Sonnenbrand: Bild zeigt Mann mit Sonnenbrand auf Schultern und Rücken (Bild: Colourbox)
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Gefahr durch zu viel UV-Strahlung - Sonnenbrand: Hautschäden erkennen & verhindern

Schmerzhafte Rötungen, manchmal Blasen: Zu viel UV-Strahlen schaden. Folgen von Sonnenbrand können gefährlich sein. Was hilft akut? Wie vorbeugen?

Infos in Kürze

• Zu viel Sonnenlicht auf der Haut kann uns verletzen (Sonnenbrand) und langfristig krank machen (Hautkrebs).
• Den Sonnenbrand zu verhindern und die Haut vor zu viel UV-Licht zu schützen gelten als wichtigste Maßnahme gegen Hautkrebs. Nebenbei: Auch Photoaging, also das Altern der Haut durch UV-Strahlung, lässt sich durch einen guten Sonnenschutz mindern.
• Die Häufigkeit von Hautkrebs nimmt leider seit Jahren zu: Mit Diagnose Hautkrebs wurden 2021 75 % mehr Menschen behandelt, als noch 2001, so das Statistische Bundesamt (Stand: Mai 2023).
• Besonders gestiegen ist die Häufigkeit der Diagnose von Weißem Hautkrebs (+114 % im 20-Jahres-Vergleich).

Die Haut ist unser größtes Organ und schützt uns vor unzähligen Gefahren aus der Außenwelt: von Krankheitserregern, wie Bakterien über Verletzungen, Temperaturschwankungen oder eben auch Sonnenlicht bzw. UV-Strahlung. Doch auch die Haut hat ein Limit – ihrer Leistungsfähigkeit und auch ihrer Regenerationskraft.
 
Ein zu viel an "Sommer, Sonne, Sonnenbad" oder aber auch zu viel UV-Strahlung bei der Arbeit im Freien können zu Hautschäden wie Sonnenbrand (Dermatitis solaris) führen. Was dann passiert und was hilft, erläutern wir hier.

Übrigens: Knallt die Sonne vor allem auf Kopf und Nacken, kann die Folge auch ein Sonnenstich sein – hier wird die Sonnenbelastung dann nicht nur (aber auch) zum Problem für die Haut.

Was passiert beim Sonnenbrand mit der Haut?

UV-Strahlung (ultraviolettes Licht) ist der energiereichste Teil des Sonnenlichts. Es wird in UV-A, UV-B und UV-C-Strahlung eingeteilt; für uns auf der Erde und in Sachen Hautschutz sind UV-A-Strahlung und UV-B-Strahlung relevant, denn sie dringen durch die Erdatmosphäre und kommen bei uns an.
 

Ist ungeschützte Haut der Sonne ausgesetzt, dringen UV-A-Strahlen und vor allem UV-B-Strahlen in die Haut ein, werden dort von Hautzellen absorbiert und schädigen sie schon nach kurzer Zeit (auch schon vor einem sichtbaren Sonnenbrand). Diese Widerstandszeit (Eigenschutzzeit) ist durch den individuellen Hauttyp geprägt.

 
Die durch Sonne geschädigten Zellen senden Botenstoffe ab und leiten eine Entzündungsreaktion ein; klassisches Symptom dafür ist die Rötung der Haut (Erythem). Die ersten Symptome, wie eben die Rötung oder auch Brennen und Schwellung, treten in der Regel etwa ab 4 -6 Stunden nach der ersten schädigenden Sonneneinstrahlung auf.
 

Je nach Schweregrad der Verbrennung (Siehe den Absatz zu Symptomen) ist nicht nur die obere Hautschicht (Epidermis) betroffen, sondern auch die Dermis, die darunter liegt. Auch hier kann es zu Entzündungen kommen. Stark geschädigte Zellen sterben durch die Überdosis an UV-Strahlung ab und werden im Verlauf der Heilung "entsorgt" – das dient auch dem Schutz der Haut insgesamt, die sich so von stark DNA-geschädigten Zellen befreit.
 

