Das Abgeordnetenhaus beschließt gemäß Beschlussempfehlung ein Gesetz, das die Neubesetzung der Bezirksämter nach der Wahl des Landesparlaments vom 12. Februar regelt. Hintergrund sind geänderte Mehrheitsverhältnisse, die sich durch die Wiederholungswahl ergaben. Nach bisher geltendem Recht könnten Bezirksbürgermeister und Stadträte im Amt bleiben. Nun behalten sie ihre Bezüge bei Ausscheiden aus dem Amt ohne Gegenleistung bis zum Ende der Legislaturperiode 2026. SPD, CDU, Grüne betonen, die Regelung schließe eine Gesetzeslücke, räumen aber ein, dass das vor der Wahl hätte passieren müssen. Das Gesetz ermögliche die Neuwahl der Bezirksämter und stelle zugleich die bisherigen Amtsinhaber frei, so die Linke. Die SPD weist den Vorwurf eines "goldenen Handschlags" zurück. Die AfD kritisiert, es koste den Steuerzahler ein Vermögen, die bisherigen Bezirksbürgermeister und Stadträte bei voller Bezahlung in den Urlaub zu schicken. Sie lehnt den gemeinsamen Gesetzentwurf der übrigen Fraktionen ab.

Mit ihrem Antrag wollen SPD, Grüne und Linke die chronische Erkrankung Endometriose stärker in den Fokus von Ärzteschaft und Gesellschaft rücken. Berlin solle sich im Bundesrat für eine nationale Strategie gegen die Krankheit einsetzen, das Endometriose-Zentrum in Berlin solle ausgebaut und gefördert werden. Die CDU unterstützt den Antrag, moniert aber, dass die aktuelle Fassung u.a. die FDP-Forderungen nach Aufklärungsangeboten für die Bürger nicht mehr enthalte. Auch die AfD bekennt sich zur Intention des Antrages. Sie macht die "familienfeindliche Politik" des Senates mitverantwortlich für das "Ausufern" der Krankheit. Der Antrag wird zur weiteren Beratung in den zuständigen Ausschuss überwiesen.

Die Linke will mit ihrem Antrag verhindern, dass 9-Euro-Sozialticket und 29-Euro-Berlin-AB-Ticket Ende April auslaufen. Angesichts der Inflation würden diese Ermäßigungen vielen Berlinern die ÖPNV-Nutzung erst ermöglichen, argumentiert sie. Die CDU kritisiert die verkehrspolitische Bilanz der Linken in 16 Jahren Regierungsbeteiligung und kündigt an, die anstehenden Probleme als vermutlich demnächst regierende Partei zu lösen. Die SPD lobt 9- und 29-Euro-Ticket als Erfolgsgeschichte, die fortgesetzt werde. Die AfD bemängelt die veraltete Technik sowie die fehlende Barrierefreiheit der Fahrzeuge, der oft den Zugang zum ÖPNV verwehre. Auch Pendler würden lieber mit dem Auto fahren. Der Antrag der Links-Partei soll im Hauptausschuss weiter behandelt werden.

Die AfD sieht einen "Klima-Irrsinn" und ruft in ihrem Antrag dazu auf, beim Volksentscheid am 26. März mit "Nein" zu stimmen, anderenfalls würden die Berliner zu "Geiseln der Klimakreuzzügler". Die SPD sieht im Klimaschutz eine "zentrale gesellschaftliche Aufgabe", die AfD-Politiker seien "klimapolitische Geisterfahrer". Allein aus dem Landeshaushalt sei die finanzielle Herausforderung aber nicht zu stemmen. Auch die CDU sieht sich als Partei des Klimaschutzes und will mit einer von ihr geführten Koalition alles für Klimaziele tun, verweist aber darauf, dass der Volksentscheid am 26. März eine "Wundertüte" sowie in der Konsequenz finanziell untragbar sei. Die Grünen betonen, dass Schwierigkeiten kein Grund zur Ablehnung sein dürften. Die Linke bekräftigt, Klimaschutz müsse für alle möglich und bezahlbar sein. Der AfD-Antrag wird abgelehnt.

Der AfD-Antrag "Tierschutz droht der Zusammenbruch: Tierheim Berlin unbürokratisch bei den Energiekosten unterstützen" wird nach der Debatte in den zuständigen Ausschuss überwiesen. Der Antrag vom Dezember 2022 fordert eine Energiepreispauschale, ohne die das Heim seine Aufgaben nur unzureichend erfüllen könne. Alle übrigen Fraktionen weisen ihn als "maximal obsolet" zurück: Es seien 150.000 Euro bewilligt, auch die Mittel für die Tiertafeln seien aufgestockt worden. Zudem könne der Antrag nur "scheinbar dringlich" gemeint sein, sonst hätte ihn die Fraktion nicht vier Monate in der Schublade gelassen.

In ihrem Antrag "Lehrkräftebildung an den Berliner Hochschulen stärken!" fordert die Linke-Fraktion, sowohl den aktuellen Lehrermangel zu beheben und als auch Zielzahlen für auszubildende Lehrkräfte so anzupassen, dass ein zukünftiges Bevölkerungswachstum mit eingerechnet wird. Auch die CDU betrachtet das Thema grundsätzlich als wichtig. Die SPD fordert eine bessere finanzielle Ausstattung der Hochschulen. Sowohl Grüne als auch AfD hinterfragen die Festlegung auf die Zielzahlen im Antrag, der zur weiteren Diskussion in die Ausschüsse überwiesen wird.