Der Ministerpräsident sieht das Land an einer Weggabelung: Nun werde sich zeigen, ob eine Senkung der Infektionszahlen gelinge oder eine Überlastung des Gesundheitssystems drohe. Momentan sehe man deutlich mehr schwere Verläufe und Todesfälle in der Pandemie. Deshalb müsste der Teil-Lockdown verlängert und z.T. verschärft werden. Die von der Kanzlerin und den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten beschlossenen Maßnahmen seien angemessen, verhältnismäßig und notwendig. Dank gebühre den Menschen im Land für ihren Umgang mit der Krise, für ihre Solidarität, Rücksicht und Verantwortung.

In einer Kurzintervention weist der Fraktionsvorsitzende seinen Vorredner von der AfD darauf hin, dass seine Fraktion die Landtags-Sondersitzung auch für das Vorfeld des Corona-Gipfels im Kanzleramt hätte beantragen können.

Der Fraktionsvorsitzende fordert Lockerungen mit Maß und Mitte. Das Ziel des Lockdowns im November sei erreicht worden. Das exponentielle Wachstum sei eingedämmt worden. Jetzt müssten die Maßnahmen auf den Prüfstand gestellt werden und Lockerungen erfolgen, um die Akzeptanz in der Bevölkerung nicht zu gefährden. Er fordert die Öffnung von Gastronomie, Konzerthäusern und Kinos sowie eine Kostenübernahme für FFP2-Masken. Die Lockerungen an Weihnachten seien richtig. Davon dürfe man keinesfalls abweichen.

In seiner Kurzintervention weist Philip Zeschmann den Vorwurf von Jan Redmann zurück, seine Fraktion habe keine qualitativen und begründeten Vorschläge zur Corona-Eindämmung gemacht. Zudem habe er konkrete Begründungen erwartet, warum die am Vorabend getroffenen Entscheidungen beim "Corona-Gipfel" im Kanzleramt ohne Diskussion und Änderungen übernommen werden sollen, was sie brandenburgspezifisch mache und warum sie angemessen und verhältnismäßig seien. Redmann antwortet, wenn einerseits Lockerungen der Maßnahmen gefordert würden, müsse andererseits gesagt werden, wo dafür weitere Kontakte reduziert werden können.

Der Fraktionsvorsitzende zeigt sich besorgt über die Entwicklung der Corona-Infektionszahlen: Vom Ziel von unter 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner sei man weit entfernt. Man brauche weitere Kraftanstrengungen, um die Pandemie einzudämmen. Dazu müssten vor allem die Kontakte weiter reduziert werden. Eltern von quarantänepflichtigen Kindern sollten ebenfalls in Quarantäne geschickt werden. Außerdem spricht er sich für ein Böllerverbot aus, um die Krankenhäuser an Silvester zu entlasten. Diese hätten Wichtigeres zu tun, als sich um Feuerwerksunfälle zu kümmern. Zudem müsse man über die Krankenhausfinanzierung reden. Die Landesregierung müsse auf Bundesebene auf Lösungen drängen.

ruft die Abgeordneten dazu auf, stärker mit den Menschen zu kommunizieren. Möglichst persönlich - in Pandemiezeiten über digitale Medien - müsse ihnen Sinn und Zweck der Corona-Maßnahmen erläutert werden. Kritik und auch die Polarisierung daran müssten ernstgenommen und mit guter Kommunikation gegengesteuert werden. In den sozialen Medien würde keine diffenzierte Auseinandersetzung stattfinden.