Der Landtag debattiert anlässlich der Umweltkatastrophe an der Oder über einen Antrag der Koalition aus SPD, CDU und Grünen zu möglichen Konsequenzen. Die Koalition schlägt verschiedene Maßnahmen wie eine lückenlose Aufklärung der Katastrophe, die Schaffung eines Einleitungskatasters und finanzielle Unterstützung für Fischerei und Tourismus vor. Die Linke fordert in einem eigenen Antrag eine eindeutige Positionierung der Landesregierung gegen den von Polen vorangetriebenen Ausbau der Oder. BVB/Freie Wähler stimmen beiden Anträgen zu. Die AfD lehnt beide ab. Der Landtag stimmt dem Antrag der Koalition zu. Der Antrag der Linken findet keine Mehrheit.

Die AfD will mit ihrem Antrag einen weiteren Untersuchungsausschuss zur Corona-Pandemie einrichten. Dieser soll ausführlicher als der bestehende Untersuchungsausschuss die politischen Entscheidungen der Landesregierungen hinsichtlich der Corona-Pandemie beleuchten, und zwar ab dem Jahr 2000. Die SPD ist der Ansicht, dass "inhaltliche Argumente bereits hinreichend diskutiert“ worden seien. SPD wie Linke vertreten die Ansicht, dass keine weiteren Steuermittel wie beim laufenden Untersuchungsausschuss – laut der Linken immerhin 1,5 Millionen Euro - dafür aufgewendet werden sollten. Die CDU verweist auf Falschaussagen in der Argumentation der AfD. Beispielsweise seien im neuen Infektionsschutzgesetz weder Maskenpflicht an Grundschulen noch weitere Lockdowns vorgesehen. BVB/Freie Wähler zweifeln am Erkenntnisgewinn eines neuen Untersuchungsausschusses. Der Antrag wird an den Hauptausschuss übergeben.

Die Koalitionsfraktionen beschließen den Gesetzesentwurf über die Änderung des ÖPNV-Gesetzes. Dadurch wird die Finanzierung des kommunalen ÖPNV um mehr als eine Million Euro auf 86,044 Millionen Euro angehoben. Zwar bleibt die Koalition damit hinter ihren Zielen des Koalitionsvertrages zurück. Eine höhere Finanzierung sei jedoch wegen der geänderten Haushaltslage durch die Corona-Pandemie nicht möglich. Die AfD hält diesen Beschluss für einen Bruch mit dem Koalitionsversprechen und fordert, mehr Geld aufzubringen. Die Linke wirft dem Infrastrukturminister außerdem die finanzielle Bevorzugung des eigenen Wahlkreises vor. Den ÖPNV im gesamten Land sieht die Fraktion nicht ausreichend finanziert. Auch BVB/Freie Wähler sehen durch die Finanzlage "unzureichende Rahmenbedingungen für den Kommunalen Nahverkehr“.

Seit 2019 wurde ein Probebetrieb auf der Regionalbahnstrecke 63, der sogenannten Schorfheidebahn, eingerichtet. BVB/Freie Wähler fordern nun, diesen Probebetrieb zu verlängern, um belastbare Zahlen über die Nutzung der Strecke zu erhalten. Die SPD spricht sich für einen langfristigen Regelbetrieb und Sanierung der Bahnstrecke aus, hält einen weiteren Probebetrieb aber nicht für notwendig. Laut AfD ist die Nachfrage mit etwa 200 Fahrgästen an Werktagen gegeben, um einen Weiterbetrieb und eine Instandsetzung der Bahnstrecke einzurichten. Dem widerspricht die CDU, da der Probebetrieb an das Erfolgskriterium von mindestens 300 Fahrgästen pro Tag geknüpft gewesen sei. Die Linke sieht in der Strecke höheres Potential und stellt einen eigenen Entschließungsantrag. Ursache für die geringe Nutzung sei der "schlechte Zustand der Infrastruktur“, die man jedoch im laufenden Betrieb erneuern könne. Auch die Grünen wünschen sich eine Perspektive für die Bahnstrecke, die durch Trassensanierung möglich wäre. Beide Anträge werden abgelehnt.

Die AfD fordert von der Landesregierung angesichts steigender Energiepreise ein Konzept zur energetischen Nutzung von Holz als Brennmaterial. Dabei sollen insbesondere Durchforstungsrückstände, Totholz und Übervorräte berücksichtigt werden. Die übrigen Fraktionen lehnen den Antrag ab. Bei der Bekämpfung der Klimakrise gehe es darum, Holz möglichst lange als Kohlenstoffspeicher in Form von Möbeln und Holzgebäuden zu nutzen und die Verbrennung zurückzufahren. Zudem sei momentan die größte Herausforderung, den Waldumbau voranzutreiben und das Absterben großer Waldflächen aufgrund von Trockenheit zu verhindern. Mehr Holzfeuerung befeuere den Klimawandel. Der AfD-Antrag wird abgelehnt.