Mit ihrem Antrag "Zugang zu Bildungsangeboten sichern" wollen die Fraktionen von SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen das bestehende Schulmoratorium fortführen. Das setzte die Schließung von Schulstandorten bis Sommer 2020 aus. Jetzt soll die jahrelange Praxis, kleine Schulen auf dem Land zu schließen, endgültig abgeschafft werden. Nach dem Motto "Kurze Beine, kurze Wege" soll es Schulen wohnortnah geben. Möglich seien auch Filial- und Verbundlösungen mit Schulen aus größeren Orten. Der Antrag stieß auch bei der Opposition durchweg auf Zustimmung und wurde einstimmig angenommen. Ein Entschließungsantrag der Linken fand dagegen keine Mehrheit.

Mit dem Antrag "Vermittlung von Rechtskenntnissen stärken" wollen die Fraktionen von SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen mehr Kenntnisse von Recht und Gesetz an Schulen vermitteln, das Ansehen der Justiz heben und präventiv auf Straftaten wie Prügelattacken und Mobbing auf Schulhöfen einwirken. Dazu sollen Praktiker, also Richter und Staatsanwälte, an Schulen – freiwillig und ehrenamtlich - Gespräche zur Rechtskunde mit den Schülern anbieten. Die Opposition hält das für "eine schöne Utopie". Die Justiz sei unterbesetzt und müsse viele Altfälle abarbeiten. Recht sprechen sei wichtiger als eine Art Nebenunterricht zu veranstalten. Dem stimmte die Justizministerin auch teilweise zu. Der Antrag wurde mit Enthaltungen angenommen. Ein Änderungsantrag der AfD wurde abgelehnt.

Die Fraktionen von SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen haben mit dem Antrag "Zivilgesellschaft stärken – Demokratie schützen" auf die angekündigte und dann wieder zurückgenommene Kürzung von Bundesmitteln reagiert. Das Land erklärt sich bereit bei Extremismusprävention und Demokratieförderung einzuspringen. Die Fraktion der Linken legt einen eigenen Antrag vor, weil ihrer Meinung nach zu viel Geld in die Kommunen und zu wenig Geld direkt an freie Träger fließt. BVB/Freie Wähler unterstützen beide Anträge. Ablehnung kommt von der AfD. Nach Ansicht der Fraktion sind die Projekte einseitig auf den Kampf gegen Rechtsextreme fixiert, die Bedrohung durch Linksextreme und Islamisten bliebe außen vor. Der Antrag der Regierungsfraktionen wurde angenommen; der Antrag der Linken abgelehnt.

Die Straßenausbaubeiträge sind seit Juni 2019 abgeschafft; Beiträge für die Ersterschließung von Straßen gibt es aber weiterhin. Als Folge kommt es in den Kommunen zum Streit, ob es sich bei der jeweiligen Straße um einen Aus- oder um einen Neubau handelt. Die Fraktion von BVB/Freie Wähler widmet sich in ihrem Antrag zu Straßenerschließungsmaßnahmen solchen Grenzfällen und fordert klare Unterscheidungskriterien und damit Rechtssicherheit. Zustimmung kam von der AfD. Der Antrag wurde abgelehnt.

Das Projekt LIMES hat russischsprachige Autoschieberbanden bekämpft. Die Polizeien mehrerer Bundesländer haben mit Beamten osteuropäischer EU-Länder und Europol eng zusammengearbeitet. Das Projekt war erfolgreich und wurde bis September 2019 verlängert. Mit dem Antrag "Limes fortführen" wirbt die AfD-Fraktion dafür es fortzusetzen. Die Kosten von 800.000 Euro hielten sich im Rahmen, zumal von den Banden 4 Millionen Euro sichergestellt worden seien. BVB/Freie Wähler will erst noch die Auswertung abwarten und enthält sich deshalb der Stimme. Die Regierungsfraktion halten den Antrag dagegen für überflüssig. Durch LIMES geschaffene internationale Netzwerke der Polizeien bestünden weiter. Der Antrag wurde abgelehnt. 

"Brandenburg ist nicht nur Grünheide, sondern auch die Lausitz!" Mit ihrem Antrag zum Strukturwandel in der Lausitz fordert die AfD ein ähnliches Engagement für die Lausitz wie für Tesla. Die versprochene Ansiedlung von Beamten könne die Entwicklung industrieller Wertschöpfungsketten nicht ersetzen. Die Fraktionen der Regierungsparteien sprechen von "populistischen Worthülsen". Sie sehen das Geforderte bereits in ihrem Koalitionsvertrag umgesetzt und lehnen den Antrag ab.

Die AfD-Fraktion verweist auf das mittelmäßige Abschneiden Brandenburgs bei Bildungstrend 2019, Bildungsmonitor 2019 und Pisa 2019 und plädiert mit ihrem Antrag zum Leistungsprinzip an Schulen für eine Trendwende. Die Abschaffung von Ziffernnoten und Halbjahreszeugnissen soll zurückgenommen werden und Leistung wieder mehr Raum bekommen. Die Fraktion der Linken sieht darin eine Rückkehr zur Schule des 19. Jahrhunderts. Auch die Regierungsfraktionen lehnen das ab. Jedes Kind werde ganzheitlich gefördert; der Spaß am Lernen stehe im Vordergrund. Bildungsministerin Britta ernst (SPD) spricht von einer Diffamierung der Lehrkräfte. Auch würde das Notensystem nicht - wie behauptet - abgeschafft. Der Antrag wird abgelehnt.

