In einem gemeinsamen Antrag "Gleichen Lohn für gleiche Arbeit bei Landesbeteiligungen ausweisen" fordern die Fraktionen von SPD, Linken und Bündnis 90/Die Grünen mehr Transparenz bei Unternehmen mit Beteiligung des Landes Berlin. Was Frauen und Männer verdienten, solle sowohl in absoluten Zahlen als auch prozentual in den Geschäftsberichten aufgeführt werden. Auch der Anteil von Frauen und Männern in Führungspositionen solle ausgewiesen werden. Auf diese Weise könne man das Landesgleichstellungsgesetz besser durchsetzen. Der Antrag wird an den Hauptausschuss sowie den Ausschuss für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung überwiesen.

Der Antrag der CDU-Fraktion "Verbundenheit mit Bundeswehrsoldaten im Ausland" fordert, die Leistungen der Bundeswehr anzuerkennen. Sie verteidige die Freiheit und Souveränität des Landes und stabilisiere Krisenregionen. Die CDU-Fraktion reagiert damit auf einen Beschluss des SPD-Parteitages, Jugendoffizieren der Bundeswehr den Zutritt zu Berliner Schulen zu verwehren. Wie in einer Beschlussempfehlung des Europaausschusses vorgeschlagen, wird der Antrag mehrheitlich abgelehnt.

Mit ihrem gemeinsamen Antrag zur Europawahl wollen die Fraktionen von SPD, CDU, Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen und FDP eine möglichst hohe Wahlbeteiligung erreichen. Das Europäische Parlament sei die einzige direkt gewählte Interessenvertretung aller EU-Bürger. Eine hohe Wahlbeteiligung stärke die Legitimität dieses Parlaments. In der verbleibenden Zeit soll es mehr Informationen zu dessen Arbeit geben. Staatsangehörige anderer EU-Staaten sollen besser aufgeklärt werden, wie sie ihr Wahlrecht in Berlin ausüben können. Der Antrag wird angenommen.

Berlin soll nach dem Willen der Regierungsfraktionen eine zentrale Gedenkstätte zur Erinnerung an den deutschen Kolonialismus und seine Opfer erhalten. Das sieht der Antrag "Berlin übernimmt Verantwortung für seine koloniale Vergangenheit" von SPD, Linke und Grünen vor, der die Erarbeitung eines "gesamtstädtischen Aufarbeitungs- und Erinnerungskonzepts" fordert. Die Opposition sieht in dem Antrag "Symbolpolitik" und findet, dass die Außenpolitik nicht Thema des Abgeordnetenhauses sei. Zudem sei nicht die Stadt Berlin, sondern das Deutsche Kaiserreich für die Kolonialpolitik verantwortlich. Der Antrag wird in die Ausschüsse überwiesen.

Im Mai und Juni 2019 findet das 70. Luftbrücken-Jubiläum statt. Die AfD-Fraktion fordert aus diesem Anlass in einem Antrag die Landung von historischen "Rosinenbombern" auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof. Auch die CDU-Fraktion fordert in einem Änderungsantrag diese Landung. Die Regierungsfraktionen von SPD, Linke und Grünen kritisieren die Anträge als "PR-Kampagne" und sehen das Vorhaben als kaum realisierbar an. Der Senat würdige das Jubiläum mit geplanten Feierlichkeiten am Platz der Luftbrücke. Verwunderung gibt es darüber, dass die Anträge so spät kommen. Beide Anträge werden in sofortiger Abstimmung abgelehnt.

Die FDP fordert ein zinsloses Eigenkapitalersatzdarlehen für Mieter, die von ihrem Erstkaufsrecht Gebrauch machen wollen. Dieses soll die Investitionsbank Berlin-Brandenburg (IBB) zur Verfügung stellen. Denn der beste Schutz vor hohen Mieten und Verdrängung sei Wohneigentum. Die Regierungsfraktionen von SPD, Linken und Grünen sprechen von "Zynismus" angesichts dieser Forderung, da die meisten Mieter nicht über die nötige Solvenz verfügten. Der FDP-Antrag wird an den Haupt- und den Stadtentwicklungsausschuss überwiesen.

Der Berliner Grundwasserspiegel ist in den vergangenen Jahrzehnten durch weniger Wasserverbrauch deutlich gestiegen. Dadurch kommt es in einigen Stadtgebieten zu Schäden an privaten, öffentlichen und Unternehmensgebäuden. Die CDU fordert mit ihrem Antrag "Zuweisung eines Grundwassermanagements in den Aufgabenbereich der Berliner Wasserbetriebe", dass die Kosten zur Beseitigung der Schäden auf die Allgemeinheit umgelegt werden. Die Regierungsfraktionen von SPD, Linke und Grünen sind gegen eine solche Sozialisierung von Kosten, die vor allem private Eigenheimbesitzer betreffen, und lehnen den Antrag ab.

Das Schulessen soll für Erst- bis Sechstklässler ab August kostenlos werden. Die Abgeordneten debattieren hierzu den Antrag der Regierungsfraktionen von SPD, Linke und Grünen "Gesetz zum Mittagessen an Schulen", der mit den Änderungen der Beschlussempfehlung angenommen wird. Abgelehnt wird dagegen ein Änderungsantrag der CDU. Außerdem beschlossen wird der Antrag der Regierungsfraktionen "Qualitätspaket Schulessen". Die Koalition spricht von einem Meilenstein. Die Opposition wirft der Regierung dagegen vor, das Gratis-Essen zu überstürzt einzuführen.

Die Abgeordneten diskutieren über einen Antrag der Koalitionsfraktionen aus SPD, Linke und Grünen zur Änderung des Sanktionsregimes im SGB II (Hartz-IV). Über eine Bundesratsinitiative wollen die Antragsteller die Sanktionen bei Menschen unter 25 Jahren, bei Bedarfsgemeinschaften mit Kindern und Sanktionen bezüglich der Bezahlung der Unterkunft abschaffen. Das bestehende System funktioniere nicht und sorge für Kinderarmut und Obdachlosigkeit. Die Oppositionsfraktionen wollen die Sanktionsmöglichkeiten beibehalten. Der Antrag wird angenommen.

Debattiert wird der Antrag der FDP-Fraktion "Kein Schlangestehen mehr! Online-An- und Abmeldungen von Wohnungen". Ziel ist die Entlastung der Bürgerämter. Der Antrag wird angenommen.

Die AfD-Fraktion möchte das so genannte "Hammelsprung"-Verfahren zur Zählung von Abgeordnetenstimmen bei unklaren Mehrheitsverhältnissen verändern. Debattiert wird der AfD-Antrag "Änderung des § 70 (2) der Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses von Berlin". Die Antragsteller führen an, dass beim bisherigen "Hammelsprung"-Verfahren Abgeordnete zur Stimmabgabe gerufen werden können, die ursprünglich nicht im Saal waren. Der Antrag wird u.a. mit der Begründung abgelehnt, die AfD versuche den Parlamentarismus lächerlich zu machen.