Wichtig zu wissen: Dieser "Entsorgungsporzess" nach Sonnenbrand ist selten vollständig. Einige betroffene Zellen bleiben zurück und teilen sich weiter. So bleiben vergangene Sonnenbrände sozusagen im "Gedächtnis der Haut", genauer gesagt in ihrem Erbgut. Es gilt also – gerade im Hinblick auf Hautkrebs – möglichst jeden Sonnenbrand zu vermeiden.

Schlimmere Schäden durch Sonnenbrand können u.a. zur Blasenbildung führen. Unterschieden werden muss davon aber die Sonnenallergie: Symptome sind hierbei z. B. Bläschen, Rötungen der Haut oder Juckreiz.

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Eigenschutzzeit: Wie lange erträgt welcher Hauttyp ungeschützt Sonne?

Wie lange sich der Körper und die Hautzellen selber vor der Sonneneinstrahlung schützen können, hängt vor allem vom eigenen Hauttyp ab. Allerdings können auch andere Faktoren, wie erbliche Vorbelastung, Erkrankungen oder die Einnahme von Medikamenten den "körpereigenen Sonnenschutz" schwächen. Beachten Sie daher den Beipackzettel bei Medikamenten und Fragen Sie bei betreuenden Ärztinnen und Ärzten nach diesem Effekt, wenn Sie sich unsicher sind, ob sie besonders empfindlich auf UV-Strahlung reagieren.

Die grundsätzlichen sechs Hauttypen und ihre Eigenschutzzeit sind diese:
Hauttyp I
Sehr helle, extrem empfindliche Haut, oft mit rotblondem Haar und sehr häufig mit Sommersprossen. Hauttyp I bräunt nicht und bekommt sehr schnell einen Sonnenbrand. Eigenschutzzeit: 5 - 10 Minuten.

Hauttyp II
Helle, empfindliche Haut, oft mit Sommersprossen, dazu blonde bis braune Haare. Hauttyp II kriegt kaum oder nur mäßig Sonnenbräune, aber bekommt oft und schnell Sonnenbrand. Eigenschutzzeit: 10 - 20 Minuten.

Hauttyp III
Helle bis hellbraune Haut, selten mit Sommersprossen. Die Haare sind oft dunkelblond bis braune. Bekommt mittelmäßige Sonnenbräune. Eigenschutzzeit: 20 - 30 Minuten.

Hauttyp IV
Hellbraune bis olivfarbene Haut und meist dunkelbraunes Haar. Hauttyp IV bräunt schnell. Eigenschutzzeit: 30 - 40 Minuten.

Hauttyp V
Hat dunkelbraune Haut, keine Sommersprossen und meist dunkelbraunes bis schwarzes Haar. Bräunt schnell und kriegt selten Sonnenbrand. Eigenschutzzeit: ca. 90 Minuten.

Hauttyp VI
Dunkelbraune bis schwarze Haut, keine Sommersprossen und schwarze Haare. Kriegt selten Sonnenbrand. Eigenschutzzeit: ca. 90 Minuten.

Symptome: Ist das schon Sonnenbrand?

Wer sich ohne ausreichenden Sonnenschutz UV-Strahlung aussetzt, riskiert einen Sonnenbrand – so weit, so bekannt. Grundsätzlich reagiert die Haut auf den Sonnenbrand genauso, wie bei einer Verbrennung – die Ursache ist nur eine andere, nämlich ein Sonnenschaden durch Strahlung.
 
Wie bei der Verbrennung werden verschiedene Schweregrade unterschieden:

• Schweregrad 1 (leichter Sonnenbrand): Besonders gekennzeichnet durch Rötungen und Schmerzen der betroffenen Hautpartien. Die Haut ist außerdem warm und berührungsempfindlich. Oft gehen die Rötungen auch mit leichten Schwellungen einher. Die Haut spannt, brennt und juckt oder kribbelt auch nach kurzer Zeit. Diese Form des Sonnenbrandes verheilt in der Regel binnen ein paar Tagen narbenfrei. Kühlung und Schutz vor Sonne unterstützen den Prozess.
 
