung bis zum 18. Lebensjahr nachholen. Dann wird die Impfung noch von den Krankenkassen bezahlt.
 
Manche Kassen zahlen auch noch bis zum 25. Lebensjahr Die Impfung gibt es hierzulande schon seit 2007. Nach Ansicht von Experten ist es eine sehr sichere Impfung, bei der auch keine wesentlichen Nebenwirkungen auftreten. Die Impfung gibt’s bei Hausärzt*innen, Kinderärzt*innen oder beim Frauenarzt/der Frauenärztin.

Text von Susanne Faß

Logo safespace (Quelle: rbb)

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