Die Gesundheitsministerin bezeichnet die bisherigen Mutationen des Coronavirus' "in höchstem Maß besorgniserregend". Momentan stabilisiere sich das Infektionsgeschehen in Brandenburg zwar, wenn auch auf hohem Niveau. Doch könnten die neuen Virus-Varianten die Eindämmungpolitik hierzulande durchkreuzen. Der Inzidenzwert müsse auf unter 50 pro 100.000 Einwohner gedrückt werden. Impfungen alleine reichten nicht, sagte sie in der Debatte über die neuen Bund-Länder-Verabredungen zur Eindämmung der Pandemie vom Vorabend.

Der Fraktionvorsitzende bekräftigte seine Kritik eines "Corona-Diktats" und die Forderung nach einem Ende der Beschränkungen. Aufgrund fehlender wissenschaftlicher Daten könne die Lage nicht vollständig eingeschätzt werden. Dennoch treibe die Landesregierung Zehntausende Firmen in die Insolvenz und verletzte 14 von 17 Grundrechten der Bürger. Die jüngsten Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz zeugten von einer neuen Qualität an Ignoranz und Arroganz.

Der Fraktionsvorsitzende warnt vor einem "Jo-Jo-Effekt", wenn die Corona-Maßnahmen gelockert würden, bevor die Inzidenz unter 50 gedrückt sei. Angesichts der sich rascher ausbreitenden Corona-Mutanten würde dies aber in weite Ferne rücken. Die jüngsten Verabredungen der Bund-Länder-Konferenz würden beim Eindämmen helfen; mit dem Impfstoff werde die Pandemie besiegt. In einem Großteil seiner Rede kritisiert er die Corona-Politik der AfD.

In ihrer Kurzintervention zeigt sich die Abgeordnete verärgert darüber, dass Erik Stohn einen Großteil seiner Rede für AfD-Kritik und "Phrasendrescherei" verwendet habe. Als Chef der größten Regierungspartei habe er aber kein Wort darüber verloren, dass Brandenburg in zwei wesentlichen Punkten von den Bund-Länder-Verabredungen zur weiteren Pandemie-Bekämpfung abweichen wolle.

Der Fraktionsvorsitzende sieht in den sinkenden Infektionszahlen den Beweis dafür, dass die Eindämmungsmaßnahmen gegen die Pandemie wirken. Die am Vorabend getroffenen Vereinbarungen der Bund-Länder-Konferenz seien "maßvoll". Brandenburg werde bei der Umsetzung nicht ausscheren. Dennoch müssten die Maßnahmen abhängig vom Infektionsgeschehen in den Landkreisen differieren. Gleiches gelte für die Vorgaben zum Homeoffice. Er zeigt sich erleichtert über die getroffenen Regelungen für den Einzelhandel. Anstehende Abschreibungen für Saisonware dürften als Kosten geltend gemacht werden. Redmann fordert auch eine Debatte über Steuersenkungen für Unternehmen.

Der Fraktionschef fordert dazu auf, die Debatte zu Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nicht zu parteipolitischen Schlachten zu nutzen. Die Eingriffe müssten an Hand von Fakten diskutiert werden. Eine Selbst- und Kurskorrektur von Regierung und Opposition müsse ohne Häme möglich sein. Er stimme den Beschlüssen der Landesregierung weitgehend zu. Als kritikwürdig bezeichnet er u.a. die "unlogischen Besuchsregelungen". Vida fordert die Landesregierung auf, die jüngste Infektionsumfeldanalyse des Robert-Koch-Instituts heranzuziehen, um regional differenziert z.B. bei der Öffnung von Schulen und Kitas zu entscheiden.