• Schweregrad 2 (mittelschwerer Sonnenbrand): Neben den Symptomen des Sonnenbrandes 1. Grades und vor allem Schmerzen kommt es häufig auch noch zur Blasenbildung auf der Haut. Nach kurzer Zeit beginnt sich die Haut zu schälen (manche sprechen auch von "pellen"). Blasen nicht absichtlich öffnen – die Haut schützt sich damit selbst während des Reparaturprozesses! Offene Wunden bergen außerdem ein höheres Infektionsrisiko. Begleitende Symptome können u. a. Fieber, Kreislaufprobleme oder Kopfschmerzen sein. Narbenbildung beim Abheilen ist kein Muss, aber möglich. Bei Sonnenbrand dieses Grades empfiehlt es sich medizinische Hilfe, z. B. durch Hausarzt oder Hausärztin in Anspruch zu nehmen.
 
• Schweregrad 3 (schwerer Sonnenbrand): Hier geht es um eine flächige Zerstörung der obersten Hautschichten und tatsächlich um eine schwere Verbrennung, wie sie auch durch Feuer entstehen kann. Betroffene dieses Grades leiden unter starken Schmerzen und die obersten Hautschichten des betroffenen Hautareals lösen sich ab. Rötungen und Blasenbildung können am Rand ebenfalls auftreten. Begleitende Beschwerden sind beispielsweise Fieber, Kreislaufprobleme, Übelkeit & Erbrechen, Kopfschmerzen & Schwindel. Bei der Heilung werden sehr wahrscheinlich Narben entstehen.

Dieser Grad des Sonnenbrands ist gefährlich, extrem schmerzhaft und gehört sofort in medizinische Behandlung!

Gefahr Hautkrebs: Was macht UV-Strahlung mit der Haut?

UV-Strahlen – vor allem die langwelligen UV-A-Strahlen – können tief in Haut und in die Zellen eindringen und werden dort absorbiert. Je nach Dosis der Sonnenexposition kann das UV-Licht zu direkten oder indirekten Hautschäden führen (manchmal ist auch von Sonnenschäden die Rede).
Zu den direkten Folgen von Sonnenexposition gehören beispielsweise: Sonnenallergie, Sonnenbrand oder, im Fall der Augen, auch Augenentzündungen. Aber UV-Strahlung beeinflusst auch die Genetik der Zellen, auf die es in der Haut trifft: Das Erbgut (DNA) wird nicht nur bei intensivem Sonnenbaden geschädigt, sondern schon bei geringer UV-Strahlung – weit vor dem Sonnenbrand. Normalerweise kommt unsere Haut mit solchen "alltäglichen Hautschäden" gut klar (z. B. UV-Strahlung von geringer Intensität und ohne Sonnenbrand): Die Reparatursysteme in den Zellen beseitigen die Schäden am Erbgut in aller Regel wieder. 

 
Wer aber, z. B. der Sonnenbräune wegen intensive Sonnenbäder nimmt oder sich sonst häufig und/oder lange intensivem UV-Licht aussetzt (besonders, wenn es zu Hautschäden wie dem Sonnenbrand dadurch kommt), riskiert irreparable Mutationen, die zu Hautkrebs führen können. Das ist nicht für jede Mutation der Fall, aber mit mehr Sonne und mehr UV-Belastung steigt das Risiko, dass Schäden der DNA durch Sonnenexposition nicht mehr vollständig bzw. nicht fehlerfrei repariert werden können und so zu bleibenden Erbgutveränderungen (Mutationen) werden. Je nach betroffenem Teil der Haut kann das unterschiedliche Folgen für das Krebsrisiko haben.