Nach sieben vergeblichen Ankündigungen soll der Flughafen BER am 31. Oktober 2020 endlich eröffnen. Die Genehmigung des Großflughafens ist aber an den Schallschutz gebunden. Die Fraktion von BVB/Freie Wähler fordert in ihrem Antrag zum Schallschutzprogramm mehr Tempo. Die Landesregierung wird aufgefordert so auf die Flughafengesellschaft einzuwirken, dass der Schutz vor Fluglärm bis dahin zu hundert Prozent umgesetzt ist. Unterstützung kommt von der AfD, die einen eigenen Entschließungsantrag vorlegt. Auch die Linken stimmen prinzipiell zu und legen einen Änderungsantrag vor. Vertreter der Regierungsfraktionen sagen auch ja zum Schallschutz. Sie verweisen aber auf finanzielle Grenzen, die der Planfeststellungsbeschluss vorsieht, und dass es Anwohner gibt, die ihrer Mitwirkungspflicht nicht nachkommen. Alle Anträge werden abgelehnt.

Windkraftanlagen sind seit den 90er Jahren immer größer geworden. Die Fraktion von BVB/Freie Wähler schlägt in ihrem Antrag zu Mindestabständen von Windrädern zur Wohnbebauung zwei Varianten vor. Entweder soll die Distanz das 10-Fache der Anlagenhöhe betragen oder der Abstand wird pauschal auf mindestens 1500 Meter festgelegt. Die AfD geht teilweise mit, will aber letztlich weniger Windräder. Die Linke, die Regierungsparteien und der Minister sprechen sich für maximal tausend Meter Abstand aus. Sonst sei kein weiterer Ausbau der Windkraft mehr möglich. Beide Varianten des Antrages werden mehrheitlich abgelehnt.

Die Fraktion der Linken will mit ihrem Antrag für Behinderte und Senioren im Rundfunkrat die öffentliche Wahrnehmung beider gesellschaftlicher Gruppen verändern. Die Medien würden gerade Behinderte stark überzeichnen. Dass ein Leben mit Behinderung ein ganz normales Leben sein kann, kommt nach Einschätzung der Fraktion nicht vor. 2013 hatte der Landtag die Landesregierung erstmals aufgefordert, sich für einen Behinderten- und ein Seniorenvertreter im rbb-Rundfunkrat einzusetzen. Seither ist nichts passiert. Jetzt wird das Land erneut aufgefordert, sich mit Berlin entsprechend abzustimmen. Es geht dabei um einen Platz, auf dem sich beide Gruppen alle zwei Jahre abwechseln sollen. Der Antrag wird abgelehnt.

Die Fraktion der Linken nimmt das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Anlass und fordert in ihrem Antrag zu Hartz IV die Abschaffung jeglicher Sanktionen für Arbeitslose. Leistungen würden wegen Meldevergehen gekürzt oder weil Betroffene "idiotische Weiterbildungen" ablehnten. Dies sei "Rohrstockpolitik des 19. Jahrhunderts". Für die Grünen betrifft der Antrag Bundespolitik. Sie seien deshalb nicht zuständig. Die anderen Fraktionen und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) bekennen sich in der Debatte zu einem sicheren Existenzminimum. Das Bundesverfassungsgericht habe Sanktionen zwar auf 30 Prozent gedeckelt, das Prinzip "Fördern und Fordern" gleichzeitig auch bestätigt, heißt es. Der Antrag wird abgelehnt.

Debattiert wird der AfD-Antrag "Beschlüsse des Bundesverfassungsgerichtes endlich umsetzen - Altanschließerrechte auf Antrag gewähren". Darin fordert die Fraktion einen Runderlass des Innenministeriums, damit die Kommunen und Trinkwasserzweckverbände die zu Unrecht gezahlten Beiträge an die Betroffenen zurückzuerstatten. Die Regierungsfraktionen von SPD, CDU und Bündnis 90/Grünen weisen den Antrag als "Aufforderung zum Rechtsbruch" zurück. Der Eindruck, die Landesregierung würde die Bürger mit ihren Problemen alleine lassen, sei "grundweg falsch". Das Land habe 250 Millionen Euro in Form von Darlehen zur Verfügung gestellt. Auch die Linke lehnt den Antrag der AfD u.a. deshalb ab, weil er neue Ungerechtigkeiten schaffen würde. Darüber hinaus sieht sie einen Eingriff in die kommunale Selbstverwaltung. Die Fraktion BVB/Freie Wähler weist den Antrag als nicht mehr aktuell zurück. Alle Fraktionen kritisieren, dass die AfD den identischen Antrag bereits zum sechsten Mal einbringt und Fortentwicklungen der Materie nicht berücksichtigt.