Schwarzer Hautkrebs & weißer Hautkrebs

So entsteht beispielsweise der gefährliche schwarze Hautkrebs im Körper durch eine genetische Veränderung der Melanozyten: Ein malignes Melanom bildet sich aus den pigmentbildenden Zellen der Haut oder Schleimhaut; in seltenen Fällen entsteht schwarzer Hautkrebs auch an der Augenhaut (Uvea). Zu viel UV-Strahlung mit Sonnenbrand in der Kindheit und Jugend gelten als eine Hauptursache für die Entartung der Melanozyten, also für die Krebsentstehung. Aber auch Sonnenschäden, die später durch starke, lange und /oder wiederkehrende UV-Belastung mit Sonnenbränden entstehen, beeinflussen das Hautkrebsrisiko negativ.
 
Wird schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) früh erkannt, können die Krebszellen in der Regel herausgeschnitten werden und Patientinnen und Patienten haben gute Heilungschancen. Hat der Krebs aber gestreut (metastasierten Melanom) ist eine Heilung meist nicht mehr möglich.

Weißer Hautkrebs streut deutlich seltener als schwarzer Hautkrebs, allerdings betrifft er sehr viel mehr Menschen: Weißer Hautkrebs ist die häufigste Form von Hautkrebs in Deutschland. Ärzte unterscheiden bei diesem Hautkrebs zwischen Basaliom (oft auch Basalzellkarzinom) und Spinaliom (auch Plattenepithelkarzinom). Beide Formen des weißen Hautkrebses bilden sich in Zellen, die zur unverhornten tiefen Keimschicht der Epidermis gehören, also kurz gesagt: einer Schicht, deren Zellen vor allem mit der Regeneration der Haut zu tun haben.
Der weiße Hautkrebs zeigt sich typischerweise an Hautstellen, die oft und/oder lange (und vor allem über die Jahre hinweg) ungeschützt UV-Strahlung ausgesetzt sind.
Dazu zählen z. B.:
• Gesicht
• Kopfhaut (besonderes Risiko bei Glatze)
• Ohren
• Hände
• Unterarme
• ggf. Dekolleté.

Weißer Hautkrebs lässt sich in der Regel durch Hautärztin oder Hautarzt gut und leicht erkennen, zum Beispiel beim Hautkrebsscreening. Früh erkannt ist er dann auch gut behandelbar. Mehr Infos finden Sie hier.

Weißer Hautkrebs: Grafik zeigt wie tief der Hautkrebs in die Hautschicht eingewachsen ist (Quelle: imago/StockTrek Images)
imago/StockTrek Images

Bilder: So sieht weißer Hautkrebs aus

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Sonnenbrand behandeln: Linderung & Hilfe für verbrannte Haut

Was die Haut bei einem Sonnenbrand vor allem braucht ist: Kühlung. Allerdings nicht im Sinne von "eiskalt", sondern im Sinne von: kühler als sie in ihrem erhitzten Zustand ist. Lauwarmes Wasser oder maximal leicht kühles, sauberes Wasser ist daher immer ein gutes Mittel der Ersten Hilfe bei Sonnenbrand. Damit optimaler Weise gut zehn Minuten kühlen.
Ist die betroffene Stelle schlecht mit einem Wasserhahn zu erreichen, können auch die Dusche oder kühle Wickel bzw. kühle Umschläge helfen.
 
Bei einem leichten Sonnenbrand kann anschließend eine hautberuhigende Lotion aufgetragen werden. Sie sollte unbedingt parfümfrei sein, um zusätzliche Hautreizungen zu vermeiden. Die Lotion kann aber gerne beispielsweise Dexpanthenol, Aloe Vera oder Ringelblume enthalten.
 
Außerdem wichtig: Genügend trinken!

Erster medizinischer Ansprechpartner bei Fragen oder Problemen sind in der Regel Hausärztin oder Hausarzt. Hilfe für die Haut sowie Hautkrebsberatung und Hautkrebsscreening gibt es dagegen bei Dermatologin bzw. Dermatologe.

Gesunde Hilfe bei Hitze

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Hausmittel bei Sonnenbrand

Grundsätzlich gilt: Der Körper und die Haut können sich sehr gut selber helfen bei Sonnenbrand. Wenn Sie ihr etwas Gutes tun und Beschwerden lindern wollen, ist vor allem die 10-minütige Kühlung unmittelbar nach der Verbrennung durch Sonneneinstrahlung wichtig. Schmerzmittel und eine Hausapotheke mit Pflastern oder dem richtigen Verband (soll nur locker verbinden), um die Wunde vor Infektion zu schützen reichen dann schon.

Von sogenannten Hausmitteln gegen die Beschwerden des Sonnenbrandes raten die meisten Hautärztinnen und Hautärzte eher ab, weil sie keinen erwiesenen Effekt auf die Heilung haben, aber durchaus Risiken für Infektionen bergen – gerade wenn offene Hautstellen im Spiel sind (z. B. aufgeplatzte Brandblase).

Hausmittel wie Essig können die Haut sogar zusätzlich reizen und belasten, ebenso auf die Haut aufgetragene Milchprodukte, wie Joghurt oder Quark – und der Kühlungseffekt lässt sich auch mit feuchten Tüchern ganz ohne Reizungspotenzial erzielen.

Honig kann in der Tat bei Brandwunden helfen – aber nicht der Haushaltshonig aus dem Supermarkt! Im Gegenteil: Der normale "Küchenhonig" für das Frühstück enthält häufig sogar Keime oder Reste von Pestiziden und schadet der sonnengestressten Haut!
Nur medizinischer Honig kann bei Sonnenbrand und Brandverletzungen einen echten Vorteil bringen.

Sonnenbrand vermeiden: Was schützt vor Sonnenbrand?

Sonnenbrand wird von Sonnenlicht, genauer: durch UV-Strahlung, ausgelöst und das bedeutet natürlich: Die effektivste Methode, um Sonnenschäden wie den Sonnenbrand zu verhindern, ist die (intensive) Sonne zu meiden. Weitere schützende Maßnahmen sind vor allem:

• Creme, Lotion, Spray & Co.
Sonnenschutzmittel, die auf die Haut aufgetragen werden, wie Cremes, Gels oder Sprays, gelten als sichere und effektive Methode, um die Haut vor schädlicher Sonneneinstrahlung zu schützen. Die handelsüblichen Sonnencremes und anderen Sonnenschutzmittel arbeiten dabei entweder mit anorganischen, mineralischen Substanzen (z. B. Zinkoxid oder Titanoxid) oder organischen UV-Filtern.
Mineralische Filter
nutzen reflektierende Partikel, um UV-Licht zurückzustrahlen.
Organische Filter
nehmen UV-Strahlung auf und wandeln sie um – in Wärme und Fluoreszenzlicht.

Beide Varianten sind in Sachen Sonnenschutz sehr effektiv, seit Jahrzehnten in Gebrauch und erprobt. Wichtig für die Wirkung sind allerdings der Lichtschutzfaktor (LSF) und die richtige Anwendung, also vor allem die genutzte Menge und das Nachcremen. Der Lichtschutzfaktor gibt an, wie viel länger die Haut der Sonne ausgesetzt sein kann, ohne dass man einen Sonnenbrand bekommt – im Vergleich zur Zeit ohne extra Schutz. Bitte beachten Sie dazu die Hinweise zur Nutzung auf den Produkten!

In den vergangenen Jahren wurden Risiken durch Inhaltsstoffe von Sonnencremes immer wieder in der Öffentlichkeit diskutiert. Ein Verdacht: Zersetzen sich UV-Filterstoffe zu Benzophenon, könnte davon selbst ein Risiko für Krebs ausgehen. Diese Zersetzung zu Benzophenon passiert beispielsweise bei der Alterung des UV-Filters Octocrylen. Die Deutsche Gesellschaft für Dermatologie (DDG) räumte in einer Erklärung 2021 ein: „Die Überwachungsbehörden sind aufgefordert zu überprüfen, ob in Deutschland verkaufte Octocrylen-haltige Sonnenschutzmittel bedenkliche Konzentrationen von Benzophenon enthalten.“ Allerdings ist für den Dermatologenverband auch klar: Das Risiko für Hautkrebs überwiegt eindeutig eventuelle, nicht nachgewiesene Risiken von Inhaltsstoffen in Sonnencremes, zumal es um ein Problem alternder Sonnenschutzmittel geht. Fazit der DDG: Sonnenschutzmittel sollten zum Schutz vor Hautkrebs unbedingt genutzt werden und Verbraucherinnen und Verbraucher sollten dabei frische Sonnenschutzprodukte nutzen. Die Haltbarkeit nach dem Öffnen ist auf den Produkten ausgewiesen. In der Regel kann man sie für eine Saison, also 12 Monate bedenkenlos nutzen. Ändert sich die Konsistenz oder riecht die Creme auffällig, sollten Sie sie unbedingt entsorgen.

Von einem Sonnenblocker bzw. Sunblocker spricht man ab einem Lichtschutzfaktor (LSF) von 50 oder mehr. Die Idee: UV-Strahlung wird durch den hohen Schutzfaktor komplett am Eindringen in die Haut gehindert und so auch gefährliche Folgen für Hautzellen. Sonnenblocker werden häufig bei Menschen mit Hauterkrankungen eingesetzt, die durch Sonnenlicht bzw. UV-Strahlen getriggert werden (Dermatosen durch UV-Exposition). Auch zur Prophylaxe von langfristigen Sonnenschäden – also Hautkrebs und dessen Vorstufen (vor allem weißer Hautkrebs) – werden Sonnenblocker genutzt, beispielsweise bei Berufen im Freien auch im Rahmen des Arbeitsschutzes. Die UV-Filter der Sonnenblocker sind sehr wirksam – allerdings wird von Fachärztinnen und Fachärzten oft kritisiert, dass der Begriff "Sonnenblocker" trügerische Sicherheit vermittele. Tatsächlich halten Sonnenblocker bei richtiger Nutzung (Stichwort: Nachcremen!) etwa 98 Prozent der UV-Strahlung vom Inneren der Haut fern. Ein kompletter Schutz sind sie aber nicht.


• Kleidung
Grundsätzlich schützt jedes Kleidungsstück vor UV-Strahlung, die in die Haut eindringt – wie hoch der Schutz genau ist, hängt aber vom Gewebe ab (Dichte & Art des Gewebes). Weil Kunstfasern sich dichter weben lassen als z. B. Baumwolle, ist auch ihre Schutzwirkung größer. Dunkle Kleidung schützt besser als helle Stoffe, weil sie mehr "Strahlung schluckt" (schwarze Kleidung soll Experten zufolge etwa doppelt so viel UV-Strahlung abfangen, wie weiße Kleidung) – allerdings um den Preis, dass dunkle Kleidung sich stärker aufheizt.

Inzwischen gibt es auch spezielle Sonnenschutzkleidung, bei der auch ein sogenannter UV-Schutzfaktor (UPF) ausgewiesen ist, der verrät, wie viel länger sich der/die Tragende damit in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Das Prinzip ist also ähnlich wie bei der Sonnencreme mit dem Lichtschutzfaktor (LSF).

• Schatten
Schatten ist bei Hitze und Sonne zwar eine gute Idee, bietet aber keinen umfassenden Schutz vor UV-Strahlung. Oberflächen wie Wasser und Sand reflektieren und streuen Sonnenlicht, so dass man auch im Schatten der UV-Strahlung ausgesetzt ist. Außerdem kommen bis zu 90 Prozent der UV-A- und UV-B-Strahlen auch durch Wolken - bleiben also auch bei bewölktem Himmel ein Faktor. Auch hier braucht es also Sonnenschutz durch Sonnencreme oder entsprechende Kleidung.

Übrigens: Auch wenn sie die Haut dunkler erscheinen lassen, schützen Selbstbräuner nicht vor UV-Strahlung! Selbstbräuner haben lediglich einen kosmetischen Effekt auf den Körper. Die Gele, Sprays und Cremes regen weder die Melaninproduktion des Körpers an, die zur Bräunung der Haut mit einem gewissen Schutz führt, noch verdickt die Haut durch Selbstbräuner zur schützenden Lichtschwiele.

Beitrag von Lucia Hennerici

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